Detmold. Man wäre eigentlich von der Tarantel gestochen, sagt Landestheater-Intendant Kay Metzger, wenn man das Schlossfestival nicht erfunden hätte. Am Wochenende findet es in einer Koproduktion zwischen dem Landestheater, der Hochschule für Musik und dem Fürstenhaus sowie mit Unterstützung der Sparkasse Paderborn-Detmold zum 2. Mal statt.
Dieses Mal geht es mit einem erheblich größeren Programm an den Start: Das Festival beginnt bereits am Donnerstag, 29. Juni, und wird bis einschließlich Sonntag, 2. Juli, dauern. Die beiden Kultur-Institutionen stemmen es „on top", aber mit einem gemeinsamen Ziel, das Hausherr Prinz Stephan zur Lippe definiert: „Es soll ein Festival sein, und dazu gehört mehr als bislang. Das Schloss, das Theater und die Hochschule bilden nicht nur durch die Architektur ein kulturelles Dreieck, sondern auch durch die gemeinsame Bindung an die Geschichte des Fürstenhauses sowie an die Stadt und die Menschen."
Die Besucher könnten mit einem imposanten Musik- und Literaturprogramm in geschichtsträchtigen Räumen und vor imposanten Kulisse rechnen. „Die Messlatte", so Prinz Stephan, „wird dieses Jahr sehr hoch gehängt."
Musikhochschul-Rektor Dr. Thomas Grosse stellt heraus: „Von dem Innenhof mit 350 Plätzen und der sommerlichen Serenade mit Orchester bis zum exklusiven Konzert im Weinkeller bespielen wir viele Orte im Schloss – ebenfalls die Gärten. Es wird in seiner ganzen Vielfalt erfahrbar werden." Der Vorverkauf laufe bereits sehr gut. sagt Theater-Intendant Kay Metzger.
Sprachen der Liebe
Donnerstag, 29. Juni, 19.30 Uhr, Ahnensaal, Eintritt 16 oder 8 Euro ermäßigt.
Die musikalisch-literarische Festveranstaltung markiert den Auftakt zum Festival. Der Abend ist ganz den Sprachen der Liebe gewidmet. Es gibt Lyrik aus acht Jahrhunderten, vorgetragen von Ensemblemitgliedern des Landestheaters: von Walther von der Vogelweide über Goethe bis zu Robert Gernhardt. Zu hören sind kammermusikalische Werke von Brahms und Dorak, die von Studenten der Musikhochschule vorgetragen werden. Es rezitieren Thomas Ehrlichmann, Wenja Imlau, Hartmut Jonas, Kerstin Klinder, Natascha Mamier und Jürgen Roth.
Shakespeares Welten
Freitag, 30. Juni, Samstag, 1. Juli, Sonntag, 2. Juli, jeweils 14 und 15.30 Uhr, Schlossgarten, Eintritt 16 oder 8 Euro ermäßigt, maximal 30 Teilnehmer.
Eine literarische Wanderung durch die fürstlichen Gärten orientiert sich an den Werken des großen Dramatikers Shakespeare. Markus Hottgenroth, Maria Luisa Kerkhoff und Lukas Schrenk führen die Besucher durch sonst nicht zugängliche Bereiche. Flora und Fauna spielen in Shakespeares Werken stets eine große Rolle: die Liebenden aus „Romeo und Julia", der Schabernack treibende Puck oder der intrigante Jago – sie alle kommen nicht ohne die metaphorische Wirkungskraft des Gartens aus. Kompositionen für Gambe, gespielt von Hermann Hickethier, setzten dazu musikalische Akzente, während kleine Erfrischungen gereicht werden.
Kinder im Schloss
Samstag, 1. Juli, um 11, 11.30 und 12 Uhr sowie Sonntag, 2. Juli, 15, 15.30 und 16 Uhr, jeweils im Schlosshof, maximal sind 15 Teilnehmer für jede Führung möglich.
Einen Spaziergang mit Geschichte und Geschichten für Kinder gibt es als besonderes Angebot für Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Sie erhalten eine altersgerechte Führung durch das Schloss. Pro Kind kann sich höchstens eine erwachsene Begleitperson anmelden. Anmeldungen erfolgen unter: theaterpaedagogik@landestheater-detmold.de, Einlass an der Schlosskasse.
Serenadenkonzert
Samstag, 1. Juli, 20.30 Uhr, Schlosshof, Eintritt 20 Euro oder 10 Euro ermäßigt.
Klassische und romantische Klänge wehen durch den Schlosshof, wenn das Symphonische Orchester des Landestheaters Werke von Mendelssohn, Mozart und Beethoven unter der Leitung von Lutz Rademacher spielt. Vor der Kulisse des Schlosses sind als Solisten Thomas Lindhorst (Klarinette), Eckhard Fischer (Violine) und Megan Marie Hart (Sopran). Die Serenade ist der Kern des Festivals.
Marimba Classics
Sonntag, 2. Juli, 11.20 Uhr, Schlosshof, Eintritt 20 oder 10 Euro ermäßigt.
Eine Klangreise von Europa nach Asien mit hfmPercussion und Werken von Tschaikowski bis Ishii erwartet die Besucher. Virtuosität und technische Präzision zeichnen das Spiel von hfmPercussion aus. Unter der Leitung von Hochschulprofessor Peter Prommel entführen Studierende der Hochschule für Musik die Zuhörer in vielfältige Klangwelten und bilden das Fundament für die Solistinnen Franziska Giesemann (Sopran) und Aya Fujita (Marimba).
Im Zentrum des Konzerts stehen Arrangements von Bizet bis Borodin. Freunde fernöstlicher Musik kommen ebenfalls auf ihre Kosten – bei einer Komposition für traditionelle japanische Trommeln, die im außergewöhnlichen Kontrast zu der Renaissance-Kulisse des Schlosshofes steht.
Schwingungen
Sonntag, 2. Juli, 15 Uhr, Gewölbekeller, Eintritt: 16 oder 8 Euro.
Für ein Kammerkonzert für Gitarre und Akkordeon öffnet das Schloss seinen Gewölbekeller für ein kleines Publikum. Studierende der Gitarrenklasse Prof. Dale Kavangh/Prof. Thomas Kirchhoff und der Akkordeonklasse Prof. Gregor Stopa präsentieren Werke von Bach, Liszt und einer Reihe weniger bekannter Komponisten.
Das Gespenst von Canterville
Sonntag, 2. Juli, 18 Uhr, Schlosskapelle, Eintritt: 10 Euro.
Zum Schloss gehört ein Gespenst – in diesem Fall der Geschichte von Oscar Wilde entsprungen. Die bekannte Geschichte, zu der es auch Musik geben wird, wird gelesen von Grit Asperger, Stephan Clemens und Herny Klinder. An der Orgel sitzt Marcel Eilasch.
an der Kasse des Landestheaters oder telefonisch unter Tel. (05231)
974803.