Drei gute Gründe, weshalb TBV-Trainer Kehrmann auf der Melsunger Bank Platz nehmen könnte

Lemgo. Wenn sich der TBV Lemgo Lippe am Samstag, um 20 Uhr, in der Kasseler Rothenbachhalle mit der MT Melsungen misst, muss Trainer Florian Kehrmann aufpassen, dass er sich versehentlich nicht auf die falsche Trainerbank setzt. Schließlich beanspruchen drei langjährige Weggefährten des dienstältesten Bundesligatrainers Plätze neben MT-Coach Roberto Garcia Parrondo.

Torwarttrainer Carsten Lichtlein (44) und die beiden Co-Trainer Isaias Guardiola (41) und Finn Lemke (33) bringen insgesamt 18 Jahre TBV-Erfahrung bei den Nordhessen ein. &bdquo;Vielleicht setze ich mich beim Warmmachen mal kurz zu ihnen", lacht Kehrmann über den Fun-Fact des Tages. &bdquo;Ich freue mich jedes Mal, wenn ich Spieler mit einer gemeinsamen Vergangenheit und Historie treffe. Vor und nach dem Spiel ist das ein Thema. Doch während der 60 Minuten spielt das keine Rolle", sagt der TBV-Coach.

Isaias Guardiola, der mit seiner Frau Bea und Tochter Aina inzwischen in Lohfelden heimisch geworden ist, nahm am Dienstag gar in kurzer Hose am European-League-Auftritt in Karlskrona teil – als Backup für den mit leichten Leistenbeschwerden geschonten Letten Dainis Kristopans. Auch auf den abwehrstarken Linksaußen David Mandic wurde in Schweden verzichtet. &bdquo;Für die MT ist das eine ganz wichtige Partie. Sie werden gegen uns alles reinpacken. Es wird ein 50:50-Spiel", erwartet Kehrmann einen heißen Tanz.

Denn nach einem holprigen Start mit unglaublichem Verletzungspech sind die Melsunger bis auf Erik Balenciaga, Nebojsa Simic und Aron Mensing inzwischen wieder komplett. Zwischendurch steuerten sie mit der Ausleihe des 25-jährigen Franzosen Sadou Ntanzi von Al Arabi SC und von U21-Nationalspieler Friedrich Schmitt (Eulen Ludwigshafen) nach.

Dass der TBV Lemgo Lippe in der vergangenen Saison der einzige Verein war, der den Melsungern in der Rothenbachhalle mit 26:26 am vorletzten Spieltag einen Punkt abknöpfte, ist für Florian Kehrmann längst &bdquo;weit weg". Eine positive Motivation habe man sich in den vergangenen Wochen mit 15:3 Punkten selbst erarbeitet. &bdquo;Wir sind im September ohne Niederlage geblieben und haben nun die Chance, auch aus dem Oktober ungeschlagen herauszugehen. Das sollte als Motivation reichen", ist der TBV-Coach überzeugt.

Zu den zahlreichen personellen Fragezeichen (Zehnder, Nyfjäll, Hutecek, Mudrow) machte er vor dem Abschlusstraining keine Aussage. Klarer sieht Kehrmann dafür bei der Melsunger Ausrichtung. &bdquo;Absolutes Prunkstück ist ihre Abwehr mit körperlich sehr, sehr präsenten Spielern", schmiedet er Pläne, wie die Hünen Adrian Sipos, Ruben Marchan, Arnar Fryr Arnarsson, Olle Forsell Schefvert und Dainis Kristopans in Bewegung gebracht werden können. Zwischen all den Riesen macht inzwischen ein neuer Zwerg die Pace. Durch die Rückkehr des lange ausgefallenen Amine Darmoul hat sich das Melsunger Spiel verändert. Kehrmann: &bdquo;Balenciaga ist der Stratege, der eher seine Nebenleute einsetzt. Darmoul ist dagegen eine Waffe, wenn er im Eins-gegen-Eins zum Wurf kommt oder Kristopans holt." Viel Denksport für den TBV-Trainer und sein Team.

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