Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Detmold investiert vier Millionen Euro in neue Sozialwohnungen

3916ÿVon Sven Koch

  • 0
(von links) Bürgermeister Rainer Heller, Technischer Beigeordneter Thomas Lammering, Architekt Thomas Sugge vom Architekturbüro Rabbe Sugge und Ansgar Hartmann von der Firma Hartmann Bau greifen zum Spaten. - © Foto: Koch
(von links) Bürgermeister Rainer Heller, Technischer Beigeordneter Thomas Lammering, Architekt Thomas Sugge vom Architekturbüro Rabbe Sugge und Ansgar Hartmann von der Firma Hartmann Bau greifen zum Spaten. (© Foto: Koch)

Detmold. Die ersten Spatenstiche sind gesetzt, der Bau beginnt: Nach Aussage von Thomas Lammering, Technischer Beigeordneter der Stadt Detmold, werden an der Adresse Felix-Fechenbach-Straße 46 innerhalb von einem Jahr zunächst 25 neue Wohnungen entstehen. Kostenpunkt: Vier Millionen Euro.

An dem Vorhaben hatte es Kritik aus dem Wohnumfeld gegeben. Dabei war es unter anderem um den bereits bestehenden Parkdruck in dem Quartier am Hiddeser Berg gegangen als auch um Befürchtungen, dass die Stadt die Wohnungen mit Flüchtlingen in städtischer Obhut belegen werde. Für diese Menschen hält die Stadt jedoch anderswo ausreichend freien Wohnraum bereit. Deswegen erklärt Bürgermeister Rainer Heller: „Das spielt an dieser Stelle eine nur marginale Rolle."

Information

40 Jahre Arbeitskreis

Auch der Arbeitskreis Hiddeser Berg war in die Abstimmung des Bauprojektes involviert. Er besteht seit nunmehr 40 Jahren.
Einrichtungen und Institutionen wie der Deutsche Kinderschutzbund „Villa am Hügel", das AWO-Familienzentrum am Berg, die städtische Kindertagesstätte, der Kommunale Sozialdienst, die Schulsozialarbeit, das Sprint-Projektbüro für Sprache und Integration, das SOS-Kinderdorf, der Girls-Point, die Stadt Detmold, der Bezirkspolizeibeamte, der Ortsbürgermeister und die Kirchengemeinde Detmold West gehören ihm an. „Aus diesem Arbeitskreis sind soziale Projekte ins Leben gerufen worden", schildert Peter Emmrich, Koordinator des Arbeitskreises Hiddeser Berg, in einer Mitteilung. Das Familienseminar, das Stadtteilfest oder die Müllsammelaktion bestünden bis heute. Ein Thema sei aber auch immer wieder die Sicherheitslage gewesen. „In Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Ordnungsamt wurden im Verkehrsbereich einige Verbesserungen bewirkt. Auch an der Einrichtung der ersten Streetworkerstelle im Jahr 2000 war der Arbeitskreis Hiddeser Berg maßgeblich beteiligt", so Emmerich weiter. Durch die Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften versuche der Arbeitskreis, ein verträgliches Miteinander im Viertel zu erreichen. (sk)
Die Grafik zeigt eine Ansicht des künftigen Wohnblocks, der an der Felix-Fechenbach-Straße entsteht und zukünftig 25 Wohnungen bieten wird. - © Grafik: Architekturbüro Rabbe Sugge
Die Grafik zeigt eine Ansicht des künftigen Wohnblocks, der an der Felix-Fechenbach-Straße entsteht und zukünftig 25 Wohnungen bieten wird. (© Grafik: Architekturbüro Rabbe Sugge)

Vielmehr gehe es darum, dass in Detmold die Nachfrage nach preiswertem Wohnraum anhaltend hoch sei, der Markt diesen aber nicht anbiete. Weiter sei absehbar, dass insbesondere im Umfeld der Felix-Fechenbach-Straße spätestens innerhalb der kommenden zehn Jahre Sanierungen in und an den Wohngebäuden erforderlich seien. Wenn das erfolge, müsse Ersatzwohnraum angeboten werden.

Heller: „Unser Ziel ist es, hier in diesem Quartier Flagge zu zeigen. Außerdem wollen wir sozialen Wohnungsbau anbieten, der in unsere Zeit passt." Das Bauprojekt der Stadt, so stellte Beigeordneter Thomas Lammering heraus, befinde sich in einer attraktiven Wohnlage. Das städtische Grundstück habe zur Entwicklung sofort zur Verfügung gestanden. Die Anbindung an den Öffentlichen Nachverkehr sei hervorragend, Kindergärten in unmittelbarer Nähe und Schulen ebenfalls zu Fuß erreichbar. Die neu entstehenden Wohnungen – 25 sollen es sein – würden Größen zwischen 55 und 97 Quadratemeter erhalten, bei einer maximalen Miete von 5,25 Euro pro Quadratmeter (Einkommensgruppe A, Mietenniveau M3). Das gesamte Grundstück hat eine Größe von 7800 Quadratmetern. Davon wird die Stadt ein Drittel bebauen, optional böte es aber noch mehr Fläche. Das Bauvorhaben wird vom Land NRW gefördert, und zwar mit 450.000 Euro.

Sozialer Wohnungsbau wird in Zukunft ein Thema bleiben. An der Saganer Straße/Ecke Bachstraße sollen zum Beispiel 16 Wohnungen entstehen. Wie Technischer Beigeordneter Thomas Lammering andeutet, habe die Stadtverwaltung aber noch weitere Vorhaben in Planung. So sei etwa auch ein Gebäude an der Richthofenstraße im Gespräch.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Herbst-Abo

LZdigital 14 Tage kostenlos lesen

Herbstaktion zum Kennenlernen

Jetzt testen