Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Neue App: Digitale Pauline führt junge Besucher durch das Freilichtmuseum

Sven Koch

  • 0
Smart unterwegs: Die App "LWL Pauline" begleitet die Kinder künftig durch das Freilichtmuseum. - © LWL
Smart unterwegs: Die App "LWL Pauline" begleitet die Kinder künftig durch das Freilichtmuseum. (© LWL)

Detmold. Sie ist jung, sie ist schlau und stellt auch schon einmal das ein oder andere an: Pauline heißt die digitale Begleiterin, die in einer neuen App Kinder im Grundschulalter durch das Freilichtmuseum Detmold begleitet. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe erweitert damit sein museumspädagogisches Angebot um eine digitale Komponente.

Die App funktioniert über im Gelände versteckte Funksender, sogenannte Beacons, und ist kostenlos sowohl für Apple- als auch Android-Geräte erhältlich, teilt das Museum mit.

Das Besondere: die App funktioniert spielerisch. An insgesamt 15 Stationen im Museumsgelände können die Freilichtentdecker gemeinsam mit Pauline kleine Aufgaben lösen. So bauen sie beispielsweise mit Pauline eine Kirche auf, helfen ihr ein Feuer zu löschen oder suchen gemeinsam einen verlorenen Gegenstand im Pastorat.

Augmented-Reality: Die Technik verbindet die digitale mit der realen Welt. Vor dem Haus Stahl kann man sich mit einer von der App generierten Braut oder einem Bräutigam fotografieren lassen. Rechts ist Pauline zu sehen, die Hauptprotagonistin der App. - © LWL
Augmented-Reality: Die Technik verbindet die digitale mit der realen Welt. Vor dem Haus Stahl kann man sich mit einer von der App generierten Braut oder einem Bräutigam fotografieren lassen. Rechts ist Pauline zu sehen, die Hauptprotagonistin der App. (© LWL)

„Uns war es wichtig, mit der App gezielt Kinder im Grundschulalter anzusprechen und ihnen die Möglichkeit zu geben, das Gelände spielerisch zu erkunden und nebenbei noch etwas zu lernen", erklärt die Projektleiterin Ruth Lakenbrink. Die Protagonistin Pauline kenne das Museum sehr genau und nehme die Kinder mit auf eine Abenteuertour durch das Paderborner Dorf. Denn wo Pauline auftauche, sei immer etwas los.

Die App nutzt dabei nicht nur die noch relativ neue Technologie der Beacons, um den Besucher auf die Stationen in der Nähe aufmerksam zu machen, in ihr sind auch Augmented-Reality-Elemente eingebaut wie beispielsweise eine alte Ansicht des Krummen Hauses oder ein Huhn, das gefangen werden muss. „Augmented Reality ist eine visuelle Erweiterung der Realität. Durch die Kamera des Handys können Gegenstände im wirklichen Raum entdeckt werden", erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Janina Raub.

Information
Neue Technik

„Augmented Reality", kurz AR, ist eine Technologie, die die Wirklichkeit und Computersimulationen miteinander verknüpft. ein Bespiel ist das „Pokémon Go!"-Spiel, das als App letzten Sommer Deutschland gefangen hielt: Das Bild der Smartphone-Kamera zeigt die Umgebung, und der Prozessor im Handy und die Software der App projizieren kleine Digitalwesen hinein – und es wirkt, als säße wirklich eine Figur zum Beispiel auf dem Marktplatz. Diese „Erweiterte Realität" ist ein Modell mit Zukunft: Konzerne wie Apple – Chef Tim Cook hält AR für spannender als Virtual Reality und die neue Technologie für genauso wichtig wie das iPhone.

Neben der spielerischen Komponente gibt Pauline auf einer Wissensebene interessante Infos zu den einzelnen Häusern. Ihr Freund Professor Eule, eingesprochen von dem Märchenerzähler Lothar Schröer, hält auf einer dritten Ebene Wissen für die Erwachsenen bereit, die die Kinder begleiten. Der Nutzer kann zwischen den Ebenen wechseln.

Zum Leben erweckt hat Pauline der Kinderbuchillustrator Kai Schüttler aus Greven (Kreis Steinfurt), der auch Professor Eule und die Spielgrafiken gezeichnet hat. „Pauline sollte jemand sein, der unerschrocken, sympathisch und mit dem Ort verbunden ist", erklärt die Museumspädagogin Anna Stein.

Dabei lehnt sich die zwölfjährige Pauline an die historischen Figur der Fürstin Pauline an, schließlich war ein Teil des Museumsgeländes früher im Besitz der lippischen Fürstenfamilie. So kann Pauline die Kinder auch auf die Besonderheiten im Museum aufmerksam machen. „Die digitale Welt wird bewusst mit der realen verknüpft", ergänzt Stein.

Die zwölfjährige Pauline Mundt aus Lemgo hat der gezeichneten Figur ihre Stimme geliehen, schildert das Musuem weiter. Die treffende Namensdopplung sei reiner Zufall gewesen. Pauline Mundt und ihre Freunde seien auch die ersten Tester der App gewesen. Und für die Schülerin war es natürlich etwas Besonderes, bei einem solchen Projekt dabei zu sein.

Die App ist offline-basiert, das heißt, sie greift nach dem einmaligen Herunterladen nicht mehr auf das Internet zu und ist unter dem Namen „LWL Pauline" kostenlos in den Stores von Apple und Android zu finden.

Erste Einblicke in die Funktionen der App zeigt ein Film, der, ebenso wie die Links zu den Stores, hier abrufbar ist: www.pauline-app.lwl.org
.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Herbst-Abo

LZdigital 14 Tage kostenlos lesen

Herbstaktion zum Kennenlernen

Jetzt testen