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Judenverfolgung

Leben und Sterben Anne Franks: Ausstellung in Blomberg eröffnet

Blomberg. „Deine Anne: Ein Mädchen schreibt Geschichte“: Unter diesem Titel ist eine Wanderausstellung über das Leben von Anne Frank in Blomberg zu sehen. Im Integrationszentrum erinnert sie eindrucksvoll an das Leben und Schicksal des jüdischen Mädchens und macht die Geschichte der Judenverfolgung im Nationalsozialismus erlebbar.

Dolle dankt fürs Engagement

Die Geschichte von Anne Frank stehe symbolisch für viele Opfer der NS-Zeit, sagte Bürgermeister Christoph Dolle einer Pressemitteilung der Stadt zufolge bei der Eröffnung: „Ich freue mich sehr, dass wir diese wichtige Ausstellung zeigen können. Gerade im ländlichen Raum ist es wichtig, solche Erfahrungen zu ermöglichen und das Bewusstsein gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung zu schärfen.“ Sein Dank gelte allen, die sich dafür engagierten und den Organisatoren, die die Ausstellung nach Blomberg geholt haben. Es gehe darum, das Bewusstsein für Toleranz und Menschenrechte zu stärken und die Erinnerungskultur in der Stadt zu fördern.

Die Ausstellung wurde vom Anne-Frank-Haus Amsterdam gemeinsam mit dem Anne-Frank-Zentrum entwickelt. Sie beleuchtet in sechs Modulen das Leben des Mädchens und die Zeit, in der sie lebte. Die Erzählung beginnt mit Annes Kindheit in Frankfurt am Main, folgt der Flucht der Familie vor den Nationalsozialisten, ihrem Leben im Versteck in Amsterdam und endet mit den letzten Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen.

Viele private Fotos

Zahlreiche private Fotografien geben persönliche Einblicke. Im Fokus stehen zentrale Fragen zu Identität, Zugehörigkeit und Diskriminierung, die Anne Frank bewegten und heute besonders relevant sind. Ergänzend widmen sich weitere Module aktuellen Formen von Antisemitismus und Diskriminierung.

„Ziel ist es, junge Menschen zu ermutigen, sich für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft einzusetzen“, schreibt die Stadt. Gemeinsam mit dem Anne-Frank-Zentrum in Berlin seien nun 30 Jugendliche aus den Blomberger Schulen (Hermann-Voechting Gymnasium, Sekundar- und Pestalozzischule) als „Peer-Guides“ ausgebildet worden, die Schulklassen sowie alle Besucher durch die Ausstellung begleiten werden. „Die Generalprobe bestanden die Peer-Guides mit Bravour, indem sie allen Gästen Rede und Antwort standen“, heißt es. Der Chor „Charmonie“ sorgte für einen feierlichen Rahmen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 6. Juli kostenlos und ohne Anmeldung zu besichtigen und richtet sich an Schulklassen, Familien und alle Interessierten. Begleitend gibt es Workshops und weitere Veranstaltungen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr. Weitere Informationen und eine Übersicht über das Begleitprogramm: www.anne-frank-blomberg.de.

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