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Jubiläum

So feiert der Heimatverein Hillentrup sein 50-jähriges Bestehen

Dörentrup-Hillentrup. Der Heimatverein Nachbarschaft Hillentrup in Dörentrup feiert großes Jubiläum. Gegründet im März 1975, besteht der Verein als Mitglied im Lippischen Heimatbund seit nunmehr 50 Jahren. Aus diesem Grund hat der Verein einen Blick in seine Chronik geworfen und schreibt dazu in einer Pressemitteilung: „Den Mut und Idealismus, einen Heimatverein im kleinen Dorf Hillentrup zu gründen, besaßen am 24. März 1975 die Teilnehmer der Gründungsversammlung, die in der Gaststätte ’zur Post’ bei Möllerfriedrich am Marktplatz stattfand. Als erster und zweiter Vorsitzender wurden damals Martin Frevert und Gerhard Meyer gewählt, erster und zweiter Schriftführer wurden Hartmut Möllerfriedrich und Harald König.“

Zu dieser Zeit sei im Rahmen der Kommunalreform die Großgemeinde Dörentrup gegründet worden, was unter den Mitbürgern ein gewisses Unbehagen in Bezug auf zukünftige Selbstbestimmung ausgelöst habe. Die Gründung des Vereins habe auch sicherstellen sollen, dass über Aktivitäten auf kultureller, sportlicher und gestalterischer Ebene weiter eigenständig entschieden werden könnte.

Buntes, gemeinschaftliches Dorfleben

Sofort nach der einstimmigen Wahl des Vorstandes sei man zur Planung übergegangen. Themen wie Kanalisation, Bürgersteige und Beleuchtung, Wander- und Reitwege und das anstehende Osterfeuer hätten auf der Tagesordnung gestanden. Wie auch heute habe sich der Verein schon damals für die Belange und Interessen der Bürger eingesetzt und ein buntes, gemeinschaftliches Dorfleben organisiert. Wanderwege seien gepflegt, über 70 Ruhebänke aufgestellt und in Eigenleistung ein Spielplatz an der Papenstrasse eingerichtet worden, auf dem später auch der vom Hillentruper Steinmetz Walter Römer geschaffene „Uphucker“- Steinfrosch seinen Platz fand.

Der von Steinmetz Walter Römer geschaffene "Uphucker"-Steinfrosch. - © Heimatverein Hillentrup
Der von Steinmetz Walter Römer geschaffene "Uphucker"-Steinfrosch. (© Heimatverein Hillentrup)

Bereits 1938 nahm das Dorf Hillentrup am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ teil. Durch die zielstrebige Arbeit des Heimatvereins seien zwischen 1976 bis 1999 viele gute Platzierungen erzielt worden, unter anderem 1979 der erste Platz, 1993 und 1995 der zweite Platz jeweils auf Kreisebene, auf Landesebene fünf Silbermedaillen und eine Bronzemedaille.

Das Hillentruper Wahrzeichen, der Uphucker, wurde im Jahr 2000 für einen Festumzug beim Hillentruper Kirchenjubiläum aus Styropor geschaffen. Frank Völkel sei damals in den Räumen der Firma Schlingmeier dem Styropor mit einer Kettensäge zu Leibe gerückt und habe so den heute noch genutzten Festwagen-Frosch geschaffen. Geschliffen und grün bemalt sei er ein Schmuckstück auf dem Festwagen gewesen.

Viele traditionelle Veranstaltungen

Ein gewisser Stolz im Rückblick auf 50 Jahre Vereinsleben und Geschichte ist den Vorstandsmitgliedern anzumerken, heißt es weiter. Viele Aktionen und Feste stehen jährlich auf dem Programm. Traditionell startet das Kalenderjahr mit der Grünkohlwanderung. Der Heimatverein organisiert die Dorfreinigung in Hillentrup, bietet Fahrten zu Sehenswürdigkeiten oder Weihnachtsmärkten an, trifft sich zu lockeren Treffen und Gesprächen am Uphuckerplatz an der Kirche, organisiert Wandertage, feiert jedes Jahr ein großes Familien-Sommerfest auf Wiemanns Hof, ein Grillhüttenfest, schmückt und beleuchtet mit Unterstützung der OGS Dörentrup West im Advent den Tannenbaum auf dem Marktplatz und beschließt das Jahr mit einer Fackelwanderung zur vereinseigenen Grillhütte im Kordstal.

Zu allen Aktionen und Veranstaltungen seien auch Menschen, die nicht Mitglied im Heimatverein sind, immer sehr herzlich eingeladen. Die Grillhütte wurde ebenfalls in den 70er-Jahren in Eigenleistung gebaut, in den folgenden Jahren durch Leadermittel mit zusätzlichen Parkplätzen und einem Anbau für Toiletten erweitert und steht heute zur Vermietung für private Feiern, buchbar über die Homepage www.nachbarschaft-hillentrup.de, zur Verfügung.

Aufbau der Grillhütte in den 70er-Jahren. - © Heimatverein Hillentrup
Aufbau der Grillhütte in den 70er-Jahren. (© Heimatverein Hillentrup)

Auch unter der Führung der heutigen Vorsitzenden Martin Grenner und Heinz Lübbecke sehe sich der Verein als wichtiger Bestandteil des Dorflebens. Wie auch andere Vereine kämpfe er allerdings mit Personalnöten im Vorstand. Eine Umstrukturierung sei notwendig, um die Aktivitäten des Vereins aufrechterhalten zu können. Um jüngere Menschen zu erreichen, hat sich der Verein unter „heimatverein_hillentrup“ auf die Social Media-Plattform Instagram begeben. Außerdem gibt es eine WhatsApp-Gruppe für helfende Hände, um schnell und unkompliziert Absprachen treffen und Aufgaben verteilen zu können.

Das aktuelle Vorstandsfoto zeigt (hinten, von links) Rolf Uhlenbrok (Beisitzer), Alexandra Domack (Social Media), Nils Domack (Presse und Öffentlichkeit), Bernd Brüggemeier (Grillhütte), Martin Grenner (erster Vorsitzender) Jürgen Grimm (Beisitzer), Heinz Lübbecke, (zweiter Vorsitzender), Carsten Lange (Beisitzer), sowie (vorne, von links) Renate Schirrmacher (Kassiererin) und Marianne Winter (Schriftführerin). - © Heimatverein Hillentrup
Das aktuelle Vorstandsfoto zeigt (hinten, von links) Rolf Uhlenbrok (Beisitzer), Alexandra Domack (Social Media), Nils Domack (Presse und Öffentlichkeit), Bernd Brüggemeier (Grillhütte), Martin Grenner (erster Vorsitzender) Jürgen Grimm (Beisitzer), Heinz Lübbecke, (zweiter Vorsitzender), Carsten Lange (Beisitzer), sowie (vorne, von links) Renate Schirrmacher (Kassiererin) und Marianne Winter (Schriftführerin). (© Heimatverein Hillentrup)

Großes Festwochenende

Das 50-jährige Jubiläum feiert der Verein vom 29. bis zum 31. August mit einem großen Festwochenende in und um die Hornsiekhalle. Am Freitag wird das Fest mit einem Disco-Abend mit DJ Tobias und Multisenses Veranstaltungstechnik und Eventgestaltung eröffnet.

Am Samstag beginnen die Feierlichkeiten am Nachmittag mit Kinderunterhaltung mit Hüpfburg, Kinderschminken und einem Spielmobil, parallel dazu gibt es Kaffee und Kuchen mit musikalischer Begleitung von „Mister Blues“. Um 18 Uhr startet der Festkommers mit Ehrungen, Grußworten und Aufführungen, unter anderem wirken die Kita Vogelnest und der Gospelchor Zwischentöne der Kirchengemeinde Hillentrup-Spork mit. Ab 20.30 gibt es einen Tanzabend mit der Party- und Stimmungsband „The Tequilas“.

Am Sonntag findet um 10.30 Uhr ein Festgottesdienst in der Hornsiekhalle statt, danach gemeinsames Mittagessen. Anschließend startet die Aufstellung zum großen Festumzug durch das Dorf mit Musikkapellen, Oldtimer und Traktoren, bunt geschmückten Festwagen und Fußgruppen. Das Festwochenende endet mit der Abschlussfeier an der Hornsiekhalle unter der Begleitung der Musikfreunde Schwelentrup und des Lipperland Orchesters.

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