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200 Partygäste genießen im Freilichtmuseum Musik 
zwischen Zapfsäulen

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Musik an der Museumstanke: Zwischen den alten Säulen sorgt Dieter Kropp (rechts) gemeinsam mit den Hamburger Jungs der Band "8 to the Bar" für die richtigen Töne. - © Torben Gocke
Musik an der Museumstanke: Zwischen den alten Säulen sorgt Dieter Kropp (rechts) gemeinsam mit den Hamburger Jungs der Band "8 to the Bar" für die richtigen Töne. (© Torben Gocke)

Detmold (tog). Die Tankstelle im Freilichtmuseum ist ein stilechter Ort für Klassiker der Musikgeschichte. Das haben Dieter Kropp und die „8 to the Bar“-Band bei der zweiten Party an dem Gebäude aus dem Jahr 1951 bewiesen.

Zu hören gab es „das Beste, was die 1960er Jahre zu bieten haben“, wie es Kropp eingangs formulierte. Während des Konzertes von der Ladefläche eines alten mausgrauen Mercedes-Lastkraftwagens mit langgezogener Schnauze und rundlichen Scheinwerfern aus trat er ein wenig in den Hintergrund, was Moderation und Ansagen der einzelnen Stücke anging. Die Regie übernahm Claas Vogt, den die Zuhörer außerdem als Sänger und an der Gitarre erlebten.

Bis der Hanseate das lippische Publikum auf seiner Seite hatte, dauerte es nicht all zu lange. Spätestens nach seiner gelungenen Selbstkritik: „Was Sie gleich von mir hören, ist im Grunde ,work in progress‘, also noch nicht ganz fertig geübt.“ Denn Billy Swans „I Can Help“ sei so ziemlich das schwerste, was einem Gitarristen angetan werden könne. „Ob es klappt oder nicht, das werden wir gleich erleben“, so Vogt weiter.

Wenig später zeigte sich: Es klappte. Souverän spielte sich die Formation durch die Noten – von der Mundharmonika bis zur Gitarre ohne erkennbare Aussetzer.

Rund 200 Besucher, die an den Tischen zwischen den mit „Diesel“, „Super“ und „Benzin“ beschrifteten Zapfsäulen Platz genommen hatten, verfolgten den Auftritt. Ein Geruch nach Benzol lag nicht in der Luft – ganz so authentisch kommt die alte Tankstelle im Museum dann doch nicht daher. Das restliche Setting war jedoch passend um 50 Jahre zurückgedreht.

„Ein idealer Ort also für Rock’n’Roll, Blues und Co.“, erklärte Museumsleiter Prof. Dr. Jan Carstensen. Und bei der zweiten Auflage konnte die Tankstellenparty ihrem Namen auch endlich gerecht werden. Denn: Im vergangenen Jahr hatten die Organisatoren das Geschehen aus Sorge vor schwerem Sturm in den Bauhof des Museums verlegt.

Am Ende war es trocken geblieben, weshalb dieses Mal kein Ortswechsel stattfand. Entgegen der optimistischen Einschätzung ging am Mittwochabend dann doch noch ein wenig Regen nieder – was der Stimmung aber keinen Abbruch tat.

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