Blomberg. Das neue Restaurant an der Barntruper Straße wird „Los Muchachos", übersetzt „Die Jungs", heißen und Anfang März eröffnen. Wenn denn der Umbau so läuft wie geplant. Betreiber Omar Alyoussef bleibt trotz des kurzen Zeitfensters zuversichtlich. Er sucht auch noch Personal.
Der 49-Jährige hat 2002 angefangen, in der Küche eines spanischen Restaurants bei Hannover zu arbeiten. Fünf Jahre später eröffnete er im 60 Kilometer entfernten Lauenau sein eigenes spanisches Restaurant – das Sancho Panso. Binnen weniger Wochen soll nun sein zweites Lokal in Blomberg folgen. Er will zwischen den Standorten hin und her pendeln, sein 27-jähriger Neffe soll die Stellung in Blomberg halten, wenn der Chef nicht da ist. „Er hat in meiner Küche als Koch gearbeitet und ich bringe noch einen weiteren spanischen Koch aus Lauenau mit", erzählt Alyoussef.
„Wir wollen hier einen Mix aus Tapas und qualitativ guten Hauptspeisen mit Fleisch und Fisch anbieten", sagt Alyoussef. Er will zudem einen Mittagstisch etablieren und glaubt, dass sein Konzept viele Gäste anlocken wird. Auch seinen Standort an der B1 sieht er – anders als vielleicht einige Blomberger – als richtigen Glücksgriff.
„Ich habe hier genug Parkplätze, es kommen viele Leute vorbei und zu den Spielen der HSG Blomberg-Lippe kommen viele Zuschauer." Das seien wichtige Standortfaktoren. „Warum soll es nicht funktionieren, wenn wir gutes Essen zu guten Preisen und mit guter Bedienung bieten?", fragt Alyoussef selbstbewusst.
Tapas sind eine spanische Spezialität und werden in der Regel als Appetithäppchen zu alkoholischen Getränken gereicht. Tapa bedeutet „Abdeckung" oder „Deckel". Die ersten Tapas waren vermutlich Brotscheiben zum Wein, die als Schutz vor Fliegen im Glas dienten.
Bis zur Eröffnung gibt es für den neuen Betreiber aber noch jede Menge zu tun. Vor allem in der Küche muss er alle Elektrogeräte austauschen. Ein neuer Kühlschrank ist schon geliefert worden, Grill, Spülmaschine, ein Kaffeevollautomat, neue Bierleitungen sollen folgen. Auch im Restaurant- und Saalbereich des ehemaligen Ulmenecks gibt es noch viel Arbeit. Dort, wo früher ein ausgeblichener rötlicher Teppich lag, lässt Eigentümer Fritz Vesting jetzt auf seine Kosten einen robusten Vinylboden legen. Zudem wurden ein paar kleinere Dinge im Gebäude auf den neuesten Stand gebracht. Alle weiteren Veränderungen muss Omar Alyoussef selbst bezahlen. Er will Stühle und Tische für den oberen Bereich neu kaufen, Wände streichen und Dekoration für das spanische Ambiente besorgen.
Für die Einrichtung und neue Maschinen im „Los Muchachos" hat er ein Budget von etwa 40.000 Euro kalkuliert. Im Sommer soll es zudem einen deutlich größeren Außenbereich geben. Übrigens: Die Kegelbahn wird reaktiviert. Die ersten Vereine hätten ihn schon angerufen. „Wir reservieren aber erst, wenn wir auch wirklich geöffnet haben", schmunzelt er.
Chronik
- ca. 1910: In Blomberg wird an der Barntruper Straße ein Sägewerk eröffnet. Viele Blomberger kaufen Holz aus den Wäldern und lassen es sich im Sägewerk für ihre Öfen zurechtschneiden. Später wird daraus der Zimmerei- und Holzbetrieb Vesting. Anfang 1977 zieht der Betrieb ins Blomberger Industriegebiet um.
- 1977: Das Gebäude wird inzwischen nach den Plänen von Günther Ilse umgebaut. Am 1. Oktober eröffnet dort die Gaststätte Ulmeneck. Das Ehepaar Irmgard und Kurt Walter übernimmt den Betrieb. In der LZ erscheint einen Tag vorher eine mehrseitige Anzeigenkampagne.
- 1986: Michael Delker übernimmt das Ulmeneck in Blomberg und bietet dort deutsche Küche an. Der Pachtvertrag mit Fritz Vesting dauert beinah 30 Jahre. 2015 kündigt Delker dann an, den Betrieb aus Altersgründen abzugeben.
- 2016: Anfang März soll das „Los Muchachos" eröffnen.