
Bad Salzuflen (hst). Einen Ausflug in die Vergangenheit hat Dr. Stefan Wiesekopsieker vom Heimat- und Verschönerungsverein unternommen. In seiner achten Broschüre über "Bad Salzufler Haus- und Hofgeschichten" nimmt er die Geschichte des Kurpark-Hotels unter die Lupe.
Seit 24 Jahren ist Ralf Bungart Eigentümer des eleganten Hotels in der Parkstraße, das in seiner heutigen Form in den 70er Jahren entstand. Weil ihn die Entstehungsgeschichte des renommierten Hauses interessierte, wandte er sich an den Heimat- und Verschönerungsverein. Dr. Stefan Wiesekopsieker trug Informationen über den Hotelkomplex zusammen, der heute von der Parkstraße 1 bis 5 reicht.
Entstanden ist eine interessante Lektüre über die Erfolgsgeschichte, die vor 110 Jahren auf einem Gartengrundstück begann: In der Parkstraße 3 ließ Bademeister August Burmeier seinerzeit ein Wohnhaus errichten. "Wenngleich das Haus in der Bauzeichnung sowie in allen Schriftwechseln mit der Stadtverwaltung als Wohnhaus bezeichnet wurde, dürfte es alsbald in den beiden oberen Geschossen als Pension genutzt worden sein", vermutet Wiesekopsieker nach intensiver Recherche.
Auf 36 Seiten hat der Historiker zahlreiche Details rund um die Entstehung des späteren Kurpark-Hotels zusammengetragen und mit alten Fotografien, Karten und Werbeanzeigen sowie Auszügen aus Gastgeberverzeichnissen illustriert. So warb die Villa Burmeier im Jahr 1910 mit freundlich gelegenen, gut möblierten Zimmern mit Veranden - auf Wunsch mit Verpflegung.
"Eine große Rolle spielte später die Hotelier-Familie Menz, die über 50 Jahre große Häuser in der Salzestadt betrieben hat und mit dem Erwerb des Areals Parkstraße 1 bis 5 ihren Interessenschwerpunkt an diesen Standort verlagerte", betont der Experte. Die engagierten Hoteliers schufen mit dem Kurhotel Menz eine exzellente Adresse. Kein Wunder also, dass sich alsbald gastierende Künstler wie Hans-Joachim Kulenkampff, Hans Rosenthal oder Ilse Werner sowie zahlreiche ausländische Gäste im Kurhotel Menz einquartierten.
Für seine aufwendige Recherche-Arbeit hat Dr. Stefan Wiesekopsieker unzählige alte Bauakten gewälzt und im Stadtarchiv gestöbert. "Auch die Nachkommen der Familie Menz haben mir hilfreiche Informationen gegeben", erinnert sich der Historiker. Allein in die dunkle Zeit der Besatzung konnte er kein Licht bringen. "Damals mussten die Fotoapparate abgegeben werden, so dass aus dieser Zeit leider keine Aufnahmen existieren", resümiert er und freut sich über die gelungene Lektüre, die vom Heimat- und Verschönerungsverein herausgegeben wurde und in allen Salzufler Buchhandlungen erhältlich ist.