
Blomberg. Stadtführungen zu Fuß sind in Blomberg die Regel. Dass die Sehenswürdigkeiten der Nelkenstadt jedoch auch wunderbar mit dem Zweirad erkundet werden können, zeigte jetzt die neue Route mit Uwe Feiert.
Am Freitagabend traf sich der Stadtführer mit elf interessierten Gästen aus Barntrup vor dem Blomberger Rathaus. "Es ist das erste Mal, dass hier so etwas stattfindet. Wir wollen mit diesem Angebot Fahrradgäste ansprechen und die Stadt auch für Radwanderer interessanter machen. Ich bin gespannt, wie es läuft", begrüßt Uwe Feiert die Teilnehmer. Vom reinrassigen Mountain-Bike über die robusten Sporttourer bis zum elektrounterstützten Tourenrad ist alles dabei.
Nur die Hälfte der Teilnehmer trägt allerdings einen Helm. Uwe Feiert wirft beruhigend ein, dass Fahrrad-Stadtführungen für alle da seien und man auch ohne Helm mitfahren dürfe.
Am Startpunkt ist mit dem Martiniturm der erste Haltepunkt der Gruppe bereits in Sichtweite. Anschließend geht es von der Klosterkirche zum Hostienfrevel. Bei der nächsten Etappe zeigt sich, dass Fahrradfahrer nicht ganz so flexibel sind wie Fußgänger. Absteigen ist angesagt und es geht schiebenderweise die schmale Treppe durch die Stadtmauer hinunter auf den Weinberg.
99 Rebstöcke am Steilhang und eine tolle Aussicht sind die perfekte Gelegenheit für einen weiteren Zwischenhalt der wissbegierigen Radler, die von Tourleiter Uwe Feiert mit allen spannenden Details über die jeweilige Sehenswürdigkeit versorgt werden. Im Industriegebiet angekommen, versteckt sich die Blomberger Stadtkulisse zwar hinter viel Grün, ist aber immer noch gut zu erkennen. Nun zeigt sich wiederum der Vorteil, welchen die Besuchern auf zwei Rädern gegenüber denen haben, die per pedes unterwegs sind.
Nederlandpark, Phoenix-Contact und die Blomberger Holzindustrie liegen am Wegesrand, und der schöne Radweg auf der alten Bahntrasse lässt sich ebenfalls fast wie auf Schienen befahren. Es folgt die alte Brennerei Theopold, und weil die Altstadt jetzt oben liegt, geht es für die nächste Etappe wieder bergauf. Nächste Zwischenstationen sind das Niederntor, die kleine Mauer und das Schusterdenkmal in der Rosenstraße. Nach rund 90 Minuten erreicht die Gruppe um Uwe Feiert schließlich den "Groenen Plats", der Anlass bietet, den Einfluss der Holländer auf das Stadtbild zu erläutern.
"Ich komme aus Blomberg, ich fand es sehr gut", meint eine Teilnehmerin, als Feiert nach Kritik und Anregungen fragt. "Warum nicht an der Burg vorbei und dann auf den Weinberg?", meint Radler Lothar Schäfer. Das finden alle gut, auch Stadtführer Feiert. Der nimmt die Verbesserungsvorschläge am von Blomberg Marketing erarbeiteten Konzept mit nach Hause. Einer Weiterführung dieser besonderen Form der Stadtführung auf zwei Rädern steht nach einer gelungen Premiere also nichts im Wege.