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Die Not mit dem Kot

Ärger über Hundehaufen auf Gehwegen

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Kein schöner Anblick: Alexander Kappel kann die Haufen nicht mehr sehen. Allzu oft säumen sie die Straßen der Nachbarschaft. Foto: Karaczko
Kein schöner Anblick: Alexander Kappel kann die Haufen nicht mehr sehen. Allzu oft säumen sie die Straßen der Nachbarschaft. Foto: Karaczko

Bad Salzuflen (mk). "Mein Hund macht das nicht." Diesen Satz hört Alexander Kappel meist, wenn das Thema Hundekot auf Bürgersteigen ansteht. An der Moltkestraße und der Peripherie sind die Haufen laut Kappel ein echtes Ärgernis. Der Wegesrand sei oft das reinste Hundeklo, der Anblick eine Zumutung.

Es sei schon vorgekommen, dass seine beiden Kinder, zwei und fünf Jahre alt, aus Versehen und vor allem unbemerkt in einen Haufen getreten seien. Das hätte zur Folge gehabt, dass der Teppich im Flur des Hauses danach einer gründlichen Reinigung bedurfte. "Das hat ganz schön gestunken", sagt Kappels Frau Janet. In der Moltkestraße gebe es dieses Problem, aber auch in den anderen Straßen rundherum. Ein kleiner Spaziergang entlang der Freiligrathstraße offenbart nach einer stichprobenartigen Zählung: 17 Haufen auf etwa 100 Metern liegen dort. "Das ist ein guter Tag, denn das ist relativ wenig", sagt Alexander Kappel. Der Vorführeffekt.

Eine Passantin klinkt sich in die Unterhaltung ein und macht ihrem Unmut ebenfalls Luft: "So geht das nicht weiter mit den Haufen", sagt sie und geht weiter. Doch die Freiligrathstraße sei gar nicht mal das größte Problem, sagt Alexander Kappel. "Von der Moltkestraße geht ein kleiner Privatweg ab, den man auf dem Weg zur Innenstadt nutzen kann. Da ist es besonders schlimm." Deshalb trage der Weg mittlerweile einen Namen - inoffiziell -, der den Zustand ganz gut beschreibt. In der Tat liegen dort gehäuft Exkremente. "In der Dämmerung kann man auf diesem Weg gar nicht langgehen, man sieht die Haufen ja nicht", erzählt Janet Kappel, die den Weg öfter mit ihren Kindern benutzt. "Wenn die Kinder den Bürgersteig mit Kreide anmalen, ist der Ärger hingegen groß", beschreibt Janet Kappel die Verhältnismäßigkeiten der unterschiedlichen Vergehen, derer man sich in einer Nachbarschaft schuldig machen kann. Ist das Nichtentfernen von Hundehaufen ein Vergehen?

"Ein Hundebesitzer muss, wenn er den Kot seines Hundes nicht entfernt, mit einem Bußgeld rechnen. Es handelt sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit", erklärt Gerhard Bellin, Fachdienstleiter des Ordnungsamtes. Die Höhe des Bußgeldes richte sich nach der wirtschaftlichen Situation desjenigen. Aber zu einer Anzeige komme es selten, denn man kennt die Hundebesitzer meist nicht. Man könne nur an die Vernunft der Hundebesitzer appellieren, meint Bellin. Das möchte Alexander Kappel auch, zumal: "An der Moltkestraße stehen Spender, aus denen man Tüten für die Entsorgung der Haufen ziehen kann", sagt er.

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