Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Rainer Heller bleibt Detmolds Bürgermeister

Deutlich positives Wahlergebnis für Bürgermeister und die SPD überrascht Sozialdemokraten

Von Sven Koch

Glückwunsch zum Wahlsieg: CDU-Bürgermeisterkandidat Marc Fasse (rechts) gehörte gestern zu den ersten Gratulanten – das Etappenziel, Wahlsieger und Amtsinhaber Rainer Heller (links) in die Stichwahl zu bringen, erreichte Fasse nicht. - © Foto: Koch
Glückwunsch zum Wahlsieg: CDU-Bürgermeisterkandidat Marc Fasse (rechts) gehörte gestern zu den ersten Gratulanten – das Etappenziel, Wahlsieger und Amtsinhaber Rainer Heller (links) in die Stichwahl zu bringen, erreichte Fasse nicht. (© Foto: Koch)

Detmold. Detmolds neuer Bürgermeister ist auch der alte: Mit einer klaren Mehrheit und rund 56 Prozent der Stimmen hat Amtsinhaber Rainer Heller am Sonntag die Wahl gewonnen. Gerechnet hatte er damit nicht.

"Die Klarheit des Ergebnisses erfüllt mich mit Demut", sagte Heller. "Ich hatte eigentlich gedacht, dass es eine Stichwahl geben wird – bei fünf Gegenkandidaten ist das nur realistisch." Gerade vor diesem Hintergrund seien die 56 Prozent für ihn "unfassbar". Er freue sich darauf, nun alle angeschobenen Projekte "mit Rückenwind" anzugehen.

Nicht weniger begeistert zeigte sich SPD-Spitzenkandidat Harald Matz: "Ich bin mehr als nur zufrieden." Mit 41,7 Prozent habe sich die SPD gegenüber den 38 Prozent bei der letzten Kommunalwahl deutlich verbessert.  "Das bedeutet: mehr Sitze, mehr Verantwortung und mehr Gewicht." Auch Matz hatte sich bereits auf eine Stichwahl in Sachen Bürgermeister eingestellt. Er sei erleichtert, dass diese nun Detmold erspart bleibe. Das Ergebnis sei ein "klarer Vertrauensbeweis" für Rainer Heller.

Zu später Stunde kamen CDU-Bürgermeisterkandidat Marc Fasse und CDU-Stadtverbandsvorsitzender Friedrich Wilhelm Sundhoff in das Foyer der Stadthalle, wo die SPD Quartier bezogen hatte. Als faire Verlierer gehörten sie zu den ersten Gratulanten und stießen mit Heller mit einem Glas Sekt an – dieser war übrigens vorher noch kurzfristig beschafft worden: Die SPD hatte das ganz vergessen.

Marc Fasse zeigte sich enttäuscht. 26,51 Prozent standen auf seinem Konto – und er verpasste außerdem den Einzug in den Rat. "Ich hätte mir schon eine Stichwahl gewünscht", sagte er. Als Quereinsteiger habe ihm der Wahlkampf aber viel Spaß gemacht, und er wolle weiter in der Detmolder Politik aktiv bleiben. Friedrich Wilhelm Sundhoff und Fraktionschef Jörg Thelaner hatten die Stichwahl ebenfalls als klar definiertes Etappenziel herausgestellt. Dieses wurde nicht erreicht – Sundhoff: "Es ist enttäuschend. Wir müssen in Klausur gehen, und dazu werde ich den Stadtverband in einer außerordentlichen Sitzung zusammenrufen." Zwar habe die CDU insgesamt ihr Ergebnis in etwa gehalten. Doch das sei nicht zufriedenstellend: "Wir sind mit einer neuen Truppe und einer anderen Politik angetreten. Ich hatte gehofft, dass sich das niederschlägt. Vielleicht müssen wir künftig doch etwas mehr ,Kante‘ zeigen."

Enttäuscht auch Thomas Trappmann für die FDP: "Für uns schlägt in Detmold durch, was sich auf Bundesebene ereignet", sagte er. Unter dem Strich verlor die FDP über vier Prozent. Sie wird nur noch mit zwei Sitzen im Rat vertreten sein – halb so viele wie bislang.

Wohl mit einem Sitz mehr, nämlich sechs, können Bündnis 90/Die Grünen rechnen. "Wir sind sehr glücklich", sagte Spitzenkandidat Walter Neuling zu den rund 11, 9 Prozent für seine Partei. Auch mit den etwa 8 Prozent, die er als Bürgermeisterkandidat erzielte, ist er zufrieden. Rüdiger Krentz von den Freien Wählern ist mit dem Ratsergebnis nicht zufrieden. Er habe mit mehr gerechnet. Es habe ihn überrascht, dass es zu keiner Stichwahl komme. Krentz:  "Aber wenn Heller das im ersten Wahlgang schafft, dann hat er das auch verdient." Mit seinem eigenen Ergebnis ist Krentz zufrieden.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommunalwahl-Abo

Angebot zur Kommunalwahl

5 Wochen Lippische Landes-Zeitung lesen -
gedruckt UND digital!

Jetzt bestellen
Kommunalwahl-Abo