Wer zahlt für Kultureinrichtungen in Detmold? Bürgermeister Heller sieht ganz Lippe in der Pflicht

Detmold . Was die Zukunft von Landesverbandsimmobilien in Detmold angeht, könne es nur eine lippische Lösung geben. Das sagte Bürgermeister Rainer Heller anlässlich des Jahres-Pressegsprächs der Stadt. Lippe müsse auch die Frage beantworten, wie viel Theater, Museen, Bibliotheken, Schlösser und Burgen es sich leisten könne und wolle.

Der Landesverband als Eigentümer von Gebäuden wie dem Landestheater hatte im Sommer um Hilfe gerufen: Es fehle an Geld, die Mitgesellschafter müssten in die Bresche springen, um bei den Instandhaltungskosten für das Theater auszuhelfen. Es reiche aber nicht aus, hatten Landrat Dr. Axel Lehmann und Bürgermeister Rainer Heller herausgestellt, nur über die Immobilie Landestheater zu reden. Daher wird nun am Runden Tisch und auf Führungsebene über die Zukunft gesprochen.

Ganz bestimmt nicht, so Heller, werde am Ende des Prozesses stehen, dass zum Beispiel die Stadt Detmold die Immobilie Theater übernimmt. &bdquo;Das kann niemand besser als die Immobilienabteilung des Landesverbandes", so Heller. Zwar habe der Landesverband zum Beispiel in der Vergangenheit seine Besitztümer in Bad Salzuflen oder Bad Meinberg an die Städte abgegeben.

Stadt und Kreis könnten Fördergelder generieren In Bezug auf Detmold verhalte sich das aber anders. Der Landesverband habe zum Beispiel die Pflicht, ein Theater zu haben und könne es nicht einfach schließen. Er könne zwar den Gesellschaftervertrag kündigen. Aber dann stelle sich ganz schnell die Frage: Was ist der Landesverband denn dann noch?

Fakt jedenfalls sei: Der Landesverband könne für die Instandhaltung seiner Einrichtungen nicht mit Städtebau-Fördermittel vom Land rechnen, weil er – vereinfacht gesagt – selbst zum Land NRW gehöre. Und die Unterhaltungskosten zum Beispiel vom Theater, der Landesbibliothek und dem Landesmuseum seien hoch.

Aber die Stadt Detmold oder der Kreis Lippe könnten Fördergelder generieren – und möglicherweise gebe es Mittel und Wege, diese für die betreffenden Immobilien zu verwenden. Bürgermeister Heller: &bdquo;Da gibt es Lösungsideen." Fakt sei ebenfalls: &bdquo;Macht der Landesverband so weiter, ist er irgendwann pleite. Das ist er zwar lange noch nicht, und er hat Reserven und Besitztümer. Aber er muss handeln." Aber es könne nur eine lippische Lösung geben – und diese suche man derzeit.

Neues Gutachten zum Landestheater Dazu aber müsse man erst mal ermitteln, über welche Kosten gesprochen wird. Heller: &bdquo;Aktuell werfen wir Zahlen, Daten und Fakten zusammen." Was nicht so einfach ist: Der Landesverband hat bislang seinen Haushaltsplan nach alter Art und Weise geführt, was der Kreis und die Stadt seit Jahren nicht mehr tun. Daher gelte es, unterschiedliche Sichtweisen zu klären. Heller: &bdquo;Wir haben den Landesverband beispielsweise nach unserer Auffassung bei den Gesellschafterkosten jährlich mit 140.000 Euro entlastet. Da stellt sich die Frage, wie das bei Bewertungen zu berücksichtigen wäre."

Auch muss das Landestheater grundsätzlich neu bewertet werden. Über die Immobilie und ihren Wert sei zwar ein Gutachten angefertigt worden. &bdquo;Aber es ist falsch", so Heller, ohne genauer darauf eingehen zu wollen – nur so weit: &bdquo;Es wird ein neues geben."

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