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Interpol sucht Bernhard H. aus Blomberg

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Bernhard H. ist am Donnerstag, 6. September, von der Polizei festgenommen worden. Vor fünf Jahren war der Blomberger mit der damals 13-jährigen Freiburgerin Maria H. verschwunden. - © Polizei
Bernhard H. ist am Donnerstag, 6. September, von der Polizei festgenommen worden. Vor fünf Jahren war der Blomberger mit der damals 13-jährigen Freiburgerin Maria H. verschwunden. (© Polizei)

Blomberg/Freiburg. Die Freiburgerin Maria H. und Bernhard H. aus Blomberg werden nun auch außerhalb deutscher Grenzen gesucht. Gegen den Blomberger liegt laut Medienberichten mittlerweile ein internationaler Haftbefehl wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs und Kindesentziehung vor. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und Interpol sind somit in die Fahndung eingeschaltet.

Seit dem 4. Mai gilt die 13-Jährige als vermisst. Die Polizei geht davon aus, dass das Mädchen zusammen mit dem Informations-Elektriker Bernhard H. abgehauen ist. Die beiden haben vermutlich einen weißen Schäferhund namens "Simba" dabei und fahren in einem grauen Skoda mit dem Kennzeichen LIP-VM 36.

Bereits am vergangenen Donnerstag war die deutschlandweite Fahndung eingeleitet worden, bisher ohne Erfolg. Deshalb hoffen die Behörden nun auf Spuren im Ausland. Wie die LZ am Samstag berichtete, sollen sich das Mädchen und der Blomberger, der seit 27 Jahren bei einem Unternehmen in Lemgo beschäftigt ist, vor über einem Jahr im Internet-Chat kennengelernt haben und eine Art Liebesbeziehung eingegangen sein. Die Chatprotokolle wiesen einen "eindeutig sexuellen Charakter" dieser Beziehung nach, berichtet die Polizei in Freiburg. Dennoch gehen die Ermittler davon aus, dass das Mädchen freiwillig mit dem 53-Jährigen gegangen ist.

Die Mutter des Mädchens startete nach dem Verschwinden einen Aufruf über Facebook. Sie appelliert an ihre Tochter: "Wir sind hier krank vor Sorge! Deine Freundinnen, Deine Lehrerin, Deine Geschwister, Deine Mum und Dein Vater und sehr viele andere Menschen. Bitte melde Dich wenigstens! Wenn Du magst auch nur bei Michelle! Es wird Dir nichts passieren, das ist ein Versprechen! Du kannst jederzeit nach Hause zurückkommen, oder zu Michelle!"

Wie die Polizei mitteilte, sollen bereits mehr als 200 Hinweise aus ganz Deutschland bei der Freiburger Polizei eingegangen sein. Eine heiße Spur sei nicht dabei gewesen, sagte Polizeisprecherin Laura Riske der Wochenzeitung.

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