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Teuto-Kletterpark hat seine Pforten in der Nacht geöffnet

Mutige wagen sich in luftige Höhen

Von Torben Gocke

Luftige Höhen im Dunkeln erkunden - © Detmold
Luftige Höhen im Dunkeln erkunden (© Detmold)

Detmold. Mit allen Sinnen in luftige Höhen. Nachtklettern hat beim Teuto-Kletterpark am Samstag auf dem Programm gestanden. Ein gutes Dutzend schwindelfreier Teilnehmer wagte sich in die Höhe.

Einige schwache Lampen sind nahe der Baumkronen zu sehen, und am Boden schwirren rote und weiße Lichter umher. Jeder Teilnehmer des Klettervergnügens zu später Stunde hat eine kleine Stirnlampe an seinem Helm, sodass wenigstens die Hand vor Augen zu sehen ist.

Die erste Sicherheitseinweisung liegt bereits hinter der Gruppe, als es gemeinsam mit Trainer Peter Klaus zur ersten Plattform geht. Nachdem der richtige Sitz der Gurte und Seile überprüft wurde, folgt die ganz praktische Einweisung zur Bewegung entlang der Seile, direkt am Übungsparcours - gut einen Meter über dem Boden.

Sicherheit geht vor: Hochseiltrainer Peter Klaus macht die Gruppe der Nachtkletterer mit der Ausrüstung vertraut und überprüft den richtigen Sitz des Gurtzeugs. - © Foto: gocke
Sicherheit geht vor: Hochseiltrainer Peter Klaus macht die Gruppe der Nachtkletterer mit der Ausrüstung vertraut und überprüft den richtigen Sitz des Gurtzeugs. (© Foto: gocke)

Die jüngste Teilnehmerin des Abends, Melina, meldet sich freiwillig, sie geht gemeinsam mit Peter Klaus jeden einzelnen Schritt durch. Sie bilden hier ein Team und nennen sich jetzt Kletterpartner, die sich gegenseitig auf die Finger schauen.

Vier Augen sehen mehr als zwei, das gilt auch beim Sichten von Karabinerhaken und Seilen. Weiter geht es immer erst, wenn das Gegenüber alles geprüft hat. "Sicherheit steht in der Höhe immer an erster Stelle", sagt der Trainer, das gilt tags wie auch in der Dunkelheit.

Im Verlauf des gut dreistündigen Vergnügens wurde dann schnell klar: vieles ist gleich in der Dunkelheit und doch ist das persönliche Erlebnis ein völlig anderes als am Tag. "Es findet eine Verlagerung der Sinne statt, die mich durch den Parcours führen", beschreibt Trainerin Diana Grandi ihre eigenen Eindrücke vom Klettern ohne Sicht.

Trotz Lampe sei das Auge zu so später Stunde nicht verlässlich, sodass der Kletterer besonders auf den Tastsinn ausweichen muss, beschreibt die Trainerin. Es sei ein ganz anderes Erlebnis als beim Klettern unter den üblichen Bedingungen, wo das Sehen nahezu alle Informationen liefere. Es gehe möglicherweise etwas langsamer - aber dafür oft um so konzentrierter - zur Sache.

"Besonders interessant ist das Nachtklettern außerdem aufgrund der Umgebung, in der wir uns hier befinden", sagt Grandi weiter, "hier im Wald rings um den Hermann geht das tierische Leben schließlich zu später Stunde erst richtig los, und es gibt eine Menge zu hören und wahrzunehmen." Kauz und Co. sind regelmäßige Wegbegleiter der Kletterer bei Nacht. Immer wieder sind zwischen den Geräuschen der Seilrutschen und klickenden Haken Vogelrufe zu hören.

Dieses Angebot ist im Kalender des Teuto-Kletterparks ein besonderes, "das haben wir allenfalls drei, vier Mal im Jahr auf dem Plan", so Diana Grandi. Es ist ein wenig teurer als der Ausflug in luftige Höhen bei Tag, "schließlich brauchen wir mehr Ausrüstung und auch mehr Trainer, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten", so Diana Grandi. Bei den Gästen scheint das Angebot gut anzukommen, seit es auf dem Plan steht, habe es stets eine gute Nachfrage gegeben.

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