Kabarett im „neuen“ Kurhaus: Anka Zink begeistert in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Mit den Worten &bdquo;Erst loben, dann läufts“ hat Kabarettistin Anka Zink am vergangenen Samstagabend ihr Programm &bdquo;K.O. Komplimente – Schlag sie durch die Blume“. Ein Abend, der das Publikum durch verschiedenste Situationen des alltäglichen Lebens führte, zum Nachdenken anregte und ernste Themen mit einer Prise Humor verfeinerte.

Der Gala-Saal des umgebauten Bad Salzufler Kurhauses war gefüllt mit rund 200 Besuchern, die der Kabarettistin und ihrer spitzen Zunge begeistert zuhörten, denn wer nicht aufpasste, dem entging ein raffiniertes Wortspiel. Die Soziologin verwendete anschauliche Beispiele, die nur zu gut deutlich machten, dass heutzutage die Dinge oft größer gemacht werden, als sie sind, und wir in einer Welt aus Missverständnissen leben, in der die Menschen viel zu wenig Selbstvertrauen haben.

Ganz anders als Anka Zink, die mit großer Mimik und Gestik ihre aus dem Alltag gegriffenen Geschichten zum Leben erweckte und das Publikum zum Mitdenken aufforderte. Warum darf man Leuten, die stinken, kein Deo schenken? Und dürfen Männer über Frauenwitze lachen und umgekehrt? Fragen, bei denen sie den gesamten Saal in Zwiespalt brachte und mit einer geschickten Lösung wieder vereinte.

Auch für die Politik hätte Anka Zink einige Lösungen, die das Leben aller erleichtern würden. So zum Beispiel der Ratschlag, dass Politiker und Diktatoren mehr Humor haben sollten, denn in Witzen kann man seine eigenen Rollen besetzen und diesen Schaden zufügen, ohne sie zu verletzen. Für alle Wählerinnen und Wähler gab sie den Denkanstoß, das zu wählen, was am wenigsten Übel bringt und Wahlversprechen mehr als &bdquo;Anregung“zu betrachten. Denn um einzelne Probleme zu beheben, müsse man schon seine eigene Partei gründen, so Anka Zink.

Sich selbst verschonte die Kabarettistin ebenfalls nicht und gestand stellvertretend für alle Leute ihres Alters ein, dass Handynutzung kein einfaches Unterfangen sei, wenn man ganz ohne diese Erfindung aufwuchs. Dennoch sieht sie auch Vorteile in modernen Plattformen und betitelt so zum Beispiel YouTube als &bdquo;Volkshochschule der Gegenwart“, in der man alles lernen kann, ohne sich reale Hilfe suchen zu müssen.

Mit weiteren kontroversen Themen wie &bdquo;Body Shaming“ oder den Gefahren von Rentnern auf E-Bikes verglich Anka Zink moderne Probleme mit Erinnerungen aus ihrer Kindheit und schaffte so einen perfekten Ausgleich zwischen den Zeiten, in denen ihre Zuschauerschaft selbst lebt. Aus Situationen, die nur allzu gut nachvollziehbar sind, schaffte sie eine Grundlage, auf der sich die Gäste im Saal gemeinsam an der unterhaltsamen Vorstellung erfreuen konnten, und das Kurhaus von Minute zu Minute mit mehr lachenden Gesichtern gefüllt wurde.

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