Detmold. „Es war eines der schlimmsten Erdbeben in der Geschichte Afghanistans“, berichtete die „tagesschau“ am 2. September. 1400 Menschen seien nach Angaben der Taliban ums Leben gekommen, viele betroffene Gebiete seien nur schwer zu erreichen. Später wurde die Zahl der Opfer auf mehr als 2000 korrigiert. Hilfe kam und kommt seitdem auch aus Detmold.
Der Ärzteverein für Afghanische Flüchtlinge (AFAF) hat unmittelbar nach der Katastrophe eine Hilfsaktion gestartet. „In der ersten Phase wurden dringend benötigte Hilfsgüter – darunter Decken, Zelte, Kleidung und Grundnahrungsmittel – an rund 250 Familien verteilt“, berichtet Dr. Ataullah Zulfacar. Inzwischen laufe die dritte Phase der Hilfe: Der Ärzteverein habe eine mobile Notfallklinik eingerichtet, die zweimal pro Woche in den betroffenen Gebieten von Nangarhar im Nordosten Afghanistans tätig sei.
Laut Medienberichten sind dort immer noch Tausende Familien ohne angemessene Unterkunft, viele lebten in Zelten oder schliefen unter freiem Himmel. Ein Problem, jetzt da der Winter näher rückt. Der afghanische Rote Halbmond habe fast 90.000 Menschen mit Nothilfe versorgt, der Bedarf sei aber nach wie vor enorm. Hier setzt der Ärzteverein für Afghanische Flüchtlinge mit seiner Notfallklinik an.
100 Patienten täglich
Das medizinische Team, bestehend aus einem Arzt und einer Krankenpflegerin, versorgt nach dessen Angaben täglich rund 100 Patienten, vor allem Frauen und Kinder. Neben der kostenlosen medizinischen Behandlung würden auch Gesundheitsberatungen durchgeführt, um die Lebensbedingungen der Menschen langfristig zu verbessern.
„Trotz schwieriger Bedingungen und begrenzter finanzieller Mittel konnten wir durch den ehrenamtlichen Einsatz unserer lokalen Partner eine große Wirkung erzielen. Wir haben uns verpflichtet, die mobile Klinik in den kommenden sechs Monaten weiterzuführen und so die medizinische Grundversorgung der Erdbebenopfer sicherzustellen“, erklärt Zulfacar. Bislang habe dieser insgesamt 8000 Euro nach Kabul überwiesen, um die laufende Nothilfe zu finanzieren. Weitere Spenden würden dringend benötigt, um die Arbeit vor Ort fortzusetzen.
Kontakt über die Internetseite des Vereins, auf der auch Daten zur Bankverbindung zu finden sind: www.afghandoctor.org