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Real-Märkte: Edeka will 72 von 270 Standorten übernehmen

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Der Real-Markt an der Teutoburger Straße in Bielefeld. Hier soll es nach aktuellem Stand wie gehabt weiter gehen. - © Andreas Zobe
Der Real-Markt an der Teutoburger Straße in Bielefeld. Hier soll es nach aktuellem Stand wie gehabt weiter gehen. (© Andreas Zobe)

Bielefeld. Die Zerschlagung der Supermarktkette Real geht weiter: Edeka will 72 Standorte von dem Finanzinvestor SCP Group übernehmen. Der Fall liegt aktuell zur Prüfung beim Bundeskartellamt, wie Edeka auf Anfrage bestätigt. Die Wettbewerbshüter in Bonn dürften sich die Übernahme genau ansehen. Sie haben bereits eine vertiefte Prüfung des Kaufs von 101 Realmärkten durch Kaufland eingeleitet.

In OWL gibt es acht Real-Märkte. Sie haben insgesamt 1.160 Mitarbeiter. Unter den Filialen, die Kaufland sich einverleiben will, sollen auch die meisten Märkte in OWL sein, wie aus einer inoffiziellen Liste ersichtlich wird, über die die Lebensmittelzeitung berichtete. Die drei in Bielefeld sowie die Märkte in Gütersloh, Detmold und Paderborn stünden auf der Wunschliste von Kaufland. Zumindest in Bielefeld soll aber nach nw.de-Informationen erst einmal alles beim Alten bleiben. Bei den Filialen Brakel und Espelkamp ist das Schicksal demnach noch ungeklärt.

Offiziell ist noch nicht klar, ob einer der OWL-Märkte von Edeka übernommen wird. Laut Lebensmittelzeitung steht jedoch keine der Filialen auf der Wunschliste des Konzerns. Edeka selbst will dazu aktuell keine Aussage machen. So lange keine Entscheidung des Bundeskartellamtes vorliege, könnten keine Details dazu genannt werden, schreibt Edeka auf Anfrage.

Verdi fürchtet um tausende Stellen

Rückblick: Schon bevor Real nach mehr als zwei Jahren Verhandlungen von SCP Ende Juni übernommen wurde, hatten einige der großen Supermarktketten Interesse an einem Kauf geäußert, darunter Kaufland und Edeka, später auch Rewe.

Kaufland gehört wie Lidl zur Schwarz-Gruppe, einem der größten Lebensmittelhändler Deutschlands und einem der „großen Vier" neben Edeka, Rewe und Aldi. Wegen der ohnehin schon sehr konzentrierten Wettbewerbssituation im Lebensmittelhandel ist das Bundeskartellamt da besonders wachsam.

Insgesamt gibt es 270 Real-Märkte mit rund 34.000 Beschäftigten, 101 davon will Kaufland übernehmen, 72 nun Edeka. 50 Märkte will die SCP Group unter dem Namen Real weiter betreiben, allerdings ist sie vertraglich dazu nur zwei Jahre verpflichtet. 30 Märkte sollen geschlossen werden. Das Ende von acht Filialen ist bereits verkündet. Die Gewerkschaft Verdi fürchtet darum um die Jobs von tausenden Mitarbeitern.

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