Stressfrei durch die Adventszeit: Detmolder Experten verraten ihre besten Tipps

Detmold. Geschenke besorgen, Lichterketten entwirren und gleichzeitig den gewohnten Alltag stemmen - die Vorweihnachtszeit kann ganz schön hektisch sein. Damit der Stress in der eigentlich besinnlichsten Zeit des Jahres nicht die Kontrolle übernimmt, teilen zwei Detmolder Achtsamkeitsexperten ihre besten Tipps.

&bdquo;Ich verbinde die besinnliche Weihnachtszeit, wie der Name schon sagt, mit den Sinnen, die wir haben“, sagt Melina Schmidt-Korth, Gründerin von &bdquo;Herzgesund“. &bdquo;Das Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Fühlen hilft uns, auch in stressigen Momenten wieder körperlich im Hier und Jetzt anzukommen.“

Atemübungen Oft sind wir gedanklich schon beim nächsten Punkt auf unserer To-do-Liste. Es ist jedoch entscheidend, sich durch die Sinne bewusst in die Gegenwart zurückzuholen. &bdquo;Zum Beispiel, indem man sich fragt: Was höre ich gerade? oder Wie riecht der Glühwein, den ich gerade auf dem Weihnachtsmarkt trinke?“ Das nenne sich Achtsamkeit.

Die Gegenwart ist der Moment, in dem wir uns am entspanntesten fühlen. &bdquo;Was uns wirklich stresst, sind vor allem die Gedanken an die Zukunft und die Vergangenheit“, sagt Melina Schmidt-Korth. Mit Atemübungen könne man sich ebenfalls zurück in die Gegenwart holen und das Gedankenchaos stoppen. &bdquo;Das ist ein super Tipp, den ich auch immer in meinen Kursen gebe. Dabei atmet man vier Sekunden tief ein und dann vier Sekunden lang wieder aus“, erklärt Melina Schmidt-Korth.

Zeit mit den Liebsten Um auch in der Vorweihnachtszeit Stress zu vermeiden, ist es hilfreich, die Aufgaben besser zu verteilen: &bdquo;Man sollte sich fragen, ,was muss heute wirklich erledigt werden?’ und darf nicht alles auf den letzten Drücker machen“, rät die Detmolderin. &bdquo;Wir sollten uns Zeit zum Atmen lassen. Noch ist genügend Zeit bis Weihnachten.“

Um beim Geschenkekauf nicht in Stress zu geraten, könne es zum Beispiel hilfreich sein, nicht für jeden etwas Materielles zu kaufen: &bdquo;Man kann genauso gut auch Zeit verschenken – zum Beispiel, indem man zusammen einen Ausflug macht oder gemeinsam essen geht.“ In der Weihnachtszeit gehe es schließlich vor allem darum, Zeit mit seinen Liebsten zu verbringen. Eine weitere Möglichkeit, den Geschenke-Aufwand zu reduzieren, ist das Wichteln mit Freundesgruppen. &bdquo;So muss man nur ein einziges Geschenk besorgen und nicht gleich 20“, sagt Melina Schmidt-Korth.

Handy weg Wenn trotzdem alles zu viel wird, kann es außerdem hilfreich sein, in die Natur zu gehen. &bdquo;Zeit im Wald wirkt sich beruhigend auf unser Nervensystem aus. Einfach mal das Handy weglegen und nur die Umgebung wahrnehmen“, empfiehlt die Expertin. Das sei in der besinnlichen Zeit grundsätzlich ganz wichtig. &bdquo;In der Zeit der Liebe sollten wir bei Freunden und Familie präsenter sein, das Handy öfter beiseitelegen und wirklich im Moment sein“, sagt die Detmolderin.

Wichtig sei es jedoch, Stress nicht nur in der Vorweihnachtszeit zu vermeiden, sondern langfristig etwas dagegen zu tun: &bdquo;Stress macht uns auf Dauer krank. Das zeigt sich sowohl körperlich als auch psychisch, und auch unsere Beziehungen leiden darunter“, sagt Melina Schmidt-Korth von &bdquo;Herzgesund“. Deshalb liegt es der Detmolderin besonders am Herzen, ihren Kunden Methoden zur Stressbewältigung zu zeigen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen - zum Beispiel in ihren Yoga- oder Meditationskursen.

&bdquo;Bodyscan“ &bdquo;Es wäre so schön, wenn man einfach einen Knopf drücken oder eine einfache Übung machen könnte, aber mit Stress gut umzugehen, ist eine Sache der Übung“, sagt Stefan Dorn vom Zentrum für Achtsamkeit in Detmold. &bdquo;Das Schöne ist, so wie wir Kondition mit Sport aufbauen können, ist es möglich, einen positiven Umgang mit Stress durch Achtsamkeit zu erlernen.“

Stress zeigt sich auf viele Arten, wie durch schlechten Schlaf, ständige Unruhe oder Erschöpfung. &bdquo;Wer kennt es nicht? Man geht in den Keller und vergisst, was man holen wollte. Das ist ein Zeichen dafür, dass unser Gehirn gerade mit zu vielen Dingen gleichzeitig beschäftigt ist.“ In stressigen Zeiten wie der Vorweihnachtszeit kann es hilfreich sein, kurz innezuhalten, in sich hineinzuhorchen und mit drei tiefen Atemzügen wieder im Moment anzukommen.

Neben Atemübungen empfiehlt der Achtsamkeitsexperte Körperwahrnehmungsübungen wie den &bdquo;Bodyscan“. Das ist eine Übung, bei der die Aufmerksamkeit bewusst auf verschiedene Körperteile gerichtet wird. &bdquo;Man fühlt dabei einfach, was gerade spürbar ist - Schritt für Schritt, von Kopf bis Fuß“ , erklärt Stefan Dorn. Die Übung wirke schnell und erholend. Für eine nachhaltige Wirkung ist es allerdings wichtig, sie regelmäßig durchzuführen. &bdquo;Unser Leben ist eben von steigenden Anforderungen und Geschwindigkeit geprägt“, sagt Stefan Dorn. &bdquo;Wir können die Dinge nicht ändern, aber wir können lernen, damit umzugehen.“

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