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Vergangenheit stapelt sich auf drei Etagen

Klaus Vollmar sammelt und verkauft alles rund ums Auto

Von Jens Rademacher

Nostalgie auf drei Etagen - © Bad Salzuflen
Nostalgie auf drei Etagen (© Bad Salzuflen)

Bad Salzuflen-Schötmar. Kann es eng werden, wenn 3.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen? Es kann. Bei Klaus Vollmar zum Beispiel. Er sammelt und verkauft alles rund ums Kraftfahrzeug. Ein Setzkasten mit Oldtimer-Modellen. Ein Plakat, das für die längst untergegangene Marke "Auto-Union" Werbung macht. Regale mit Motorliteratur, neu und gebraucht, gefühlte Kilometer lang.

In den Geschäfts- und Lagerräumen von Klaus Vollmar an der Lageschen Straße hat alles mit Kfz-Memorabilia zu tun. Und es gibt dort wohl nichts, das es nicht gibt. Denn wer tiefer in das Gewirr der Gänge eindringt, stößt auf immer neues Altes - und hat schon bald die Orientierung verloren. "Das ist noch längst nicht alles", sagt Vollmar und öffnet eine Tür zum Keller. Dort schlummern Kfz-Ersatzteile aus Jahrzehnten in den Regalen, stapelweise gebrauchte Moped-Motoren, und unter der Decke hängen alte Kennzeichen.

Gutes mit Geschichte: Klaus Vollmar hat einen Raum ausschließlich für alte Moped-Motoren reserviert. - © Foto: Rademacher
Gutes mit Geschichte: Klaus Vollmar hat einen Raum ausschließlich für alte Moped-Motoren reserviert. (© Foto: Rademacher)

"Es ist alles voll", sagt der 58-jährige Sammler und Händler von allem, wirklich allem, was es rund um Motoren, Autos und Zweiräder zu sammeln gibt. Gerade für Motorliteratur und Ersatzteile gebe es einen Markt, sagt der Bad Salzufler. Mit seinem WK-Verlag bedient er die Bastler- und Nos­talgiker-Szene, verkauft vor Ort, bei Oldtimer-Messen oder übers Internet.

Wie er bei seiner Sammlung den Durchblick behält? "Da musst du einfach ein gutes Gedächtnis haben", antwortet er. Und: "Es hat eine gewisse Ordnung", sagt Vollmar über das "wahrscheinlich größte Buchlager Lippes". Im PC seien die Bücher verzeichnet und nummeriert, die seine Mitarbeiter verschicken. Er hat über Jahrzehnte auf Flohmärkten oder bei Haushaltsauflösungen gekauft und Nachlässe erworben. Jetzt suchten oft Requisiteure vom Film seinen Rat, wenn sie sich über das Design vergangener Zeiten informieren wollten.

1985 zog er in das alte Fa­brikgebäude an der Lageschen Straße. Seitdem nutzt er die 3.000 Quadratmeter großen Räume auf drei Ebenen, vor denen schon die Reihe alter Mopeds einen Eindruck davon vermittelt, was Vollmars Passion ist. Der Charme vergangener Zeit - dem ist Vollmar erlegen. Und er hat ein Geschäft daraus gemacht, dass es anderen ebenso geht. Vor allem eine Eigenschaft brauche man, wenn man etwa alte Auto­prospekte horte: "Man muss Geduld haben. Auch ganz Profanes ist irgendwann wieder etwas wert."

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