Ehrenamt in der DNA: Wie sich dieser Detmolder für Menschen mit Behinderung engagiert

Detmold. Wer sich nicht engagiert, braucht sich auch nicht zu beschweren, wenn etwas nicht läuft - davon ist Karsten Model überzeugt. Der 57-jährige Detmolder ist an mehreren Tagen pro Woche im Einsatz für die gute Sache. Als Vorsitzender des Vereins &bdquo;Stadthaus Detmold - gemeinsames Wohnen und Arbeiten behinderter Bürger“ engagiert er sich für sein Herzensprojekt: das Elisabeth-Hotel, in dem inklusiv gearbeitet wird, und die benachbarte Wohngruppe für Menschen mit Behinderungen. Und das hat einen sehr persönlichen Grund.

&bdquo;Die Eltern der Elterninitiative, die den Verein 1996 gegründet hat, hatten alle ein behindertes Kind. Ihr Ziel war es, Leben und Arbeiten aus einer Hand, an einem Ort zu bieten“, berichtet Karsten Model, der seit 2021 im Vorstand tätig ist und 2023 den Vorsitz übernommen hat. Die Gründungsfamilien hätten es geschafft, dass alle, die hier wohnen und arbeiten, den Ort als Lebensmittelpunkt sehen. Auch bei seiner eigenen Tochter sei dies so. &bdquo;Wenn sie bei uns zu Besuch gewesen ist, sagt sie am Ende, dass sie wieder nach Hause in die Wohngruppe möchte. Da freut man sich, wenn man das als Eltern so schafft“, sagt der 57-Jährige. Immerhin gehe es um Eigenständigkeit.

Schon als Zivi bei der Lebenshilfe Seine Tochter ist mittlerweile 27 Jahre alt und eine große Motivation für sein Ehrenamt. Er sei glücklich, so ein gutes und schönes Plätzchen gefunden zu haben, und wolle es für seine Tochter, aber auch für andere in ähnlicher Situation erhalten. Das ist aber nicht der einzige Grund. Tatsächlich hat Karsten Model neben seiner beruflichen Laufbahn, die nach dem Zivildienst bei der Lebenshilfe mit einer Ausbildung zum Industriekaufmann bei Meyra begann und ihn später zur Stadt Detmold und dann zum Kreis Lippe führte, immer auch schon freiwillig Aufgaben übernommen.

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Schon während seiner Zeit auf dem Felix-Fechenbach-Berufskolleg war der Detmolder als Schülersprecher aktiv und danach eine Zeit lang als sachkundiger Bürger im Stadtrat. Es folgten elf Jahre im Deutschen Alpenverein, wo Karsten Model als Familiengruppenleiter arbeitete, bevor er den Sport mit Blick auf das Engagement im Verein &bdquo;Stadthaus Detmold“ reduzieren musste. Dazu kommt seine Arbeit als Ersthelfer im Betrieb. &bdquo;Im Grunde liegt das bei mir in der DNA. Ich finde, ohne dass man sich engagiert, geht es nicht“, betont Karsten Model.

Familien müssen mitspielen Auch beim Elisabeth-Hotel und der Wohngruppe haben freiwillige Helfer eine hohe Bedeutung. &bdquo;Der Laden funktioniert nicht ohne das Ehrenamt. Und gleichzeitig können Ehrenamtliche nicht funktionieren, ohne dass ihre Familien mitspielen“, findet der Detmolder. Beim &bdquo;Stadthaus Detmold“ sei er natürlich nicht der Einzige, der sich engagiere. Der Verein habe 27 Mitglieder und vier Vorstandsposten. Im vergangenen Jahr sei ein neuer Geschäftsführer für das Hotel gefunden worden, der seine Tätigkeit nebenamtlich aus dem Verein heraus ausübe und dazu in enger Zusammenarbeit mit der Hotelleitung stehe.

Nichtsdestotrotz bleibt viel Arbeit. Der Hotelbetrieb ist eine gemeinnützige GmbH, der Verein der einzige Gesellschafter. Entsprechend ist Karsten Model als dessen Vorsitzender unter anderem an dieser Stelle aktiv. Dazu kommen alle Fragen, die das Gebäude betreffen, denn das gehört dem Verein. Die Spanne reicht vom kleinen Wasserschaden bis hin zur Sanierung des 20 Jahre alten Objektes. Absprachen, Planung, Organisation - hierbei ist der gesamte Vorstand eingebunden.

Bestätigung tut gut Dazu kommt die Frage: Wie kann sich das Hotel weiterentwickeln? &bdquo;Als einziger Gesellschafter stimmen wir uns auch dazu eng mit der Geschäftsführung ab“, erklärt der 57-Jährige. Es gehe darum, Gedanken anzustoßen und auch darum zu netzwerken, Kooperationen zu fördern, Fördermittel aufzutun und Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Ein großes Paket, für das der Detmolder an mehreren Tagen pro Woche Zeit investiert - neben seinem Job beim Eigenbetrieb Straßen des Kreises Lippe.

&bdquo;Es macht Spaß, wenn man sieht, dass man etwas schafft und am Laufen halten kann“, sagt Karsten Model. Und natürlich sei es auch schön, wenn dies registriert werde und man dafür Bestätigung bekomme. Ohne Ehrenamt, da ist sich der Detmolder sicher, würde ganz viel in Deutschland nicht funktionieren. &bdquo;Egal, ob Feuerwehr, DRK oder ähnliches - jeder ist da richtig, wo er sich engagiert.“

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LZ-Serie &bdquo;Mit Herz für Detmold“

Ohne sie geht es nicht: Etwa die Hälfte aller Detmolder ist ehrenamtlich tätig. Menschen, die sich besonders stark engagieren, wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in der Serie &bdquo;Mit Herz für Detmold“ vorstellen. Lassen Sie sich inspirieren von den Geschichten und Erlebnissen der &bdquo;Detmolder Helden“. Und vielleicht kennen auch Sie jemanden, über dessen Einsatz und Motivation Sie gerne lesen würden - dann melden Sie sich per E-Mail an jbeckmann@lz.de Wir freuen uns auf Ihre Hinweise, Tipps und Inspirationen.

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