Zwölf junge Frauen aus verschiedenen Ländern bereichern Kita-Alltag in Großenmarpe

Blomberg. Was heißt &bdquo;Hund“ auf Spanisch, welche Speisen werden in Japan gegessen und wo liegt eigentlich Mexiko auf der Weltkarte? In der Kindertagesstätte in Großenmarpe haben die Kleinen jüngst viel über andere Länder erfahren, denn sie durften sich über internationalen Besuch freuen. Zwölf junge Frauen aus verschiedenen Ländern waren zu Gast, um für zwei Wochen gemeinnützige Arbeit in der Einrichtung zu leisten. Die Jugendlichen im Alter von 18 bis 22 Jahren sind Teilnehmerinnen des internationalen Jugend-Workcamps, das die Stadt Blomberg in Kooperation mit der Freiwilligenorganisation ICJA nun zum achten Mal durchgeführt hat. &bdquo;Ein voller Erfolg für alle Beteiligten“, so das Fazit am Ende des zweiwöchigen Aufenthalts.

Lucia (18) aus Spanien, Marguerité (22) aus Frankreich und Laura (18) aus Mexiko hieven die schweren Steinplatten aus der Schubkarre, um sie schließlich im Innenhof der Kita zu verlegen. &bdquo;Ich mag die Natur in Deutschland“, erzählt die junge Spanierin nebenbei im Gespräch mit der LZ. Genau wie die anderen Teilnehmerinnen, die außerdem aus der Türkei, Italien und Japan kommen, nehme sie am Jugend-Workcamp teil, um Menschen aus verschiedenen Ländern und die deutsche Kultur kennenzulernen, wie sie sagt.

Verständigung der Völker fördern Nach und nach nimmt die neue Terrasse, die die Jugendlichen unter Anleitung der Arbeitspädagogen der Euwatec bauen, Formen an. Zudem haben die jungen Frauen einen Fallschutz für ein Spielgerät im Garten des Kindergartens errichtet sowie gemeinsam mit den Kindern eine Außenwand bemalt. Dass die Teilnehmerinnen diesmal ausschließlich weiblich waren, sei trotz der körperlichen Arbeit kein Nachteil gewesen, wie eine der beiden Teamleiterinnen, Lydia Ziegler, erklärt. Die Mädchen seien sehr engagiert und könnten besser anpacken als so manch junger Mann in den Jahren zuvor, gibt Janine Albrecht von der Stadt Blomberg, die sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Swetlana Hilmert um die Koordinierung des Projekts kümmert, das Lob der Arbeitspädagogen weiter.

Seit 2009 werden die internationalen Jugend-Workcamps alle zwei Jahre in der Nelkenstadt durchgeführt. &bdquo;Die Anfänge hatten wir im Jugendzentrum“, berichtet Fachbereichsleiter Rüdiger Winter. Der Grundgedanke sei, junge Menschen verschiedener Nationalitäten zusammenzubringen, um so die Verständigung der Völker und den Frieden zu fördern. Neben der gemeinnützigen Arbeit, die die Jugendlichen leisten, stehen auch viele gemeinsame Ausflüge auf dem Programm. So haben sie diesmal unter anderem die Externsteine und das Hermannsdenkmal besucht, eine Alpaka-Wanderung unternommen und als besonderes Highlight bei einem Rundflug Blomberg aus luftigen Höhen betrachtet. Die Luftsportgemeinschaft Lippe-Südost aus Borkhausen sei von Anfang an als Partner mit dabei, erzählt Winter.

Bereicherung für die Kita-Kinder Für die meisten Teilnehmerinnen ist es die erste Reise, die sie ganz allein, fernab der Heimat, unternehmen. &bdquo;Die Menschen sind hier sehr freundlich“, berichtet eine der Teilnehmerin von ihren Erfahrungen. Die 22-jährige Marguerité liebt die Currywurst. &bdquo;Und Salzstangen“, fügt die Französin noch an. Kommuniziert wird auf Englisch. &bdquo;Uns ist wichtig, dass jeder im Team integriert wird und so akzeptiert wird, wie er ist“, sagt die Teamleiterin. Und das funktioniere sehr gut. Die Gruppe, die in einer Unterkunft im Nederlandpark untergebracht ist, sei sehr harmonisch. Am Abend werde gemeinsam gekocht. Dann würden sie abwechselnd in Kleingruppen die Spezialitäten ihres jeweiligen Heimatlandes zubereiten.

&bdquo;Ich kann nur positive Erfahrungen mit dem Projekt verbinden“, sagt Kita-Leiterin Nina Robinson. Die Zeit mit der Jugendgruppe sei für die Kinder sehr bereichernd gewesen. Die Teilnehmerinnen seien auch in den Gruppen zu Gast gewesen und hätten unter anderem deutsche Wörter von den Kindern gelernt und die wiederum haben erfahren, wie diese in der Muttersprache der Jugendlichen lauten. &bdquo;Sprachbarrieren gibt es bei den Kindern nicht“, wie die Kita-Leiterin festgestellt hat. So seien bei der Verständigung auch Hände und Füße zum Einsatz gekommen.

&bdquo;Wir können andere Kommunen nur ermutigen, sich auch auf den Weg zu machen und solch ein Projekt durchzuführen. Es lohnt sich“, betont Rüdiger Winter.

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