Landestheater Detmold: volles Programm zum 200-jährigen Bestehen

Detmold. Der neue Spielplan 2025/26 des Landestheaters Detmold trägt in Gänze ihre Handschrift: Intendantin Kirsten Uttendorf hat das Programm unter dem Motto &bdquo;In Gesellschaft“ präsentiert. Es stellt Fragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, zu Toleranz und Haltung. Das Publikum kann sich auf 22 Premieren und viele weitere interessante Aufführungen freuen. Im November werde das Jubiläum &bdquo;200 Jahre Landestheater Detmold“ gefeiert, freut sich die Intendantin, die seit 2024 im Haus in der Verantwortung steht.

&bdquo;Wir wollen mit dem Publikum in den Austausch gehen“, kündigt Uttendorf an. Getreu dem Motto geht es um den Zusammenhalt und auch um die Gestaltung der Zukunft des Theaters und wie es Besucher für sich begeistern kann. Aus vier Sparten berichten die jeweiligen Leiterinnen von besonderen Highlights, die ab August anstehen. Sämtliche Aufführungen sind im Internet zu finden oder dem Programmbuch zu entnehmen.

Eröffnungswochenende: Das Landestheater startet mit vier Open-Air-Festtagen in die neue Spielzeit. Dazu wird für die Zeit vom 28. bis 31. August vor dem Gebäude eine große Bühne aufgebaut. Da das Theater im November das 200-jährige Bestehen feiert, gibt es bereits im August einen Ausblick auf die &bdquo;Geburtstags“-Feierlichkeiten.

So werden die einzelnen Sparten zahlreiche Ausschnitte aus dem Programm der Spielzeit präsentieren. Der Chor des Landestheaters lädt auf der Open-Air-Bühne zu einem Mitsingkonzert ein. Das Musiktheater präsentiert mit dem Symphonischen Orchester ein Konzert der Extraklasse mit Höhepunkten aus Oper, Operette und Musical. Nicht zuletzt bietet sich beim Theaterfest die Möglichkeit zum Austausch mit Künstlern und Theatermitarbeitern.

Musiktheater: Dramaturgin Emilia Ebert verweist unter anderem auf &bdquo;La Traviata“ von Verdi und das Musical &bdquo;Das Glück ist eine Orange“, das in einer Uraufführung zu sehen ist. Letzteres ist ein Auftragswerk des Theaters und greift - verpackt in eine Geschichte - die Erfolgsstory der früheren weltberühmten Firma Sinalco auf. Das alles kommt mit Musik und dem Lebensgefühl der 60er Jahre daher. Premiere ist am 24. Oktober.

Eine Premiere ist am 5. Dezember zudem die Oper &bdquo;Das schlaue Füchslein“, bei dem Tiere ein Sinnbild für die Spaltung von Gesellschaft und Generationen darstellen, erklärt Emilia Ebert. Es geht auch um Vergänglichkeit und den Kreislauf der Natur. &bdquo;The Wreckers“ (Premiere 6. März) ist die bedeutendste Oper der Britin Ethel Smyth, die in einem Dorf an der Küste von Cornwall spielt. Es scheint einen Verräter zu geben, der die Schiffe vor der Küste warnt, damit sie die Dorfbewohner nicht plündern können. Das Werk wird inszeniert von Kirsten Uttendorf.

&bdquo;Alcina“ (ab 12. Juni 2026) stammt aus der Feder von Georg Friedrich Händel und spielt im Zauberreich der Herrscherin Alcina. Das Werk fasziniert heute durch seine Exotik und Leidenschaft. Eine komische Oper ist &bdquo;Die Reise nach Reims“ (ab 24. April) von Rossini, bei der eine Gruppe adeliger Reisender aus ganz Europa in einem Luxushotel strandet. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Per-Otto Johansson.

Konzerte: 175 Jahre alt ist das Symphonieorchester. Hier stehen zwei große Sinfoniekonzerte unter der Ägide von Generalmusikdirektor Per-Otto Johansson am 4. November in der Christuskirche und am 16. Juni 2026 auf dem Programm. Das Neujahrskonzert unter dem Titel &bdquo;Donauklänge“ findet am 25. Januar statt. &bdquo;Russische Tänze und Römische Pinien“ ist ein Kooperationskonzert der Hochschule für Musik und des Landestheaters betitelt. Am 12. Oktober werden symphonische Glanzlichter für Blechbläserensemble zu hören sein.

Ballett: Eine Wiederaufnahme ist &bdquo;Licht aus, Spot an: Backstage!“. Ballettdirektorin Katharina Torwesten eröffnet dem Publikum Geheimnisse von der Welt des Tanzes hinter der Bühne. Was passiert in einer Tanzkompanie, wie tickten Tänzer? Wie verrückt ist so ein Theaterleben? Vorstellungen gibt es ab 26. November. Torwesten freut sich sehr auf die Uraufführung von &bdquo;Vom Fischer und seiner Frau“ im April - ein Märchen von der Habgier und ihren Konsequenzen. Des Weiteren steht &bdquo;Don Quichotte“ mit Musik von Ludwig Minkus und Benjamin Britten auf dem Programm mit der Premiere am 6. Februar. Don Quichotte leidet so sehr an der Realität, dass er in die Welt seiner Ritterromane flieht. Premiere ist am 6. Februar.

Schauspiel: Im vergangenen Sommer sind Katrin Aissen und Magdalena Brück als Dramaturgie-Team am Landestheater gestartet. Sie setzen sich im Schauspiel mit Fragen wie &bdquo;Was bedeutet Herkunft und wie verändert Gesellschaft uns“ auseinander. Eröffnet wird die Spielzeit mit der Premiere von &bdquo;Herkunft“ (21. September) nach dem preisgekrönten Roman von Sa&scaron;a Stani&scaron;ic. &bdquo;Das ist ein großes Kaleidoskop an prallen Geschichten“, verspricht Aissen.

Im &bdquo;Menschenfeind“ von Molière (Premiere 26. September) begibt sich ein von der Gesellschaft Enttäuschter auf Konfrontationskurs zu seinen Mitmenschen. Das Thema Schein und Sein sei aktueller denn je, findet die Dramaturgin. Am 21. November ist &bdquo;Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist zu erleben. Eine anarchische Punk-Oper ist das Musical &bdquo;Shockheaded Peter“ (23. Januar) von der britischen Kultband &bdquo;The Tiger Lillies“. Das mehrfach preisgekrönte Musical ist ein Spaß für alle, die Sinn für schwarzen Humor haben. Etliche weitere Aufführungen stehen außerdem noch an.

Junges Theater: Leiterin Natascha Mamier (zusammen mit Philine Korkisch) und ihr Team setzt beim Jungen Theater Gefühle und ihre Bedeutung für junge Menschen darstellerisch um. &bdquo;Angst, Wut und Trauer haben wenig Raum - gerade bei Jugendlichen“, verdeutlicht sie die Problematik.

Besonderes: Rund um den 8. November feiert das Landestheater das 200-jährige Bestehen mit einer Festwoche mit Partnern. Ein Festakt und eine Party finden am 8. November im großen Haus statt. Der Theaterball ist für den 14. Februar geplant.

Jubiläumsjahr: Jörg Düning-Gast, Vorsteher des Landesverbandes Lippe, der Träger des Landestheaters Detmold ist, ist stolz über die vier Sparten, die die Einrichtung abdecke. &bdquo;Man spürt die Lust an dem, was passieren soll“, sagt er. Das sei ein riesiges Pfund für die Region. Bekannt ist es auch durch seine Gastspiele in anderen Städten - 57 sind es in der kommenden Spielzeit.

Anlässlich des 200-jährigen Bestehens engagieren sich auch die Theaterfreunde Detmold in besonderem Maße. Deren Vorsitzender Jürgen Wannhoff kündigte an, die jährliche Förderung auf eine Summe zwischen 40.000 und 50.000 Euro aufzustocken.

Infos: Das Programmbuch enthält dieses Mal interessante Fotos der Ensemblemitglieder, die an den unterschiedlichsten Orten Detmolds entstanden sind und einen großen Wiedererkennungswert haben. Es ist an der Theaterkasse erhältlich. 18 Motive werden als Plakate im Herbst in Geschäften der Innenstadt zu sehen sein.

Vorverkauf: Abonnements können ab sofort gebucht werden. Ab dem 12. August können Karten für alle Veranstaltungen bis zum 31. Januar, also für die erste Spielzeithälfte, gebucht werden. Karten für die zweite Spielzeithälfte vom 1. Februar bis Spielzeitende sind ab 1. Dezember erhältlich. Infos unter www.landestheater-detmold.de, Anfragen unter tickets@landestheater-detmold.de.

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