Die Kirmes ist eröffnet: LZ-Volontärin testet Wilbasens Karussells

Blomberg. Stimmungsmusik dröhnt aus den Boxen, der Schwung wird mit jeder Umdrehung stärker. Es wird immer schwieriger, sich an den rutschigen Griffen festzuhalten, um nicht mit voller Wucht auf die Sitznachbarin zu fallen. &bdquo;Und jetzt fahren wir rückwärts“, schallt es überdies vom Moderatorenplatz durch das Mikrofon. Der Musik-Express kommt kurz zum Stillstand, bevor es mit neuer Geschwindigkeit weitergeht. Dabei dreht sich nicht nur die Richtung, sondern auch der Magen einmal um. So kommt richtige Kirmes-Stimmung auf.

Aber noch mal zurück zum Anfang und zahlreiche Umdrehungen früher: Schon mehrere Hundert Meter entfernt macht das Riesenrad auf die Kirmes aufmerksam. Es ist wieder Wilbasen. LZ-Volontärin Chiara Wibbeke hat die Gelegenheit genutzt und Fahrgeschäfte auf der beliebten Stoppelfeldkirmes ausprobiert. Angefangen bei eben jenem Musik-Express, der sie vier Minuten lang durchgeschüttelt hat.

Plötzlich Tempo Mit einem leichten Drehwurm geht es etwa fünf Meter weiter zum nächsten Fahrgeschäft: &bdquo;Anthony’s Abenteuer“ - eine kleine Kinderachterbahn. Für einen erwachsenen Adrenalin-Junkie sollte das kein Problem sein. Doch es kommt etwas anders als gedacht. Kaum in einem der kleinen Waggons Platz genommen, startet die Fahrt schon. Der Zug zuckelt langsam den Hang hinauf, das Rattern der Räder wird lauter, und dann geht es schon bergab. Viel überraschender als der Abgang ist aber, dass die Kinderachterbahn erst danach richtig Fahrt aufnimmt und über die Gleise saust. Bei dem plötzlichen Tempo rutscht einem fast ein Schrei heraus, der gerade noch zurückgehalten werden kann. Das wäre doch peinlich - als Erwachsene auf einer Kinderachterbahn.

Aber mit einer Runde ist es noch lange nicht vorbei. Die kleinen Waggons jagen insgesamt drei Runden in fünf Minuten über die Schienen und lassen das Herz bei jeder ruckartigen Bewegung schneller schlagen. Mit einer Sturzbremsung kommen die Waggons schließlich zum Stehen. Die Sicherheitsstangen klappen nach oben und geben den Oberschenkeln wieder mehr Freiraum.

Schwirrender Kopf Positiv überrascht und adrenalingeladen zieht es zum nächsten Ziel: das Kettenkarussell - ein Muss auf jedem Kirmesbesuch. Das vertraute Klackern der Ketten grüßt, als die kleine Sicherungsstange zwischen ihnen nach oben schwenkt. Also heißt es: Schnell unter der Stange hindurchschlüpfen und auf dem kleinen Sitz Platz nehmen, bereit für den Aufstieg in die Luft.

Die Sitze heben langsam ab, die Beine baumeln in der Luft und das Kirmesgelände entfernt sich immer weiter - sogar ein paar Meter mehr als erwartet. Nach einigen Umdrehungen fährt das Karussell ein weiteres Mal höher und nimmt so richtig Fahrt auf, sodass die Haare im Fahrtwind wehen und sich der Körper richtig frei fühlt. Ein paar Runden später kommt noch ein anderes Gefühl hinzu: Der Kopf beginnt zu schwirren und die Hände klammern sich immer mehr an den Ketten fest, bis es schließlich wieder Richtung Boden geht. Beim Verlassen des Karussells versagt der Gleichgewichtssinn ein wenig und lässt die letzten Stufen hinuntertaumeln.

Über Wasser Mit Sturmfrisur und schwirrendem Kopf geht es weiter. Beim letzten Stopp des Kirmesbesuchs geht es im Laufgeschäft &bdquo;Chaos Airport“ lieber nur noch ein Stockwerk höher, während die Füße im besten Fall auf trockenem Boden bleiben. Der Weg beginnt nämlich mit einem Hindernislauf über Wasser. Natürlich wurde nicht an wasserfeste Schuhe gedacht. Nachdem eine wackelnde Brücke schnell überwunden ist, geht es jedoch zielsicher zu den kleinen Plattformen weiter.

Die sollten eigentlich leicht zu überqueren sein. Doch es war nicht abzusehen, dass sie bei einem festen Tritt mit Schwung zur Seite kippen. Ganz knapp finden die Hände noch Halt am Geländer nebenan. Das wird für den Rest des Weges über Wasser nicht mehr losgelassen - zu groß ist die Gefahr, doch noch ungewollt baden zu gehen.

Schwankende Treppe Nicht mehr ganz so selbstbewusst wie noch zu Beginn ist das Spiegellabyrinth des Laufgeschäfts die nächste Station. Hier kommen böse Kindheitserinnerungen hoch. Damit der Kopf nicht wieder an einer unsichtbaren Scheibe aufprallt, geht es mit ausgestreckten Armen Schritt für Schritt durch das Spiegellabyrinth.

Ein kurzes Verirren in eine Sackgasse ist schnell überwunden und schon geht es mit einer Treppe nach oben ins zweite Stockwerk. Noch mutig vom gemeisterten Spiegellabyrinth will die LZ-Volontärin mit schnellen Schritten die harmlos aussehende Treppe erklimmen. Aber harmlos ist im &bdquo;Chaos Airport“ nichts - das sollte ihr mittlerweile doch bewusst sein. Kaum betreten, schwanken die Treppenstufen schnell von vorne nach hinten. Als einziger Ausweg bleibt wieder einmal nur das Festhalten am Geländer.

Die letzte Herausforderung des Laufgeschäfts – und damit auch des Kirmesbesuchs – ist ein drehendes Rad, das wie ein Hamsterrad für Menschen aussieht. Zögerlich setzt sie ein Bein in das Rad, woraufhin es ihr direkt weggezogen wird. Neuer Versuch: Hier scheint Schnelligkeit gefragt zu sein. Drei zügige Schritte in das sich drehende Rad und der Hindernislauf ist gemeistert - und das ganz ohne Unfälle.

Die Kirmes ist eröffnet: LZ-Volontärin testet Wilbasens Karussells

Besucher feiern Wilbasen in Blomberg trotz Regen

Mit Bildergalerie: Reinholdi in Lage lockt wieder Tausende aufs Festgelände

Große Kirmes in Gütersloh am Pfingst-Wochenende: Neuheiten, Preise, Gastro-Überblick

Herbstkirmes startet in Bielefeld: `BIE happy` auf der Radrennbahn

Trotz TÜV: Fünf Verletzte bei Unfall mit Kettenkarussell

Libori 2025 in Paderborn: Das kosten Fahrgeschäfte, Bier, Pommes & Co.

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €