Großbrand in Blomberg unter Kontrolle - THW zieht Trümmerberge auseinander

Blomberg. Sirenengeheul im gesamten Stadtgebiet, eine Rauchsäule, die kilometerweit zu sehen ist: in Blomberg geriet die Halle eines holzverarbeitenden Betriebs in Vollbrand. Die Feuerwehr wurde gegen 18.30 Uhr alarmiert. Am Diestelbach, quasi in Wurfnähe zur Wache der Freiwilligen Feuerwehr, war in einer Arbeitshalle des Unternehmens ein Feuer ausgebrochen, das sich rasend schnell ausbreitete. Ein Zeuge, der sich in einem benachbarten Betrieb aufhielt, hatte einen Feuerschein entdeckt und sofort den Notruf gewählt.

Bereits auf der sehr kurzen Anfahrt wurde auf die zweithöchste Alarmstufe für ein Feuer erhöht. Die Flammen schlugen meterhoch in den Himmel. Es gab einen massiven Funkenflug. Aufgrund der Größe des Brandes wurde schnell Verstärkung nachgeordert. Über 160 Einsatzkräfte vom lippischen Südosten bis in den Norden - aus Blomberg, Barntrup, Extertal und Horn-Bad Meinberg - waren schon früh vor Ort. Ebenso die Johanniter mit einem Krankenwagen, zur medizinischen Absicherung der Einsatzkräfte. Auch Kreisbrandmeister Wolfgang Kornegger informiert sich in Blomberg über die Lage.

Einsatzkräfte durch Glätte zusätzlich gefährdet Die Einsatzkräfte bekämpften den massiven Brand über drei Drehleitern, mehrere Kilometer Schläuche wurden verlegt. Der Löscheinsatz war gegen 21.30 Uhr immer noch sehr hoch, das Feuer nicht unter Kontrolle. Von der Arbeitshalle waren die Flammen mittlerweile auf weitere Gebäudebereiche und den Spänebunker übergesprungen. Die Umgebung wurde mit einer Ascheschicht bedeckt.

Nicht nur die heftig wütenden Flammen und die starke Rauchentwicklung erschwerten die Arbeit der Feuerwehr. Der Boden war so kalt, dass das Löschwasser sofort gefror und die Umgebung um den Brand zu einer spiegelglatten Fläche werden ließ. Der Bauhof hatte große Mengen Streusalz bereit gestellt, damit sich die Einsatzkräfte nicht in noch größere Gefahr begeben, doch auch am späten Abend stellte das Eis noch ein großes Problem dar.

THW unterstützt Nachlöscharbeiten Auch am Sonntagmorgen war das Feuer noch nicht abschließend gelöscht, liefen umfangreiche Nachlöscharbeiten. Das Technische Hilfswerk unterstützte die Wehr mit schwerem Gerät, aus Bünde kam ein Bagger, aus Bielefeld ein Radlader, die unter der Einsatzleitung des THW Detmold die Trümmer auseinander zogen, um Glutnester freizulegen. Auch der in Detmold stationierte Teleskoplader ist im Einsatz.

Um den Kameraden ein paar Stunden Ruhe zwischen den kräftezehrenden Einsätzen zu gönnen, waren bis 6.30 Uhr die Einheiten Detmold Mitte und Lemgo Lieme zur Unterstützung angerückt. Auch die Blomberger Johanniter wurden abgewechselt, in der Nacht durch das DRK Blomberg und dann im erneuten Wechsel am Sonntagmorgen durch das DRK Detmold.

Am Sonntagmorgen laufen umfangreiche Nachlöscharbeiten, die nach Informationen vor Ort noch mehrere Stunden in Anspruch nehmen werden.

Kriminalpolizei ermittelt Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt. Die Ursache des Brandes ist noch völlig unklar, auch die Schadenshöhe wird voraussichtlich erst in den nächsten Tagen ermittelt. Eines steht jedoch bereits fest: das Gebäude ist nicht mehr zu retten. Ein Baufachberater des Technischen Hilfswerks begutachtete den Schaden noch in der Nacht. Auch die Kriminalpolizei traf schon am frühen Samstagabend mit Blaulicht am Einsatzort ein und machte sich ein erstes Bild der Lage. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer (05231) 6090 zu melden.

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