Bunt, laut und politisch: CSD Lippe setzt Zeichen für Vielfalt und Demokratie in Detmold

Detmold. Unter dem deutschlandweiten Motto &bdquo;Vielfalt leben, Demokratie stärken – NIE WIEDER STILL!“ hat der Christopher Street Day (CSD) Lippe in seiner dritten Auflage stattgefunden. Mit rund 1000 Teilnehmenden war die Demonstration ein kraftvolles Signal für queere Sichtbarkeit, Zusammenhalt und den Einsatz für gleiche Rechte.

Bei der Auftaktkundgebung im Rosental kamen Vertreterinnen des CSD Lippe e.V. unter der Moderation von Liz (Elizabeth Hartmann) sowie Vadi. MS aus Münster zu Wort. Sasha Bukowski betonte, dass es wichtig sei, für den Schutz queerer Menschenrechte einzustehen. Der Rechtsruck in der Gesellschaft gehe mit einer queerfeindlichen Rhetorik einher. &bdquo;Die Zeiten, in denen wir unbeschwert feiern konnten, sind vorbei. Unsere Rechte wurden nicht durch Partys, sondern durch Protest erkämpft.“ Anfeindungen im Alltag hätten zugenommen.

Anfeindungen nehmen zu Auch Joey Brouwer unterstrich, dass Rechtsextremismus queeres Leben in letzter Konsequenz vernichte. Es sei keine 100 Jahre her, dass Menschen in Deutschland aufgrund ihrer Homosexualität in KZs ermordet wurden und dieses Leid sei – anders als bei allen anderen Opfergruppen - erst in den 90er-Jahren anerkannt worden. Konservative und Rechtsextreme schürten das transfeindliche Narrativ, dass queere Selbstbestimmung angeblich eine Gefahr für Frauen und Kinder darstelle. Bürgermeister Frank Hilker wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Flagge der LGBTQ+-Gemeinschaft auch über dem Rathaus wehe. In Detmold lebten mehr als 130 Nationen zusammen.

&bdquo;Wir sind ein Ort, an dem jeder Mensch so sein darf, wie er ist – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Lebensweise.“ Der CSD zeige, dass Liebe, Respekt und Akzeptanz keine Grenzen kenne. Der Bürgermeister dankte allen, die mit dem CSD ein starkes Zeichen für eine offene, tolerante Gesellschaft setzen.

Festival der Vielfalt Anschließend setzte sich der bunte Demonstrationszug durch die Innenstadt in Bewegung – begleitet von Musik, Regenbogenfahnen, kreativen Plakaten und starken politischen Botschaften. Das Rosental verwandelte sich dann in ein Festival der Vielfalt. Auf der Bühne sorgten Live-Acts wie Julina, die Indie-Rock-Band Paradise Problem, DJ Luise Bass und Solokünstlerin Monkey für ausgelassene Stimmung. Dragqueen Saroxa brachte Glanz und klare politische Statements auf die Bühne.

Unter dem Regenbogen feierten rund 2000 Menschen aller Generationen, Religionen, Herkunftsländer und Identitäten gemeinsam für eine offene, gerechte und vielfältige Gesellschaft. Zahlreiche Vereine informierten an Ständen über ihre Arbeit. Die Amnesty International-Gruppe Detmold verdeutlichte die weltweite Lage von LGBTIQ+-Menschen.

Die Moderierenden führten mit Energie und Humor durch das Programm. Liz, selbst aus Lippe stammend, betonte: &bdquo;Lippe ist bunt und bleibt nicht still!“ Vadi, der bundesweit CSD-Veranstaltungen moderiert, ergänzte: &bdquo;CSD ist kein Karneval. Es ist ein Tag des Protestes, der Sichtbarkeit und der Liebe.“

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