Detmold. Das Freilichtmuseum Detmold hat am Mittwoch einen kleinen Coup gelandet. Im Zusammenhang mit der Ausstellung „Scheiße sagt man nicht", die sich mit Toiletten und der Notdurft befasst, hatte es zu einem Unterhaltungsprogramm mit Ralph Caspers eingeladen.
Denn: Der Fernsehmoderator hat ein Buch mit dem gleichnamigen Titel verfasst; er untersucht darin die „100 (un)beliebtesten Elternregeln." Seine Motivation, dieses Buch zu schreiben? „Einfach mal zu erfahren, was an den Regeln dran ist."
Wie Caspers der LZ verriet, bestand seine größte Erfahrung darin, zu erkennen: Die meisten Regeln sind tatsächlich richtig und wichtig. Er habe allerdings auch gelernt, dass man nur durch Versuche klüger werde. „Im schlimmsten Fall geht etwas schief." Es solle aber keiner Angst vor Fehlern haben.
Zehn Finger reichen, um zu rechnen
Caspers, der mit der Sendung „Wissen macht Ah" im WDR bekannt wurde, hat schon zahlreiche Preise, darunter den Erich-Kästner-Fernsehpreis, erhalten. Seine Neugierde wollte er darum auch den knapp 100 Kindern und Erwachsenen, die im Paderborner Dorf zusammengekommen waren, weitergeben.
So hatte er für seine Fans Experimente aufgebaut und erklärte ihnen unter anderem, wie sie mit zehn Fingern (wirklich) rechnen können. Er zeigte dabei dem verblüfften Publikum, dass, wenn man jeden Finger mit einer Zahl belegt und diese verdoppelt (Daumen eins, Zeigefinger zwei, Mittelfinger vier, usw.) tatsächlich bis zu der Zahl 1023 rechnen kann.

Dass Ralph Caspers ein guter Unterhalter ist, bewies sich, dass er merkte, wenn die Kinder sich nicht mehr konzentrieren konnten. Mit einer Überraschung schaffte er es im Handumdrehen, die Aufmerksamkeit der Jungen und Mädchen wiederzugewinnen. So bat der Moderator etwa die kleine Marit nach vorne und beschnitt eine gewöhnliche Postkarte so lange, bis das Mädchen durch die Pappstreifen passte. Der Applaus und die Zuneigung der Zuschauer war ihm gewiss.
Viele standen im Anschluss an, um ein Autogramm von dem Allrounder zu ergattern. Ruth Lakenbrink, im Freilichtmuseum für Pressearbeit verantwortlich, zeigte sich beeindruckt vom Nachmittag. „Er hat die Kleinen ganz schnell auf seiner Seite gehabt", bescheinigte sie Caspers. Dass der Buchautor die Kinder mit seiner eigenen Neugier angesteckt hatte, zeigte sich im Anschluss. Auf dem Weg nach draußen war manches Kind aufgeregt mit der „Drohung" zu hören: „Das probiere ich zu Hause auch mal."