 
Detmold. Bei der Familienklinik in Detmold ist es zu Verzögerungen gekommen. Der Neubau wurde in Teilen überplant und soll nun im Spätherbst fertig sein. Außerdem wird derzeit das Personal neu aufgestellt.
Die Familienklinik erhält einen neonatologischen Schwerpunkt. Das heißt, der Fokus liegt auf Früh- und Neugeborenen. Voraussetzung für ein solches Geburtszentrum ist, dass Gynäkologie und Kinderkunde zusammengeführt werden. "Dieses Konzept ist gut umgesetzt", urteilt Chefarzt Privatdozent Dr. Thomas Brune. Die Abteilung der Frühgeborenen habe dagegen überplant werden müssen.
Das liegt unter anderem an neuen gesetzlichen Richtlinen. Die Verantwortlichen entschieden sich dafür, nicht nur die aktuellen Vorschriften, sondern auch die, die in absehbarer Zeit noch kommen werden, umzusetzen und damit einer aufwendigen Nachrüstung vorzugreifen. Das betrifft zum Beispiel die Lüftungsanlage.
 
Die mit rund 23 Millionen Euro bezifferten Baukosten erhöhen sich damit noch einmal um 800.000 Euro. Die Fertigstellung des Neubaus, der eigentlich bereits am Samstag dieser Woche mit einem Festakt eingeweiht werden sollte, verschiebt sich auf Spätherbst.
Bereits zum 1. Juli hat Dr. Rolf-Peter Möritz, der zuletzt in Potsdam tätig war, seine Stelle angetreten. Damit hat Lippe erstmals einen Kinderchirurgen, der auch für schwierige Eingriffe qualifiziert ist, für die die Neugeborenen sonst nach Bielefeld oder Hannover verlegt werden mussten. 14 Assistenzarztstellen sorgen dafür, dass ein vollbesetzter Intensiv-Schicht-Dienst möglich ist. Als eine weitere entscheidende Veränderung wird eine stärkere Zusammenarbeit mit der Jugendpsychiatrie in Bad Salzuflen mit dem Fokus auf Psychosomatik angestrebt.
Die bestehenden Angebote der Kinderklinik sollen erhalten bleiben. "An Facharztniveau haben wir nichts verloren", sagt Brune. Bei den Oberärzten solle sogar von drei auf fünf Stellen aufgestockt werden.
Entwicklung ambulanter Bereiche erfolgt später
Zuletzt hatte es in diesem Bereich einige Veränderungen gegeben. Dr. Hans Broede, vormals leitender Oberarzt der Kinderklinik, ließ sich im "Medicum" in Detmold nieder, sodass die gastroenterologische Ambulanz nicht mehr im Klinikum stationiert ist. Zwei Ärzte aus der Frauenklinik nahmen Chefarztposten außerhalb des Kreisgebietes an. Und zuletzt kündigten zwei weitere Ärzte aus der Kinderklinik, die Ambulanzen in den Bereichen Kinderneurologie und Lungenheilkunde betreiben, ihr Ausscheiden an.Kann der Bereich Lungenheilkunde direkt durch einen anderen Arzt abgedeckt werden, gibt es in der Kinderneurologie noch keine Nachfolge. "Da sind wir dran", erklärt Schwarze. Die ambulanten Bereiche sollten allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt entwickelt werden. Ähnlich ist es bei der Privatambulanz von Chefarzt Dr. Thomas Brune.
