
Bad Salzuflen (tis). Die Suche nach einem Interessenten für die Klinik am Kurpark und den benachbarten Fürstenhof ist nicht erfolgreich gewesen. Bis Ende der Ausschreibungsfrist lagen der Staatsbad-Gesellschaft keine Angebote vor. Der potenzielle Mutter-Kind-Klinik-Investor hält sein Angebot ebenfalls nicht aufrecht.
Noch im November hatte Dr. Clemens Ritter von Kempski im Kurhaus öffentlich sein Interesse dargelegt, den Betrieb seiner Mutter-Kind-Klinik im Sauerland nach Bad Salzuflen zu verlagern. Hierfür wollte Kempski die beiden Immobilien an der Parkstraße für zwei Millionen Euro kaufen und bis zu drei Millionen Euro in diese investieren. Daraus wird nun nichts, bestätigte er gegenüber der LZ.
Clemens Kempski: "Wir haben uns nun anderen Projekten zugewandt." Zum einen sei das 2008er-Angebot aufgrund der Wirtschaftskrise nicht haltbar. Außerdem fühlte sich Kempski hingehalten. "Das Interessenbekundungsverfahren wäre eine dritte Schleife gewesen", unterstreicht er. "Unsere Kalkulation war aber so ausgelegt, dass wir zu den Osterferien starten." Zu Vertragsverhandlungen kam es aber nicht, obwohl Kempski eine Entscheidung bis Jahresende angemahnt hatte. Stattdessen votierte der Stadtrat für ein so genanntes Interessenbekundungsverfahren. Was die CDU positiv für sich verbuchte.
Verbessert hat sich die Marktlage nach Worten von Dr. Wolfgang Honsdorf zudem in der Zwischenzeit nicht. Allerdings handele es sich bei Interessenbekundungen nicht um förmliche Verfahren, sodass Nachzügler noch zum Zug kommen könnten. Nach LZ-Informationen waren die Ausschreibungsunterlagen in den vergangenen Monaten etwa ein dutzend Mal angefordert worden.
Seit Ende Juli 2007 stehen die Immobilien leer. Die CDU, FDP und Freie Wähler hatten einen Abriss und Neubau von gehobenen Eigentumswohnungen präferiert. Bis September sollte die Verwaltung aber zunächst auf Suche nach einem Klinikbetreiber gehen. Ergebnis: Kempskis Offerte und das Bürgerbegehren. Weiter geht's nun mit einer Beratung im Aufsichtsrat des Staatsbads, derweil sich die Eigentümer - das Staatsbad (als Tochter der Stadt) und der Landesverband - die Kosten des Leerstands in direkter Kurparknähe teilen.