Detmold/Schlangen. Er sammelte Waffen, Munition sowie Sprengstoff und Zünder, wie andere Menschen Geschirr oder Fußballbilder. Doch die explosiven Materialien waren nicht in den vorgeschriebenen Waffenschränken untergebracht, sondern im ganzen Haus versteckt – auch in den Zimmern seiner drei Kinder.
„Ich habe mir nichts dabei gedacht", sagte der dreifache Vater aus Schlangen. Das Detmolder Amtsgericht verurteilte den 53-jährigen Feuerwehrmann wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einer 18-monatigen Freiheitsstrafe und einer Geldstrafe von 1.000 Euro.
Auf die Spur des Schlängers war das Bundeskriminalamt (BKA) gekommen, weil ein Angeklagter im hessischen Korbach vor Gericht ausgesagt hatte, dass er seine illegale Waffen beim 53-jährigen Feuerwehrmann gekauft habe. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung im Oktober 2015 fanden BKA-Beamte zwei Gewehre, mehrere Waffenteile sowie insgesamt 3.500 Schuss Munition.

Doch damit nicht genug, auch ein Kilo Raketentreibstoff wurde im Haus des Angeklagten gefunden. „Wofür brauchen Sie Raketentreibstoff?", fragte Richter Martin van der Sand den Angeklagten. Es seien Überbleibsel aus seiner Bundeswehrzeit von 1980 bis 1984. „Ich habe es mitgenommen, weil es ein optimaler Grillanzünder ist", sagte der 53-Jährige. Dann sei es wohl die „lippische Art sich Grillanzünder zu besorgen", antwortet Richter van der Sand. Jann Popkes, Verteidiger des Angeklagten, und auch die Staatsanwältin Lena Farwick akzeptierten das Urteil.