Schwelentruper Dorfteich läuft langsam wieder voll

Dörentrup-Schwelentrup. Wo sind sie denn, die Tiere? Diese Frage hört Dr. Rudolf Diekmeier häufiger, wenn Besucher nach Dörentrup kommen – zumal sich die Gemeinde gern als das &bdquo;Dorf der Tiere" vermarktet. Mit zwei weiteren Leader-Projekten in Schwelentrup sollen die Vierbeiner nun sichtbarer werden, kündigt Diekmeier, Vorsitzender des Vereins &bdquo;Tiere im Dorf", an. Die insgesamt mit 120.000 Euro veranschlagten tierischen Projekte tragen die Namen &bdquo;Dorf der Tiere 2.0 und 3.0". Wobei es nicht nur um Vierbeiner gehen wird...

Dorfteich Dass sich etwas tut, ist am sichtbarsten in der Nähe des Forsthauses. Das nicht mehr als Fischereiteich genutzte Gewässer wird, wie berichtet, wieder instand gesetzt und besser erlebbar gemacht. &bdquo;Der Teich hat dorfprägenden Charakter", sagt Diekmeier. Er sei in den Jahrzehnten seines Bestehens nie ausgebaggert worden. Das ist jetzt passiert – zurzeit wird der etwa 4000 Quadratmeter große Teich wieder langsam aufgestaut. Um ihn in Schuss zu bringen, war das Wasser komplett abgelassen worden. Die Fische wurden vorher rausgeholt. &bdquo;Das Projekt stockte eine Weile." Nun aber sollen Tiere mit acht Beinen plus Scheren heimisch werden: &bdquo;Wir wollen Edelkrebse ansiedeln", sagt Diekmeier. Außerdem wird ein Waldblühsaum eingerichtet.

Bienenhaus Im Schwelentruper Park will der Verein im Laufe des Jahres 2019 Sechsbeiner mit Flügeln ansiedeln: Ein Bienenhaus und ein Bienenlehrpfad sollen Besuchern das Leben der immer stärker gefährdeten Insekten näherbringen. Dabei wollen die Macher mit dem Teil des Leader-Projekts zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das seit längerem ungenutzte Kneipp-Tretbecken will der Verein als Fundament für das Bienenhaus nutzen. Federführend bei dem Projekt ist der lippische Imkerverein. Zwei Bienenstöcke sollen dort Platz finden – Besucher des begehbaren Hauses und Insekten werden durch eine Glasscheibe getrennt. Der Standort sei weit genug entfernt vom Schwelentruper Spiel- und Rastplatz, die &bdquo;Einflugschneise für die Bienen gehe in Richtung Alte Dorfstraße. &bdquo;Niemand muss Angst haben." Die Idee eines Weideschweinprojekts wird indes erst mal nicht verwirklicht.

Wildgehege Echte Vierbeiner grasen bereits im Sikawildgehege in der Nähe des Dorfteichs. Dieses wird südlich des Försterwegs Richtung Stallscheune erweitert. Der Startschuss soll Ende des Jahres 2019 fallen. Welche zweite Wildart sich dort einmal tummeln kann, ist noch nicht entschieden.

Toiletten Immer wieder habe es den Wunsch nach öffentlich zugänglichen WCs für den Spiel- und Rastplatz gegeben, sagt Diekmeier. Nun wird die benachbarte Stallscheune so umgebaut, dass eine Toilette auch von außen zugänglich ist. Im Laufe des März 2019 werden die Arbeiten abgeschlossen.

Aussichtsterrasse Während der Verein &bdquo;Tiere im Dorf" bei den anderen Bausteinen federführend ist, tritt bei diesem Projekt 3.0 die Gemeinde Dörentrup als Träger auf. In Form einer Art Baumhaus soll auch die Aussichtsplattform dabei helfen, die Tiere für Besucher sichtbarer zu machen, &bdquo;ohne das Wild zu stören", wie Diekmeier sagt. Die Plattform soll am Schnittpunkt von Wildgehege und Dorfteich stehen. Allerdings gebe es noch Probleme mit der Genehmigung. &bdquo;Wir sind aber zuversichtlich, einen Weg zu finden."

Wanderwege Es gibt zahlreiche Partner für die Projektbausteine. Letztere sollen über drei Rundwanderwege verbunden werden, unter anderem mit Unterstützung des Nabu. Startpunkt ist jeweils die Stallscheune. &bdquo;Ich glaube, Schwelentrup wird davon profitieren."

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