Detmold. Mode und Männer, Sightseeing in Köln oder „Bürokraten-Yoga": Diese und andere humoristische Schwerpunkte haben die Künstler bei der achten Ausgabe der Comedy-Reihe „Lippe lacht" im gut gefüllten Saal des Detmolder Sommertheaters gesetzt. Neben Gastgeber Nusret Sipkar und Co-Moderatorin Julia Ures betraten vier Comedians die Bühne und bescherten dem Publikum einen heiteren und kurzweiligen Abend. Gastgeber Nusret Sipkar hatte die Gäste gemeinsam mit Julia Ures auf die Show eingestimmt, ehe die aus der ganzen Republik angereisten vier Nachwuchs-Komiker nacheinander die Mikros in die Hände nahmen. Benni Stark eröffnete den Abend und plauderte über sein Leben. Der ehemalige Herrenausstatter hatte viel aus seiner Zeit als Mode-Verkäufer im Einzelhandel zu erzählen. Er habe in der Männerabteilung zwei zentrale Sachen gelernt: „Nummer eins – die Frau betritt immer zuerst die Abteilung und – Nummer zwei – sie übernimmt das Sprechen." Mit diesen und vielen anderen Kaufhausgeschichten hatte er schnell das Publikum auf seiner Seite. Zahlreiche Lacher gab es auch für Markus Barth, der nicht nur Headwriter und Autor für die aus dem Fernsehen bekannte Comedyserie „Ladykracher" ist, sondern seit 2007 auch selbst als Stand-Up-Comedian auf der Bühne steht. Mit seinem aktuellen Programm „Haha Moment, was?" schilderte er pointenreich Geschichten über fragwürdige Sehenswürdigkeiten in Köln, Ehekrach im Zelt und Probleme des Älterwerdens beim Mithalten mit jungen Freunden: „Wenn ihr euch noch mal jung fühlen wollt, geht in einen Trampolinpark. Wenn ihr euch alt fühlen wollt, geht auch in einen Trampolinpark – den Tag danach tut alles weh." Als er später von Fremdsprachenkenntnissen redete, amüsierten sich die Zuschauer ebenfalls besonders, denn er beschrieb Holländisch als „Lallen ohne Alkohol" und brachte dazu lustige Anekdoten mit ein.Tim Whelan hingegen ist Brite und stellte gleich zu Beginn seines Auftritts fest: „Es ist echt krass, dass es jetzt aufgrund des Brexits fast schon ein politisches Statement ist, dass ich hier auf der Bühne stehe und deutsche Comedy mache." Dann legte der ausgebildete Sänger richtig los und sang komödiantische Lieder am Klavier über Katzen im Zug, nannte sein deutsches Lieblingswort – „Gemüse" – und wälzte sich dazu auf dem Boden. Zudem forderte er alle Zuschauer dazu auf, beim „Bürokraten-Yoga" mitzumachen und imitierte Steuerberater mit Armgesten.Ein weiterer Höhepunkt des Abends stellte der Auftritt von Cartoonzeichner Phil Hubbe dar. Mithilfe einer Präsentation gab der Illustrator und Pressezeichner einen Einblick in seine abwechslungsreichen Werke: Es sind zahlreiche Zeichnungen und Sketche, die sich meist humorvoll mit dem Thema „Behinderung" auseinandersetzen. Hubbe selbst lebt seit rund 30 Jahren mit Multipler Sklerose und sagt: „Behinderte sollten von Humor und Komik nicht ausgeschlossen werden – gemeinsam lachen ist heilsam." „Für Lippe lacht hat Hubbe das Logo, unseren grinsenden Hermann mit Mikrofon in der Hand, gezeichnet", bedankte sich Gastgeber Sipkar abschließend bei ihm und den vier anderen Künstlern für einen humorvollen und mit vielen Pointen gespickten Abend.