Stau ohne Ende in Detmold: Die neue Mega-Baustelle bremst Pendler und Busse

Detmold. Der Umbau der Paderborner Straße ist im vollen Gang und damit die Vollsperrung aktiv , die zehn Monate andauern wird. Der Verkehr wird über Hiddesen umgeleitet. Dass das Staus geben wird sowie zu deutlich mehr Verkehr in und um Hiddesen führen wird, war absehbar. Genauso ist es gekommen, und viele Bürger, die aus Heiligenkirchen und Berlebeck kommen oder dorthin fahren, sind schon jetzt genervt. Die Stadt hat aber sofort nachgebessert, einige Ampelphasen optimiert, überprüft weitere und behält die Situation im Blick - ebenso die Stadtverkehrsgesellschaft, die bereits weitere Busse auf der Linie 712 einsetzt.

Bekanntlich staut sich der Verkehr auf der Paderborner und der Neustadt stets zu Stoßzeiten, vor allem morgens und nachmittags. Das soll künftig besser werden. Unter anderem deswegen wird die Paderborner Straße ausgebaut, zum Beispiel mit Beschleunigungsspuren für Busse. Nach dem Kreiselbau am Freilichtmuseum/Obere Mühle ist der nächste Abschnitt nun voll gesperrt, was bedeutet, dass der gesamte Verkehr über Hiddesen geroutet wird. Doch auch in die Stadt führende Straßen wie die Theodor-Heuss-/Hans-Hinrich-Straße, die Gutenbergstraße oder die Hiddeser Straße sind zu Stoßzeiten sowieso schon ziemlich voll.

Alles fließt on top auf die Bielefelder

Der Verkehr, der sonst über die Paderborner/Neustadt fließt, kommt nun on top. Fast alles fließt auf die Bielefelder Straße, die wiederum durch Baumaßnahmen stärker als sonst belastet ist – und spürbar wurde das alles insbesondere in dieser Woche mit dem Ende der Herbstferien.

Ein Leser berichtet: &bdquo;Die letzten eineinhalb Wochen hielt sich das Verkehrschaos aufgrund der Herbstferien noch in Grenzen, heute sieht das leider ganz anders aus.“ Er arbeite in Lemgo und benötige für die Strecke mit dem Auto etwa 25 Minuten, aber jetzt 55 Minuten. &bdquo;Ab der Kreuzung Paderborner Straße/Friedrich-Ebert-Straße ging es nur noch im Stop-und-Go Verkehr bis hoch nach Hiddesen, auch von Hiddesen runter in Richtung Detmold war kaum ein Vorwärtskommen möglich.“

&bdquo;Stop-und-Go“

Bekannte aus Heiligenkirchen und Berlebeck berichteten, dass ab etwa 7.15 Uhr der Rückstau auf der Paderborner Straße bis zur Shell-Tankstelle und etwas später bis zur Kreuzung Paderborner Straße/Denkmalstraße reichte. Und wenn in den nächsten Monaten täglich so ein Verkehrschaos herrsche, sei das ein untragbarer Zustand. Er frage sich auch, wie Rettungsdienst und Feuerwehr die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfszeiten einhalten sollten. Hinzu kämen ein größeres Unfallrisiko und die höhere Umweltbelastung. &bdquo;Ein anderer Fahrweg, zum Beispiel über Hornoldendorf, wird auch kein schnelleres Vorankommen ermöglichen, da in Detmold ja mehrere sehr wichtige Zufahrtsstraßen aufgrund von Baustellen monatelang gesperrt sind“, betont er.

Ortsbürgermeister hören Klagen

Das alles dringt auch an die Ortsbürgermeister. In Heiligenkirchen hört Rainer Friedrich Beschwerden der Bürger. &bdquo;Aber ich denke, es gibt keine Alternative, das aktuelle Verkehrsproblem zu lösen“, sagt er. Die lange Zeit der Sperrung mit der Umleitung sowie weitere größere Baustellen in Detmold, deren Auswirkungen sich daran quasi anschließen, sorgten für Unmut. Das höre er auch von Arbeitgebern aus dem Ort, wenngleich der Busverkehr aus seiner Sicht gut läuft, aber: &bdquo;Stau ist natürlich Stau, und darin stehen dann auch die Busse.“ Es spielten diverse Faktoren eine Rolle für die Dauer der Umleitung, und es sei zu bedauern – auf der anderen Seite: &bdquo;Ohne die Baustelle verbessert sich nichts, wenngleich das ein schwacher Trost ist.“

In Berlebeck vernimmt Ortsbürgermeisterin Beate Herzke ebenfalls Klagen, insbesondere in der örtlichen WhatsApp-Gruppe. &bdquo;Ich fahre auch jeden Tag in die Stadt und stehe im Stau“, schildert sie. &bdquo;Deswegen fahre ich jetzt bewusst früher los zur Arbeit.“ Die Verkehrslage beschäftige die Menschen und es sei allen klar: &bdquo;Es ist eine harte Zeit, bis die Baustelle abgeschlossen ist.“

Stadt steuert nach &bdquo;Der erste Tag nach den Herbstferien hat als erster Stresstest in Bezug auf die Verkehrslenkung auf der Umleitungsstrecke der gesperrten Paderborner Straße wichtige Erkenntnisse für die Stadtverwaltung Detmold erbracht“, sagt die Stadt. In einer Pressemitteilung hat die Verwaltung geschildert, dass die Firma Stührenberg schon am Montag ein neues Programm für die Ampelkreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Theodor-Heuss-Straße in Hiddesen aufgespielt habe. Zudem werde die Ampel an der Bielefelder Straße/Schubertplatz und die an der Paderborner Straße/Friedrich-Ebert-Straße auf eine Optimierung hin geprüft sowie die Denkmalstraße für den Verkehr in Richtung Hiddesen schnellstmöglich geöffnet.

Mehr Busse, andere Ampelphasen &bdquo;Der Stadtverkehrsgesellschaft und der SVD“, schildert Stadt-Sprecher Thorsten Engelhardt, &bdquo;ist besonders wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler pünktlich zur Schule kommen. Deshalb beobachten wir die Situation auch sehr genau.“ Die Optimierungsmaßnahmen sollten Wirkung zeigen. &bdquo;Erfahrungsgemäß“, erklärt Engelhardt, passten sich die Verkehrsteilnehmer auch nach einigen Tagen an die Situation an, sodass eine weitere Verbesserung eintreten sollte. Auf der Linie 712 würden bereits jetzt mehr Busse für den Schülerverkehr fahren, sodass sich auch diese Situation entspannen werde und nicht der erste Bus überfüllt sei, während die nächsten noch freie Kapazitäten hätten. Engelhardt: &bdquo;Selbstverständlich prüfen wir die Situation auch weiterhin und steuern nach, wenn es notwendig wird.“

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