Nadia - Hoffnung - Nadeshda: Neue Kunstausstellung in der Kulturscheune Barntrup

Barntrup. Erst Corona, dann zweimal Heimat und jetzt folgt die Hoffnung: Der Heimatverein Dörentrup ist in der vergangenen Woche mit einer weiteren Kunstausstellung an den Start gegangen. Gezeigt werden mehr als 60 Aquarelle, Acryl- und Ölbilder sowie Skulpturen von über 30 Kunstschaffenden, die alle in einem Umkreis von etwa 50 Kilometern zu Barntrup ansässig sind. Die Ausstellung läuft noch bis Sonntag, 6. April, im Kulturschuppen Barntrup.

Eine Vernissage fand am Freitag statt. Laut dem Heimatverein konnten im Verlauf des Abends mehr als 100 Besucherinnen und Besucher Werke zu den Themen Flucht und Vertreibung, Weiterleben mit schweren Erkrankungen und Sorgen um die Familien betrachten.

Bereits als die erste Ausstellung nach der Pandemie, die den Titel &bdquo;Der Fall 2020“ trug, eröffnet wurde, lag der Krieg in der Luft. &bdquo;Das war wenige Tage nach dem Einmarsch der Russen“, erinnert sich der Vorsitzende des Heimatvereins Torsten Buncher im Gespräch mit der LZ. &bdquo;Dann kamen wir auf das Thema Hoffnung. Durch den Krieg und die internationalen Belastungen“, so Buncher weiter.

Hoffnung in fordernden Zeiten Die aktuelle Ausstellung greift das Kriegsthema auf und reflektiert zudem die aktuell insgesamt äußerst angespannte weltpolitische Lage, indem das Wort Hoffnung auf Ukrainisch und russisch im Titel verarbeitet wird: &bdquo;Nadia - Hoffnung - Nadeshda “, wobei Nadia das ukrainische Wort für Hoffnung ist und Nadeshda das russische.

&bdquo;Wir haben uns bemüht, zugewanderte Künstler zu finden, das hat aber nicht geklappt“, erläutert Buncher und meint damit Menschen, die aus der Ukraine oder Russland kommen und nun in Lippe leben. Denn in der Liste der Werke finden sich durchaus auch Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte. &bdquo; Aqila Noori wohnt in Barntrup und musste nach dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan flüchten“, erläutert Buncher . Ihr Mann habe vor Ort für eine deutsche Organisation gearbeitet. Das Werk &bdquo;Hilfe für meine Familie und Frauen in Afghanistan“ ist in der Ausstellung zu sehen. Der Verein habe Noori seit ihrer Ankunft in Deutschland begleitet. &bdquo;Sie hat dann das Malen angefangen. Ich finde, das ist eine spannende Sache“, berichtet Buncher .

Ming-Hung Authmann-Chou hat chinesische Wurzeln und ist mit dem Bild &bdquo;Lichtträger“ dabei, das mit einer Mischtechnik aus Acryl- und Ölfarben erstellt wurde. &bdquo;Visualisierung und Affirmationen im Kontakt zum Universum“, lautet die kurze Beschreibung im Katalog zur Ausstellung. &bdquo;Sie malt meist abstrakt“, berichtet dazu der Vereinsvorsitzende.

Aktion für Kinder Kunstausstellungen in Barntrup gibt es laut Buncher schon länger: &bdquo;Wir haben erst diese drei gemacht. Es gab das aber auch vor 20 bis 25 Jahren schon mal.“ Er selbst sei zu dieser Zeit aber noch nicht im Verein aktiv gewesen. Mit den Besucherzahlen der bisherigen Ausgaben ist der Vereinsvorsitzende zufrieden. &bdquo;Wenn 200 Leute zu so einer Ausstellung kommen, dann ist das viel“, erläutert Buncher . Bei der zweiten Heimat-Austellung seien es sogar 400 gewesen. Da wurde allerdings auch die Jahreshauptversammlung des Lippischen Heimatbundes mit in die Veranstaltung eingebunden.

Auch Schulklassen aus Barntrup und Alverdissen hätten die Ausstellung besucht. Die Kinder wurden diesmal auch anders eingebunden: &bdquo;Wir haben eine Mitmalaktion . Ein gutes Dutzend Grundschüler arbeitet mit Kurt Trometer zum Thema Hoffnung.“ Der Künstler ist selbst Mitglied im Heimatverein und mit einem Bild bei der Ausstellung vertreten. Das von den Kindern gemalte Bild ist ebenfalls Teil der Ausstellung, die an den Wochenenden geöffnet ist. Schulklassen oder Kunstkurse können auf Anfrage aber auch außerhalb der Öffnungszeiten Termine für einen Besuch bekommen.

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