Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

"Freunde der Residenz" unterstützen bei Wiederherstellung einer historischen Tür

Raphael Bartling

  • 0
Garret Solle (Baudenkmalpflege Wahl), Clemens Heuger (Freunde der Residenz), Johannes Wahl (Baudenkmalpflege Wahl), Jochen Brockbals und Helmut Merwitz (beide Freunde der Residenz, von links) haben die Sanierung des Ovalfensters in der Neustadt 16 in die Tat umgesetzt. - © Raphael Bartling
Garret Solle (Baudenkmalpflege Wahl), Clemens Heuger (Freunde der Residenz), Johannes Wahl (Baudenkmalpflege Wahl), Jochen Brockbals und Helmut Merwitz (beide Freunde der Residenz, von links) haben die Sanierung des Ovalfensters in der Neustadt 16 in die Tat umgesetzt. (© Raphael Bartling)

Detmold. Der Eingangsbereich von Haus Nummer 16 in der Detmolder Neustadt erstrahlt seit kurzem wieder in altem Glanz. Der Verein „Freunde der Residenz" hat dem Hauseingang mit dem ovalen Oberlicht dank einer Sanierung nach historischem Vorbild wieder neues Leben eingehaucht.

Seit 1990 widmet sich der Verein „Freunde der Residenz" dem Erhalt von Detmolder Baudenkmälern. „Interessierte Bürger kommen von sich aus auf uns zu und unterbreiten uns ihre Vorschläge für eine Sanierung. Dann entscheiden wir, ob das machbar ist", so der Vereinsvorsitzende Helmut Merwitz. Als sich die Bewohner des Hauses Neustadt 16 beim Verein meldeten, hätten die Verantwortlichen nicht lange überlegen müssen. Von 1907 bis in die 60er Jahre hinein bestach das besagte Haus Nummer 16 mit seinem in Werkstein eingerahmten Hauseingang und einem prunkvollen Sprossenoberlicht über der hölzernen Eingangstür.

„Das Reihenhaus ist als erstes Haus einer 150 Meter langen und aus insgesamt zehn Häusern bestehenden Reihenhauszeile von dem Landchirurgen Carol Senfu und seiner Frau Johanna Magdalena Winters erbaut worden", berichtete „Freunde der Residenz"-Mitglied Clemens Heuger. Höchstwahrscheinlich in den 1960er Jahren sei der Eingang dann umgebaut worden. Die massive Holztür musste einer Aluminiumtür weichen, das Oberlicht wurde zugemauert. „Vermutlich eine Geschmacksfrage. Der Hauseingang war wohl für die damaligen Eigentümer nicht mehr zeitgemäß", spekulierte Heuger.

Maßstabsgetreue Tonmodelle 

Das Denkmalschutzgesetz von heute habe es damals jedenfalls noch nicht gegeben. Die jetzige Hauseigentümerschaft habe den Anblick des Eingangs nicht mehr ertragen können und sich an die Freunde der Residenz gewendet, erklärte Merwitz den Anstoß für das Projekt. Während Tischlermeister Johannes Wahl aus Horn-Bad Meinberg auf Initiative der Eigentümer eine massive Eichenholztür nach historischem Vorbild anfertigte, befasste sich Heuger mit der Planung des Oberlichts mitsamt des radialen Sprossenwerks.

Für die Wiederherstellung des 147 Zentimeter breiten und 94 Zentimetern hohe Oberlichts fertigte er unter anderem maßstabsgetreue Tonmodelle nach dem Vorbild historischer Fotografien an. Das zugemauerte ovale Oberlicht wurde wieder geöffnet und mit einem Holzrahmen versehen. Nach alter Schmiedekunst erschuf Metallbauer Stefan Götemann anschließend das dazugehörige Sprossenwerk. Die Schmiedearbeiten wurden je zur Hälfte vom Verein Freunde der Residenz und der Elbrächter-Stiftung finanziert. Die Gesamtkosten für die Sanierung des Hauseingangs beliefen sich auf etwa 14.000 Euro.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommunalwahl-Abo

Angebot zur Kommunalwahl

5 Wochen Lippische Landes-Zeitung lesen -
gedruckt UND digital!

Jetzt bestellen
Kommunalwahl-Abo