Extertaler Rat entscheidet über 730.000 Euro für neues Drehleiterfahrzeug

Extertal. Ihre Tage sind gezählt. Die alte Drehleiter des Löschzuges Bösingfeld soll ausgemustert werden. Wartung und Reparaturen werden zu teuer, Ersatz muss her. Der aber kostet stattliche 730.000 Euro.

Über die Investition wird der Rat Extertal am Donnerstag, 8. Oktober, entscheiden. Dann steht zur Diskussion, ob der Auftrag für ein neues Drehleiterfahrzeug vergeben wird. Das derzeitige Modell (Typ DLK 23-12 Metz) hat die Gemeinde im Jahr 2017 von der Stadt Detmold gekauft. Damals zum Freundschaftspreis von 20.000 Euro.

Doch das Fahrzeug ist mittlerweile 30 Jahre alt, und damit naht ein aufwendiger Wartungstermin. Zuzüglich einiger Reparaturen stünden damit für die Gemeinde im kommenden Jahr Kosten von gut 140.000 Euro an – mindestens, denn sollten sich beim Werkstattbesuch weitere Mängel offenbaren, könnte die Wartung noch deutlich teurer werden.

Zu teuer. Darüber waren sich in der Sitzung des Arbeitskreises Brandschutzbedarfsplan im Sommer alle Teilnehmer angesichts von Alter und Kaufpreis des Fahrzeuges einig. Damit die Gemeinde aber die Kosten für ein neues Fahrzeug stemmen kann, schlug die Freiwillige Feuerwehr vor, im Gegenzug für die neue Drehleiter den geplanten Kauf eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges zu verschieben.

Teure, aber unnötige Extras Etwa 730.000 Euro müsste die Gemeinde für ein modernes Drehleiterfahrzeug ausgeben, die Kosten würden laut Vorlage der Verwaltung auf die Haushaltsjahre 2020 und 2021 verteilt. Für das Geld stehen Vorführ- oder Vorrats-Drehleitern zur Disposition. Vorführ-Drehleitern, so erklärt Mike Bartels, Leiter der Freiwilligen Wehr Extertal, auf Nachfrage, seien zwar relativ schnell verfügbar, hätten aber den Nachteil, dass sie als Vorführfahrzeuge teilweise vom Hersteller mit Funktionen ausgestattet seien, die in Extertal gar nicht benötigt würden. &bdquo;Die aber zahlen wir dann mit", so Bartels. Er verweist etwa auf eine in Teilen knickbare Leiter. &bdquo;Schön, aber für uns nicht unbedingt erforderlich." Bei den Vorrats-Drehleitern, die die Hersteller auf Lager haben, bestünde hingegen der Vorteil, dass sie zumindest in Teilen noch auf die Bedürfnisse der neuen Nutzer zugeschnitten werden könnten. Beide Modelle aber bewegen sich etwa im selben Preissegment.

So oder so – an dem Ankauf einer neuen Drehleiter kommen die Extertaler nicht vorbei. &bdquo;Es gibt in der Gemeinde Gebäude, für die wir einen zweiten Rettungswagen mit Leiter vorsehen müssen", sagt Bartels. Komme die Kommune dem nicht nach, drohe eine Beschwerde der Kreis-Aufsicht. Im Einsatz sei das Leiter-Fahrzeug immer dann, wenn es einen Brandeinsatz gibt, und zum Teil auch bei technischen Hilfeleistungen – und das könne durchaus mehrmals die Woche sein. Auf bis zu 23 Meter fährt eine Drehleiter dann die Feuerwehrkräfte in die Höhe.

Sollte der Rat dem Kauf zustimmen, könnte das neue Fahrzeug schon in vier bis sechs Monaten im Einsatz sein.

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