Ursache für den Brand auf Hof Petig ist weiter unklar

Dörentrup-Bega. Noch am Montagmittag steigt Rauch aus dem abgebrannten Stallgebäude auf dem Hof der Familie Petig auf. In der mehr als 100 Jahre alten Scheune sind am Sonntag etwa 700 Schweine bei einem Großbrand umgekommen. Die Kadaver liegen unter den Trümmern begraben, denn das Gebäude ist einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden.

Der Veterinär des Kreises Lippe Dr. Michael Schürmann hatte am Sonntag Bereitschaftsdienst und leitete alle notwendigen Maßnahmen ein. Er verständigte die Hoftierärztin und auch einen Schlachter, der sich mit seinen Mitarbeitern sofort auf den Weg machte. &bdquo;Man weiß nicht, was man vor Ort vorfindet. Wenn viele Tiere verletzt sind, dann muss man sie schnell erlösen", sagt Schürmann. Der Schlachter habe deshalb eine Betäubungszange dabei gehabt.

Als er auf dem Hof Petig ankam, habe aber nur ein Ferkel erlöst werden müssen. Was bedeutet, dass das Gros der Tiere unter den Trümmern liegt. &bdquo;Man kann nicht sagen, was man vorfinden wird, wie verbrannt sie sind. Es sieht aber so aus, dass es schnell gegangen ist, es war ein enormes Feuer, man hat keinen Laut gehört", stellt der Veterinär fest. Er rechnet damit, dass schnell mit der Bergung der Kadaver begonnen wird. Eine Seuchengefahr bestehe aber nicht. Die Tierkörperbeseitigungsanstalt war schon am Sonntag informiert worden. Die Räumung übernehme eine Spezialfirma. Die Tiere, die gerettet werden konnten – sechs Sauen samt ihren Ferkeln und einige junge Schweine – seien auf Nachbarhöfen untergekommen.

Auch mehr als 24 Stunden nach dem Brand kann die Feuerwehr die Ruine nicht aus den Augen lassen. Zu viele Glutnester verbergen sich in dem Durcheinander aus Schutt und Stroh. Am Vormittag kamen Beamte der Kriminalpolizei auf den Hof und machten sich ein erstes Bild von der Lage. Als nächster Schritt müsse ein Abrissunternehmen die Reste des Dachbodens abtragen, erklärt Stephan Kempa, Leiter der Dörentruper Feuerwehr, das Vorgehen: &bdquo;Wenn das Dachgeschoss weg ist, kann man rein." und erst dann kann das Stroh aus dem Gebäude geharkt, verteilt und abgelöscht werden. Bis dahin bleibe eine Brandsicherheitswache von drei bis fünf Feuerwehrleuten rund um die Uhr vor Ort, sagt Christoph Ungermann von der Dörentruper Feuerwehr. Die Suche nach der Ursache könne erst beginnen, wenn die Gefahr vorüber sei.

Als die Familie den Brand auf dem Hof bemerkte und die Feuerwehr alarmierte, habe das Gebäude bereits lichterloh gebrannt, berichtet Christoph Ungermann: &bdquo;Als wir von Humfeld aus losgefahren sind, hat man es von dort aus schon gesehen." Für die Tiere im Stall – alles Sauen und Ferkel – sei da aber schon alles zu spät gewesen.

Auch die Nachbarn haben versucht zu helfen. Zumindest die Tiere, die in der unmittelbaren Umgebung des brennenden Stalls untergebracht waren, konnten sie noch retten, berichtet Bürgermeister Friedrich Ehlert. Seiner Familie gehört ein Hof nebenan, wo ebenfalls Schweine gehalten werden. &bdquo;Das Gebäude selbst war im Vollbrand, das war viel zu gefährlich", erzählt Friedrich Ehlert.

Jetzt stehen die Aufräumarbeiten bevor. Und dann stehen die Landwirte vor der nächsten Herausforderung: Wohin mit den tragenden Sauen? Das abgebrannte Gebäude diente als Abferkelstall, hier wurden die Tiere für die Geburt der Ferkel untergebracht. Wenn die hochtragenden Sauen nun zu anderen Höfen gebracht werden müssen, bedeutet das Stress in einer heiklen Zeit für die Tiere. Die Polizei schätzt die Höhe des Schadens auf etwa 500.000 Euro.

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