Einer wie keiner: Detmold feiert 40 Jahre Jens Heuwinkel

Detmold. Im schlichten grauen Anzug mit säuberlich gekämmten Haaren hätten die 170 Gäste in der restlos ausverkauften Alten Schule am Wall ihren Jens Heuwinkel beinahe nicht wiedererkannt. Zu seinem 40. Bühnenjubiläum hatte er nämlich die bunte Mütze mit dem Propeller und die dazu passende verrückte Kleidung zu Hause gelassen und ausnahmsweise einmal nicht als Direktor des Zirkus Sauresani auf der Bühne gestanden, sondern als Jens Heuwinkel höchstpersönlich. &bdquo;Lach den November - Spezial extrem 40“ hieß die Varieté-Gala, zu der der Detmolder und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Zirkusdirektor, Jongleur, Artist, Zauberer und Künstler Jens Heuwinkel zu seinem 40. Bühnenjubiläum vor allem viele seiner Weggefährten geladen hatte.

Bülent Ceylan und Atze Schröder groß gemacht &bdquo;Lach den November“ war eine Veranstaltungsreihe, die Heuwinkel als Programmverantwortlicher in Zusammenarbeit mit dem Kulturteam der Stadt Detmold veranstaltet hatte. Fast 13 Jahre lang waren hier Künstler aufgetreten, die an der Schwelle zum großen Durchbruch standen, wie etwa Bülent Ceylan, Konrad Stöckel, Atze Schröder oder Nico Semsrott. Ob es nun genau 40 Jahre sind, die er bereits auf der Bühne steht? Heuwinkel machte es an dem Zeitpunkt fest, als er damit seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. &bdquo;Auf der Bühne stehe ich ansonsten bestimmt schon 54 Jahre, beginnend mit dem Kindergottesdienst in Lage-Müssen-Billinghausen, wo ich in dem Stück ,Der Wanderer` gespielt habe.“ Die Bühne wurde ihm wohl einfach in die Wiege gelegt, zumindest entschied er sich in jungen Jahren dagegen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der Schuhmacher war.

&bdquo;Zum Glück“, stellte Bürgermeister Frank Hilker fest, der sich eine persönliche Ansprache nicht nehmen ließ. &bdquo;Seit 14.600 Tagen verblüfft und begeistert er die Menschen und seit 25 Jahren als echter Detmolder. Wer so lange auf der Bühne steht, der macht nicht nur einfach einen Job, sondern der lebt seine Berufung“, fasste er zusammen. Jens Heuwinkel sei ein Handwerker des Humors, ein Autodidakt, der das kulturelle Leben in Detmold so viel bunter mache und ganze Generationen begeistere.

Besonderes Geschenk vom Bürgermeister Und da Heuwinkel gesagt habe, er wolle arbeiten, bis er nicht mehr kann, spendierte Hilker ein paar Hilfsmittel, um die kalte Jahreszeit gut überstehen zu können: ein Paar Hermannsdenkmal-Socken, eine aktuelle Weihnachtsmarkttasse und ein dazugehöriges Heißgetränk, Sorte &bdquo;Heißer Apfel“. Als Star des Abends kam Heuwinkel in den seltenen Genuss, sich selbst einmal zurücknehmen zu können und sich von seinen eigens angereisten Weggefährten unterhalten zu lassen. Den Auftakt machte die Band &bdquo;Vantasten“, bei der er selbst in den 1980er Jahren Mitglied war. Jongleurin Chantal von Tayn, Schauspielerin Tatjana Poloczek, Magier Tjark Schlösser, Artist Noah Chorny, Ansgar Hüttenmüller als Udo Lindenberg und Konrad Stöckel waren ebenfalls mit dabei und sorgten für eine tolle Unterhaltung an diesem besonderen Abend.

Selbst von den Ehrlich-Brothers aus Bünde gab es für Heuwinkel eine liebevolle Videobotschaft, in der sie betonten, dass sie ohne Heuwinkel heute wohl keine Brüder wären. Die Gäste erlebten eine tolle Zeitreise durch Heuwinkels vergangene 40 Jahre und durften sicher sein, den Detmolder Künstler bald wieder in Aktion erleben zu können, denn an den Ruhestand denkt der noch lange nicht.

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