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Ultraleichtflugzeug in Extertal abgestürzt - Pilot schwer verletzt

Daniela Cremer und Cordula Gröne

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Das abgestürzte Ultra-Leichtflugzeug - © Freiwillige Feuerwehr Extertal - Löschgruppe Linderhofe
Das abgestürzte Ultra-Leichtflugzeug (© Freiwillige Feuerwehr Extertal - Löschgruppe Linderhofe)

Extertal-Linderhofe. Am Sonntagnachmittag ist in der Nähe der Linderhofer Straße ein Ultraleichtflugzeug abgestürzt. Der 62-jährige Pilot und Flugzeugeigner wurde nach Angaben der Polizei am späten Abend doch so stark verletzt, dass er stationär im Krankenhaus aufgenommen werden musste. Der Unfall ereignete sich kurz nach 17 Uhr in der Nähe des Wanderweges "Hansaweg".

Der Pilot war allein mit seinem vier Jahre alten Ultraleichtflugzeug der Marke Pipistrel, Typ Virus SW 80, unterwegs von Frankfurt nach Hodenhagen im Heidekreis. Über Funk wurde er durch die zuständige Flugsicherung auf eine schnell voranschreitende Verschlechterung der Wetterlage hingewiesen, woraufhin sich der Pilot dazu entschloss, aus Sicherheitsgründen eine Zwischenlandung in Rinteln zu machen.

Als der Pilot die Maschine zum vorbereitenden Landeanflug tiefer lenkte, verschätzte er sich in der Höhe und rammte im dichten Nebel in der Nähe der ehemaligen Radarstation in Linderhofe einen Baumwipfel, geriet ins Trudeln und streifte weitere Bäume. In der Folge brach das Ultraleichtflugzeug auseinander und stürzte mitten in einem Waldgelände zu Boden.

Die abgestürzte Maschine wurde auf dem unwegsamen Gelände von einer Spaziergängerin entdeckt, die Frau alarmierte sofort Polizei und Rettungsdienst. Der Pilot hatte sich bereits aus dem Wrack befreien können. Feuerwehrleute transportierten den verletzten Mann über die unwegsamen Waldwege zur Straße, von dort aus wurde er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Die zuständige Löschgruppe Linderhofe der Freiwilligen Feuerwehr Extertal führte die Bergungs- und Rettungsarbeiten durch. Diese gestalteten sich nach Angaben des Leiters der Feuerwehr, Gemeindebrandinspektor Manfred Behrens, als schwierig.

Beim Absturz waren Teile des Flugzeugs vom Rumpf abgerissen und ließen sich in der Nacht nicht sicher bergen, so hing eine Flügelseite der Maschine noch in etwa zehn Metern Höhe in den Bäumen. Der Rumpf mit dem Piloten war durch das dichte Geäst gerutscht und auf den Waldboden aufgeschlagen. "Der Pilot hat großes Glück gehabt, nicht zuletzt, weil ihn die Spaziergängerin zufällig entdeckte", so Behrens.

Das Leichtflugzeug war vorschriftsmäßig mit einem Rettungsschirm ausgestattet, der sich nach dem Absturz allerdings teilweise über den heißen Motorbereich gewickelt hatte, es bestand Brandgefahr. Durch dichten Nebel mit Sichtweiten unter 15 Metern wurden die Bergungsarbeiten zusätzlich erschwert.

Der Ultraleichtlieger wurde völlig zerstört, der Sachschaden wird auf etwa 60.000 Euro geschätzt. Das Bundesamt für Flugsicherung mit Sitz in Braunschweig nahm die Untersuchungen auf. Ein Mitarbeiter des Luftfahrtbundesamtes kam noch am Abend nach Extertal zur Begutachtung der Unfallstelle.

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