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Abstimmung: Bunter Turm bekommt die meisten Stimmen

Seda Hagemann und Sven Koch

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Die drei möglichen Varianten des geplanten Turms bei Tag, eine Nachtansicht kann in der Bildergalerie betrachtet werden. - © Privat
Die drei möglichen Varianten des geplanten Turms bei Tag, eine Nachtansicht kann in der Bildergalerie betrachtet werden. (© Privat)

Detmold. Wie soll er aussehen, der Wärmespeicher? Nachdem die Stadtwerke vor Ort die Dimensionen des 25 Meter hohen Bauwerks simuliert hatten, wurde über das Design abgestimmt.

Schluss war am Sonntag – nun haben die Stadtwerke einen ersten Kassensturz gemacht: Es gibt eine Mehrheit für Variante A. 700 Interessierte haben laut den Stadtwerken online oder durch vorgedruckte Karten votiert. Das Ergebnis der Abstimmung sei hinsichtlich des Standortes eindeutig: der Turm soll auf dem Gelände der neuen „Park & Ride"-Anlage am Kronenplatz errichtet werden. Dafür hätten sich fast 90 Prozent aller Einsendungen ausgesprochen. „Wir sind begeistert von der hohen Beteiligung und natürlich besonders von der überwältigend positiven Resonanz der Detmolder auf unser Bauvorhaben", so Stefan Freitag, Geschäftsbereichsleiter Markt der Stadtwerke Detmold.

Die Analyse der eingereichten Abstimmungskarten dauert noch an, denn viele Bürger hätten sich neben dem Setzen des Kreuzchens zusätzlich noch die Mühe gemacht, weitere Anmerkungen aufzuschreiben. Auch eine Kombination der drei diskutierten Varianten erscheine vielen attraktiv. „Wir werden es uns nicht einfach machen, die richtigen Hinweise für die Entscheidungen der damit befassten Gremien zu geben."

Denn die Zahlen sagten nur aus: 38 Prozent für Variante A, 18 Prozent für Variante B und 33 Prozent für Variante C. Variante D war, nicht am Kronenplatz zu bauen. „Uns interessieren die Begründungen, wenn diese niedergeschrieben wurden. Das gehört ebenso in die Vorlage für die Gremienentscheidungen, die im September getroffen werden", stellt Christoph Hüls, Geschäftsführer der Stadtwerke, fest. Das Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit in dieser Form war für die Stadtwerke neu, die mit der Visualisierung über eine 3D-Technologie mittels Virtual Reality ebenfalls.

Dieser besonders innovative Ansatz, der vom Lehrstuhl für Lichtgestaltung der Hochschule OWL unter Leitung von Professorin Mary-Anne Kyriakou geplant und umgesetzt wurde, könnte zukünftig vielleicht sogar einen neuen Standard für die Veranschaulichung solcher komplexer Projekte darstellen. Auch für die Stadt Detmold – Bürgermeister Rainer Heller erklärt: „Diese Art der Darstellung war beeindruckend nah an der Realität, ein tatsächlich besonderer Blick in die Zukunft." Die Stadtwerke wollen den Wärmespeicher am Kronenplatz errichten – und zwar im Zusammenhang mit der „Park & Ride-Anlage" und der Unterführung zum Bahnhof. Beim Zeitplan richte sich daher alles nach dem Fortschritt des Vier-Millionen-Euro-Projekts der Stadt. Die Stadtwerke selbst rechnen für den Turmbau mit Kosten von etwa 1,5 Millionen Euro – für die Gestaltung gibt es ein Budget von maximal 150.000 Euro.

Drei Varianten standen zur Abstimmung – zwei hat die Hochschule OWL entworfen, eine die Stadtwerke selbst. Allen ist gemeinsam, dass es eine Aussichtsplattform geben soll, die dauerhaft über eine Treppe zugänglich sein.

Wie soll Detmolds neuer Wärmespeicherturm heißen?

Detmold. Die Stadtwerke wollen am Kronenplatz einen Wärmespeicher bauen und hatten die Detmolder gefragt: Welche von drei Varianten ist die hübscheste? Nun fragt die LZ: Wie könnte der Turm heißen?

700 Menschen haben an der Abstimmung der Stadtwerke teilgenommen. „Wir sind begeistert von der hohen Beteiligung und natürlich besonders von der überwältigend positiven Resonanz der Detmolder auf unser Bauvorhaben", so Stefan Freitag, Geschäftsbereichsleiter Markt. Die Analyse der eingereichten Abstimmungskarten dauert noch an, denn viele haben sich neben dem Setzen des Kreuzchens zusätzlich noch die Mühe gemacht, weitere Anmerkungen aufzuschreiben.

Auch eine Kombination der drei diskutierten Varianten erscheint vielen attraktiv. Die Zahlen besagen jedenfalls: 38 Prozent stimmten für Variante A, 18 Prozent für Variante B und 33 Prozent für Variante C - die restlichen Teilnehmer entschieden sich für keine der drei Vorschläge. „Uns interessieren natürlich auch die Begründungen, wenn diese niedergeschrieben wurden. Das gehört ebenso in die Vorlage für die Gremienentscheidungen, die im September getroffen werden", stellt Christoph Hüls, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold, fest.

Warum die Stadtwerke den Turm mit einem Gerüst simulierten

Aber jedes Ding muss seinen Namen haben - daher möchte die LZ schon einmal Ideen dafür sammeln, wie so ein Turm genannt werden könnte. Schreiben Sie uns per E-Mail unter detmold@lz.de oder auf Facebook.

Die Gestaltungsvorschläge:

Variante A (38 Prozent der Stimmen) haben technisch das Construction Lab und das Lichtlabor der Hochschule OWL entwickelt, das Hüllendesign stammt von der Architektur-Dozentin Mary-Anne Kyriakou. Die Idee: der Turm als „magische Leinwand". Die Außenhaut würde mit einer Folie bezogen, die verschiedene Bilder enthält, die durch Lichteinstrahlung sichtbar gemacht werden können und sich fließend abwechseln.

Variante B (18 Prozent) hat ebenfalls Mary-Anne Kyriakou ersonnen und nennt sie „Hermanns Schal". Eine Schalstruktur soll sich entlang der Treppe um den Turm herumziehen und beleuchtet werden.

Variante C (33 Prozent) haben die Stadtwerke selbst entwickelt. Tagsüber soll die Außenhülle des Wärmespeichers in schlichtem Grau zu sehen sein. Aber wenn es dunkel wird, soll der Turm sprichwörtlich zeigen, was in ihm steckt. Blaues Licht soll demnach anzeigen, dass der Speicher gerade voll ist. Rotes Licht würde verdeutlichen, dass er leer ist. Ein halb gefüllter Turm würde dann in beiden Farben beleuchtet werden.

Information

Wie eine riesige Thermoskanne


Der Speicher soll die Energieversorgung in Detmold harmonischer gestalten. Bis zu zehn Prozent der Fernwärme würden laut den Stadtwerken durch ihn hindurch geleitet, pro Jahr könnten so in Detmold bis zu 4000 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden werden. Zum Vergleich: Ein Einfamilienhaus habe eine Emission von drei Tonnen jährlich. Der Speicher kommt zum Zug, wenn in Detmold der Energiebedarf geringer ist als die Energieproduktion – etwa, wenn Großverbraucher wie Unternehmen pausieren. Wie in einer Thermoskanne kann in dem Turm die überschüssige Energie gespeichert werden – statt Kraftwerke rauf und runter zu fahren und die Kessel in Gas- oder Holzkraftwerken neu zu befeuern.

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