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Kommunalwahl 2025

Frank Hilker bleibt Bürgermeister in Detmold

Detmold. Er hatte die Messlatte hoch angesetzt: Der amtierende Bürgermeister Frank Hilker (SPD) wollte mindestens 55 Prozent erreichen und damit an das Ergebnis, das er bei seiner ersten Wahl im Jahr 2020 erzielt hatte, anknüpfen (54,7 Prozent). Der Unterschied: Dieses Mal gab es nicht drei, sondern insgesamt fünf Kandidaten. Dennoch entschied er das Rennen für sich (Stand: 23 Uhr).

Schon früh am Abend hatte einiges darauf hingedeutet: Nach den ersten Schnellmeldungen verharrte Frank Hilker bald über der 50-Prozent-Marke. Dennoch herrschte im SPD-Quartier in der Stadthalle, wo der Stadt- und Kreisverband die Ergebnisse auf einem Monitor verfolgten, eine konzentrierte Atmosphäre. Neben der Landrats- und der Kreistagswahl interessierte vor allem natürlich auch das Abschneiden der SPD mit Blick auf den neuen Stadtrat. Kann sie an die 33 Prozent vom letzten Mal anknüpfen oder muss sie Federn lassen? Wie stark werden die CDU und die Grünen? Und wie hoch der Verlust in Richtung AfD? – so die Fragen.

Bei Redaktionsschluss waren zwar immer noch nicht alle Wahlbezirke ausgezählt, der Sieg im Rennen um den Bürgermeisterposten mit 53 Prozent aber nicht mehr zu nehmen: Frank Hilker bleibt somit im Amt. „Das zeigt zwei Dinge: Es bestätigt die Arbeit der letzten fünf Jahre und ist gleichzeitig der Auftrag für die nächsten fünf Jahre, diesen Weg weiterzugehen“, sagte der Bürgermeister in einer ersten Stellungnahme. Alle demokratischen Parteien seien eingeladen, diesen mitzugehen.

CDU glaubte an Stichwahl

Die CDU hätte sich über eine Stichwahl gefreut und hatte auch daran geglaubt, wie Fraktionschef Jörg Thelaner früher am Abend bei der Wahlparty im „Gothland“ berichtet hatte. Das bewahrheitete sich am Ende aber nicht. Dr. Marika Thiersch landete bei 25,5 Prozent und konnte damit nicht an das Ergebnis, das die CDU vor fünf Jahren mit Jörg Thelaner als Kandidat geholt hatte, anknüpfen (37,6 Prozent). Für eine Stellungnahme war sie vor Redaktionsschluss nicht mehr zu erreichen.

Dr. Marika Thiersch (Mitte) mit den Fraktionsvorsitzenden Jörg Thelaner und Renate Hartmann bei der Wahlparty der CDU im "Gothland". - © Jana Beckmann
Dr. Marika Thiersch (Mitte) mit den Fraktionsvorsitzenden Jörg Thelaner und Renate Hartmann bei der Wahlparty der CDU im "Gothland". (© Jana Beckmann)

Viktor Hübner (AfD) kam im Rennen um den Bürgermeisterposten auf Platz 3 (15 Prozent) und auch bei der Ratswahl legte seine Partei kräftig zu. Hatte sie vor fünf Jahren noch 4,6 Prozent der Stimmen und zwei Sitze im Stadtrat geholt, konnte sie sich nun mehr als verdreifachen. „Das ist ein großartiges Ergebnis. Wir werden wahrscheinlich mit sieben Leuten im Rat sein und haben die Grünen von Platz drei verdrängt. Das einzige, was wir nicht bekommen haben, ist der Bürgermeisterposten“, sagte Hübner. Die Partei wolle sich jetzt ihrer Ratsarbeit widmen.

Die Partei und FDP mit den wenigsten Stimmen

Nadine Anita Eschen (Die Partei) kam mit 3,5 Prozent nicht ganz an die Prozentzahl heran, die ihr Parteikollege Steffen Stelzer im Jahr 2020 als Bürgermeisterkandidat erzielt hatte (7,7 Prozent). Dennoch zeigte sie sich mit ihrem Ergebnis zufrieden. „Steffen war der Bürgermeister der Herzen. Ich bin hart, aber herzlich. Da kommt das Herz erst nach dem hart“, sagte die Kandidatin der Satire-Partei. Es sei ein super Wahlkampf gewesen, sie habe viele gute Gespräche geführt und viele überzeugt – auch wenn sich dies am Ende nicht so in den Zahlen widergespiegelt habe. Sie werde weiter mit ihrer Politik auf der Straße sein.

Dr. Elmar Thyzel (FDP) zeigte sich von seinem Abschneiden (2,4 Prozent) nicht begeistert. „Dass man als FDP-Kandidat keinen Durchmarsch macht, ist klar. Ich hätte mir aber mehr versprochen“, sagte der Liberale. Ein bisschen Grund zur Freude gab es bei ihm aber dennoch: Der Wahlkampf sei gut gelaufen, er habe viele Menschen erreicht und liberale Vorstellungen präsentieren können. Thyzel will weiterhin kommunalpolitisch aktiv bleiben.

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