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Familie Steins betreibt seit zwei Jahren einen Milchziegenhof

In Hornoldendorf wird selten gemeckert

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Cornelia Steins (Bild) und ihre Eltern haben derzeit 50 Ziegen auf ihrem Hof. Für Ende Januar wird Nachwuchs erwartet. - © Foto: Beckschäfer
Cornelia Steins (Bild) und ihre Eltern haben derzeit 50 Ziegen auf ihrem Hof. Für Ende Januar wird Nachwuchs erwartet. (© Foto: Beckschäfer)

Detmold-Hornoldendorf (abe). Umsorgte Mütter und ein "Kindergarten": Auf dem Milchziegenhof Steins in Hornoldendorf gibt es für die Hoftiere wenig zu meckern - obwohl die Ziegen hier meist keinen Bock haben.  

Angesichts von 50 Tieren, die sich im Stroh um die Futterstelle scharen, ist es bemerkenswert ruhig Stall. "Ein gutes Zeichen", sagt Jungunternehmerin Cornelia Steins. Denn die Ruhe sei ein Ausdruck von Zufriedenheit. Erst gegen Abend, wenn die zweite Fütterung anstehe, werde häufiger mal gemeckert.

Zwischen Ziege und Ziegenkäse liegen auf dem Hof nur wenige Meter und einige Stunden. In einem Nebenraum des Stalls wird die Milch pasteurisiert, einen Raum weiter liegt die Käserei des Familienbetriebs. Nach dem allmorgendlichen Melken werden aus der Milch die Produkte hergestellt, die im Hofladen und in zwei Detmolder Märkten angeboten werden.

Das Handwerk des Käsens haben sich Cornelia Steins und ihre Mutter "abgeschaut". "Wir haben einige vergleichbare Höfe besucht, um zu lernen, wie das funktioniert", erzählt die Landwirtin. Der Rest sei eine Frage der Übung.

Die Anfänge liegen noch nicht weit zurück. Erst im Sommer 2010 zogen die ersten Ziegen auf dem Bauernhof ein, der zuvor 20 Jahre lang ein reiner Ackerbaubetrieb war. Die Idee, in die Milchwirtschaft einzusteigen, kam Cornelia Steins während der Ausbildung zur Ackerbetriebswirtin. Ihre Eltern von diesem Projekt zu überzeugen, sei nicht schwierig gewesen, denn das Nischenprodukt Ziegenmilch habe durchaus Potenzial. "Regionale Produkte sind heute gefragter denn je. Und etwa für Kuhmilchallergiker sind unsere Erzeugnisse eine gute Alternative", erläutert die Jungunternehmerin.

Die Versorgung der Tiere übernimmt sie fast vollständig allein. Ende Januar wird sie allerdings Hilfe brauchen. Denn dann werden fast 100 Lämmer geboren sein. Für den Nachwuchs zeichnen die Ziegenböcke verantwortlich, die etwa zwei Monate im Jahr bei den Ziegen leben. "Dann müssen sie wieder raus, weil sie anfangen, fürchterlich zu stinken", erklärt Steins.

Für die Zicklein steht ein weiterer Stall bereit. "Kindergarten" nennt die Landwirtin diesen. In den wärmeren Monaten verbringen die Ziegen ihre Tage auf der Weide am Hof. Die Lämmer "mähen" die saftigen Berghänge des Freilichtmuseums.

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