Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Chinesen interessieren sich fürs Krankenhausmanagement in Lippe

Thomas Reineke

  • 1
Die chinesische Delegation wird von Klinikum-Geschäftsführer Dr. Helmut Middeke (hinten, Zweiter von rechts) in Detmold begrüßt. - © Klinikum Lippe
Die chinesische Delegation wird von Klinikum-Geschäftsführer Dr. Helmut Middeke (hinten, Zweiter von rechts) in Detmold begrüßt. (© Klinikum Lippe)

Detmold. Die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Klinikum Lippe und dem Internationalen Notfallmedizin-Verwaltungsrat in China ist vertieft worden: Mehr als 30 Krankenhauschefs aus mehr als zehn chinesischen Provinzen waren zu Gast in Detmold, um sich über das deutsche Gesundheitssystem und das Krankenhausmanagement in Lippe zu informieren.

Das Detmolder Klinikum Lippe ist eines von zwei Häusern gewesen, das sich die chinesische Delegation in Deutschland anschaute. Dr. Helmut Middeke, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums, begrüßte die Gäste aus Fernost im Medicum: „Bei ihrem jüngsten Besuch in China haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Hermann Gröhe betont, dass die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in der Medizin verstärkt werden soll. Hier am Klinikum Lippe wird das schon seit einigen Jahren gelebt."

Viermal im Jahr hospitieren sechs Mediziner aus China für drei Monate am Klinikum – in der Urologie, Allgemeinchirurgie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie sowie Gefäßchirurgie. Dr. Alfons Gunnemann, Chefarzt der Urologie, arbeitet gerne mit den chinesischen Hospitanten zusammen: „Die sind unheimlich ehrgeizig und haben eine hohe Fingerfertigkeit."

Der lippische Chefarzt selbst ist laut einer Pressemitteilung des Klinikums bereits Einladungen in die Zentralprovinz Wuhan gefolgt. Umso mehr kann Gunnemann nachvollziehen, wie sehr sich die chinesischen Klinikgeschäftsführer über die Besonderheiten des deutschen Gesundheitssystems wunderten. Dass das Klinikum Lippe mit 1.200 Betten für deutsche Verhältnisse sehr groß ist, ließ die Gäste staunen. Denn in China sind Häuser mit mehr als 10.000 Betten keine Seltenheit. Die Finanzierung des Gesundheitssystems über eine Pflichtversicherung ist für die Chinesen ebenfalls ungewöhnlich – genauso wie die hierzulande strikte 
Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung.

Chen Ran, Direktorin des Internationalen Notfallmedizin-Verwaltungsrates in China, bedankte sich für die Informationen und Eindrücke und zeigte sich überzeugt: „Die Kooperation zwischen Lippe und China ist gut ausgebaut. Unser Besuch hier ist ein Zeichen unserer immer engeren Freundschaft."

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Herbst-Abo

LZdigital 14 Tage kostenlos lesen

Herbstaktion zum Kennenlernen

Jetzt testen