Drogerien bauen um, Traditionsgeschäft geht: Das alles tut sich in der Detmolder City

Detmold. Alles neu macht der Herbst, könnte man beim Gang durch die Fußgängerzone meinen. Gleich an mehreren Stellen sind Handwerker am Werk. Gerüste an Fassaden zeugen davon, dass sie aufgehübscht werden, aber auch im Inneren von Läden und Gaststätten wird vielerorts gearbeitet. Davon betroffen sind unter anderem gleich zwei der großen Drogeriemärkte, die momentan geschlossen sind und in denen noch bis Ende des Monats Umbauten laufen.

&bdquo;Dass Rossmann und dm fast zeitgleich zugemacht haben, ist natürlich nicht ganz ideal. Aber es freut uns, dass beide ihr neues Konzept nach Detmold bringen, während sie sich aus anderen Orten zurückziehen. Das spricht für Detmold“, sagt Sabine Rosner vom Projekt &bdquo;Zukunft Innenstadt“, das sich für die Vermittlung von Ladenlokalen engagiert und Interessenten und Vermieter zusammenbringt. Bei den Umbauten geht es vor allem um neue Ladendesigns, in denen die Waren künftig präsentiert werden sollen, und auch um die Kassensysteme.

Drogerien mit neuen Konzepten Rossmann will nach eigenen Angaben eine &bdquo;deutlich wärmere, buntere und emotionalere Atmosphäre“ bieten. &bdquo;Neu ist hier beispielsweise die Interpretation der Highlight-Sortimente Kosmetik, Duft, Ideenwelt, Biokost und Baby & Kind, die in neuen Farben eine Art Ankerpunkt für den Kunden schaffen und für bessere Orientierung innerhalb des Sortiments dienen“, heißt es aus der Pressestelle. Dazu kommen eine neu gestaltete Beschriftung und Grafiken, die optische Akzente setzen. Teilweise wird nach Angaben des Unternehmens auch das Sortiment ausgeweitet, sodass es mehr Bio-Lebensmittel und auch weitere Marken geben wird. Beim Bezahlen stehen den Kunden künftig auch vier Self-Checkout-Kassen zur Verfügung. Bei der Verkaufsfläche, der Anzahl an Mitarbeitern und den Öffnungszeiten ändert sich dagegen nichts.

Dm modernisiert seine Märkte eigener Aussage zufolge regelmäßig und macht dies derzeit auch in Detmold. &bdquo;Wir statten unseren dm-Markt mit unserem modernen, familienfreundlichen Ladendesign aus. Neu ist zum Beispiel der Beauty-Inspirationstisch, auf dem wir die aktuellen Duft-und Kosmetiktrends präsentieren“, erklärt Sven Gieseler als Gebietsverantwortlicher. An der Abholstation könnten online bestellte Produkte ohne Wartezeit abgeholt werden. Der Fotobereich bekomme ein neues Mobiliar in Holzoptik, das zum Gestalten von Fotoprodukten einladen solle. Zusätzlich erhielten die Kunden vier Selbstbedienungskassen für kleinere Einkäufe.

Abschied von Traditionsgeschäft

Abschied-Nehmen heißt es dagegen von &bdquo;permanente“ und damit von einem Traditionsunternehmen, das seit 1980 zu Detmold gehörte und unter der Überschrift &bdquo;skandinavisches Design“ Geschirr, Deko-Artikel, Mode und mehr angeboten hat. Bereits im Juli war der Räumungsverkauf in den beiden gegenüberliegenden Ladenlokalen gestartet, seit Beginn des Monats läuft dieser nur noch in dem Geschäft &bdquo;Unter der Wehme 5“. In Kürze will sich Betreiberin Annette Franzmeier in den Ruhestand verabschieden und sagt nach und nach vielen Kunden und Weggefährten Tschüss.

Auch mit einem Banner im Schaufenster: &bdquo;Jetzt ist für uns persönlich die Zeit gekommen, mit einem lachenden als auch mit wehmütigem Gefühl in den Ruhestand zu gehen. Für uns und hoffentlich auch vielen von euch bleiben mehr als Erinnerungen an die Begegnungen, Modenschauen, Mittsommerfeste, Kulturnächte, Designertreffen etc.“, heißt es dort. Im Gespräch mit der LZ verrät sie, dass es am Standort aber weitergehen wird - mit einer neuen Inhaberin und sehr ähnlichem Konzept.

Veränderungen bei Modeläden

Dauerhaft geschlossen hat mittlerweile das Modegeschäft Dux in der Krummen Straße, und auch das Pop-Out Outlet an der Langen Straße hat seinen Betrieb in der Fußgängerzone eingestellt - und ist für mehr Lagerkapazitäten nach Spork-Eichholz umgezogen, von wo aus hauptsächlich der Online-Handel bedient wird. Der Betreiber hat sich dazu mit dem Betreiber des Sneaker-Ladens &bdquo;Heatwave“ zusammengetan, der bis vor einigen Monaten in der Schülerstraße untergebracht war. In dessen ehemalige Räume ist mittlerweile ein Nagelstudio eingezogen.

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Bewegung gibt es in der Langen Straße 33, wo ganz früher einmal &bdquo;Ernstings Family“ seinen Sitz hatte und zuletzt das Büro von &bdquo;Zukunft Innenstadt“ untergebracht war (mit dem Café Wortmann im Obergeschoss). Auch dort wird aktuell renoviert. Was dann hinein kommt, ist aber noch nicht bekannt beziehungsweise spruchreif. &bdquo;Es gibt noch zwei, drei Sachen, die Anfang 2026 an den Start gehen werden“, berichtet Ann-Christin Lüersen vom Projekt &bdquo;Zukunft Innenstadt“ ohne zu diesem Zeitpunkt schon Details nennen zu können.

Neues aus der Gastronomie

Im Grabbe-Café tut sich ebenfalls etwas. Hinter den verhangenen Schaufenstern sind Handwerker im Einsatz und renovieren die Innenräume. Ein Zettel kündet von einer baldigen Neueröffnung: &bdquo;In wenigen Wochen eröffnen wir mit frischem Wind und vielen Köstlichkeiten unser Café. Kira & Maria, euer neues Grabbe-Team“, ist dort zu lesen.

Eine Umbenennung hat es an der Bruchstraße gegeben: &bdquo;Green Kitchen“ firmiert seit Kurzem unter dem Namen &bdquo;Zaad“, ansonsten hat sich nicht viel geändert. Nach wie vor werden hier orientalische Speisen angeboten, wenn auch nun mit etwas anderem Konzept.

Gegen die Leerstände

Insbesondere in puncto Gastronomie haben die beiden &bdquo;Vermittlerinnen“ von &bdquo;Zukunft Innenstadt“ nach eigener Aussage immer wieder Interessenten. &bdquo;Wir haben viele tolle Anfragen, aber nicht die passenden Leerstände“, erklärt Sabine Rosner. Denn: Räume für die Gastronomie umzurüsten und beispielsweise eine Abzugsanlage einzubauen, sei sehr kostenintensiv. Bedeutet: Das Flächen-Matching passe nicht.

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In anderen Fällen sei eine Vermittlung seitens der Eigentümer aber auch gar nicht gewünscht - zum Beispiel, weil das Gebäude verkauft werden solle oder aus anderen Gründen. Nichtsdestotrotz blieben sie immer in Kontakt, etwa auch um Räumlichkeiten für zeitlich begrenzte Pop-Up-Stores zu finden. Denn auch dafür gebe es immer mal wieder Bedarf. Oder für Ausstellungen oder Workshops.

Kleinstgewerbetreibende haben weiterhin die Möglichkeit, das Schaufenster des Büros von &bdquo;Zukunft Innenstadt“ (ehemals Jack Wolfskin) zu nutzen, um ihre Waren zu präsentieren und sich damit bekannter zu machen. In Kürze soll es auch ein Ladenkonzept für diese Anbieter geben.

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