In Detmold fallen Bäume für den Parkplatzbau

Detmold. Der Bau des Parkplatzes Werrebogen an der Realschule 1 wird 2019 voranschreiten. Der Fachausschuss für Stadtentwicklung hat die entsprechenden baurechtlichen Beschlüsse gefasst. Im Zusammenhang mit der Planung soll untersucht werden, ob sich ein Teilbereich als Wohnmobilhafen nutzen lässt. Es werden zwischen Hornschem Tor und Realschule demnächst viele Bäume fallen.

Ursache ist ein Maßnahmen-Mix aus Parkplatzbau auf dem Areal des Sportplatzes der Krohnschen Stiftung und Werre-Renaturierung, wobei für die Grünen Wulf Hermann anmerkte, dass der Begriff der &bdquo;Renaturierung" sehr widersprüchlich zu anstehenden Fällungen sei. Er hoffe, dass viele Bäume stehen bleiben können.

140 Bäume gebe es im betreffenden Gebiet insgesamt, hat die Verwaltung gezählt. 78 werden erhalten, 62 müssen gefällt werden, 114 werden jedoch neu angepflanzt. 84 Bäume stehen im Umfeld von dem geplanten Parkplatz an der Hornschen Straße und dem Werrebogen. Davon müssten 30 gefällt werden. 54 blieben erhalten. 95 sollen neu gepflanzt werden.

Geplant sind außerdem neue Wegeverbindungen, Überwege und mehr. Im Bereich Georg-Weerth-Straße gebe es neun Bäume. Acht davon müssten weg, fünf kommen neu dahin. Die Herstellung des Parkplatzes neben der Turnhalle an der Realschule erfordere das Fällen von 13 Bäumen – 19 seien es insgesamt, Neuanpflanzungen wären an dieser Stelle aber nicht möglich. Für die Anlage des neuen Knotenpunktes in der Hornschen Straße im Bereich der Zufahrt zur Bezirksregierung müssten von den vorhandenen 28 Bäumen 11 gefällt und 14 neu gepflanzt werden.

Was das Projekt Parkplatz Werrebogen auf dem Areal der Stiftung angeht, so sollen dort insgesamt 350 Stellplätze entstehen. Dennoch ist die Stadt auch vorübergehend auf mehr angewiesen: Wenn das Parkhaus Hornsches Tor abgerissen wird und dort 350 Parkplätze entfallen, muss bis zu einer neuen Lösung auf dem Noch-Sportplatz der Stiftung zwischenzeitlich Ersatz her.

Dazu hat es Gespräche mit der Bezirksregierung, dem Leopoldinum und der Realschule gegeben, die Flächen bereitstellen werden. Klar aber ist, dass die Stadt sowieso mehr Parkplätze braucht, um zu kompensieren, was am Hornschen Tor wegfällt. Es sei absehbar, dass nicht alle nötigen Stellplätze auf dem Areal zur Verfügung gestellt werden können, das bekanntlich für neuen Einzelhandel genutzt werden soll. Sowieso will die Verwaltung im östlichen Stadtbereich eine Fläche entwickeln, die auch Dauerparkern zur Verfügung steht oder für Veranstaltungen genutzt werden kann.

In der Sitzung des Ausschusses skizzierte Detlef Wehrmann von der Stadtverwaltung, dass im Kontext mit der Entwicklung des Parkplatzes Werrebogen auch untersucht werden soll, ob sich die Möglichkeit für eine Wohnmobil-Stellplatzanlage ergebe. Das ist aber nicht einfach. Schon seit längerer Zeit diskutiert die Stadt über einen Standort. Grundsätzlich ist die Verwaltung der Auffassung, dass am Werrebogen in jedem Fall zunächst jeder Platz gebraucht werde.

Für eine Wohnmobilanlage sei zudem wesentlich größerer technischer Aufwand zu treiben. Die Infrastruktur bezüglich der Stromversorgung und Abwasserbeseitigung übersteige die bis jetzt kalkulierten Kosten. Aber: Alle möglichen Standorte würden von der Verwaltung bewertet und die Option zur Anlage eines solchen Platzes am Werrebogen offen gehalten.

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