Nach Brand in Barntrup: Privatperson setzt 10.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

Barntrup/ Detmold/ Bielefeld. Dass eine Privatperson im Verlauf einer Ermittlung eine Belohnung aussetzt, kommt äußerst selten vor. Zumindest hat das Polizeipräsidium Bielefeld solch einen Fall bisher, eigenen Angaben nach, nicht erlebt. Nach dem Großbrand in Barntrup vom ersten Weihnachtstag 2024 ist genau das passiert. Wer sachdienliche Hinweise auf die mutmaßlichen Täter geben kann, soll von privater Seite 10.000 Euro bekommen.

Der Geldspender selbst möchte nach Angaben von Polizeisprecherin Katja Küster nicht öffentlich auftreten, er hat aber ein enormes Interesse daran, den Fall aufzuklären. Die durch das Feuer geweckten Hausbewohner hatten sich damals aus der Doppelhaushälfte noch gerade so in Sicherheit bringen können. Deshalb ermitteln Staatsanwaltschaft Detmold und das Polizeipräsidium Bielefeld wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.

Belohnung aus Verzweiflung? Tritt die Mordkommission etwa derzeit auf der Stelle und ist die Belohnung deshalb nötig? Ganz so scheint es nicht zu sein. &bdquo;Wir gehen aktuell Spuren nach, die private Auslobung sehen wir als Parallelermittlung“, erklärt Küster. Es sei nur von Vorteil, den Fall von mehreren Seiten anzupacken und die Fäden dann zusammenzuführen.

Nach aktuellem Stand gehen die Ermittler davon aus, dass sich der oder die Täter in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag 2024 gegen 2 Uhr Zutritt zum Gelände des Wohngebäudes in der Straße am Breslauer Ring gemacht haben. Hier sollen die mutmaßlichen Täter einen ans Wohnhaus angrenzenden Schuppen angezündet haben. Die Flammen griffen laut Polizei daraufhin auf das Wohnhaus über und setzten den Dachstuhl in Brand. &bdquo;Die von dem Brand geweckten Bewohner konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen“, heißt es.

Polizei geht von Brandstiftung aus Für sachdienliche Hinweise, die beim Aufklären des Falls helfen, setzt eine Privatperson nun 10.000 Euro aus. Der Geldgeber selbst bewertet laut Polizei, welche Hinweise sachdienlich helfen konnten. Sollten mehrere eingehen, werde der Betrag im Ermessen der Privatperson aufgeteilt. Die Polizei selbst fungiere nur als Sprachrohr.

In seltenen und außergewöhnlichen Fällen kommt es ebenfalls vor, dass die Staatsanwaltschaft selbst Geldbeträge für sachdienliche Hinweise auslobt. &bdquo;Das passiert in der Regel aber nur, wenn wir glauben, mit Geld noch jemanden hinterm Ofen hervorlocken zu können“, erklärt Oberstaatsanwalt Christopher Imig. Das Mittel sei eher ein Relikt aus vergangenen Zeiten, als Informationen zu Verbrechen noch nicht so schnell verbreitet worden seien.

Hinweise zu dem Brand nimmt die Polizei in Bielefeld unter Tel.: (0521) 545-0 oder die Kreispolizeibehörde Lippe sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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