Lippe-Check: Die Extertaler vermissen Cafés und bessere Busanbindungen

Extertal. Platz 11 von 16. Damit schafft es Extertal beim Lippe-Check nur auf einen Wert unter dem Gebietsschnitt. Während Schlangen und Leopoldshöhe an der Spitze stehen, schneidet die nordlippische Gemeinde somit etwas schlechter ab. &bdquo;Etwas“ deshalb, weil die Bewertungen aller Kommunen dennoch nah beieinanderliegen. Aber wo drückt bei den Extertalern der Schuh und was gefällt ihnen in der Gemeinde? Darüber haben 256 von ihnen beim großen Lippe-Check, den die LZ gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut &bdquo;Co Mind“ aus Oldenburg durchgeführt hat, abgestimmt.

Zwar belegen acht der vierzehn abgefragten Kategorien in Extertal einen überdurchschnittlichen Rang, im Vergleich mit den anderen 15 Kommunen allerdings reißen vor allem die Themen Digitalisierung, Energie und Klima sowie die Sauberkeit, die weit hinten im Ranking landen, den Gesamtschnitt der Gemeinde runter. Ebenso der ÖPNV, dessen Wert nur einen Platz hinter dem Schlusslicht Augustdorf liegt.

Zunächst aber zu den positiven Bewertungen. Denn offensichtlich lässt es sich in Extertal besonders ruhig leben. Die Gemeinde erreicht in der Kategorie Verkehr mit 6,17 von 10 möglichen Punkten den ersten Platz. Während die großen Städte Bad Salzuflen, Lage, Detmold und Lemgo hier auf den letzten Plätzen landen, empfinden die Extertaler die Belästigung durch Verkehrslärm offenbar als vergleichsweise gering. Kein Wunder, wohnt es sich im lippischen Norden doch deutlich ländlicher. So heißt es in den Kommentaren dazu unter anderem passenderweise: &bdquo;Ich wohne für mich am richtigen Ort. Ländlich, viel Natur, alles erreichbar, wenn man will. Ich möchte nirgends anders leben.“

Auch die Gesundheitsversorgung landet mit 6,34 Punkten auf Platz drei. Davor landen nur Dörentrup (6,78) und Schlangen (6,72). Allerdings wünschen sich einige Kommentatoren mehr Fachärzte in der Gemeinde. Die Aktivität ihrer Sportvereine belohnen die Extertaler mit einem guten Platz 5 (7,61). Und auch der Einzelhandel (Platz 7 mit 6,60 Punkten), der Immobilienmarkt (Platz 8 mit 5,60 Punkten) und die Seniorenfreundlichkeit (Platz 9 mit 5,97) schneiden noch vergleichsweise gut ab.

Ohne Auto wird es oft schwierig Allerdings finden sich in den Kommentaren vor allem zur letztgenannten Kategorie noch Anmerkungen. So heißt es dort zum Beispiel, die Gemeinde müsse mehr gegen die Einsamkeit im Alter tun. Außerdem sei es für Menschen, die nicht (mehr) mobil sind, oft schwierig, von A nach B zu kommen.

Alle Plätze unter dem zehnten befinden sich in der Auswertung unter dem Gebietsschnitt. Diese hinteren Plätze belegt Extertal im lippeweiten Vergleich zum Beispiel in der Kategorie Lebensqualität (Platz 12 mit 6,63 Punkten), die selbstverständlich ganz verschieden definiert werden kann und die, schaut man sich nur die Kategorienauswertung von Extertal an, auf Platz zwei liegt. Auch die Familienfreundlichkeit und die Sicherheit (beide Platz 11) belegen im Vergleich einen schwächeren Rang. So wird sich in den Kommentaren zum Beispiel mehr Polizeipräsenz in Bezug auf Drogenkonsum und Körperverletzungen gewünscht. Auch wird eine Verbesserung der Straßenbeleuchtung angesprochen.

Platz 13 (6,11 Punkte) gibt es für die Kategorien Digitalisierung, Energie und Klima und Sauberkeit (5,66). So wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unter anderem bemängelt, dass es keine flächendeckende Mobilfunk- und Glasfaseranbindung, gerade in den &bdquo;Randgebieten“, gebe und dass nicht genug für den Klimaschutz getan werde, obgleich immer auch wieder angemerkt wird, dass der Widerstand gegen Windkraft in Extertal oft groß sei. Auch sei Hundekot an einigen Stellen ein großes Problem.

Gemeinde soll sich weiter gegen Leerstand einsetzen In der Kategorie Gastronomie (5,28) landet Extertal nur noch vor Schlangen und Kalletal. Vor allem Cafés werden vermisst, ebenso eine größere Auswahl an Angeboten für das Mittagessen. Außerdem fehle es an Gastronomien, die länger als bis Mitternacht aufhaben und die sich für die Altersgruppe zwischen 20 und 30 eignen, heißt es in einem Kommentar. Ein Ladenlokal zu mieten oder zu pachten, müsse attraktiver werden, schreibt ein Teilnehmer. Zum Beispiel durch Förderung. Sowieso solle sich die Gemeinde allgemein noch intensiver gegen den Leerstand im Zentrum einsetzen.

Im Bereich Kultur und Freizeit reicht es nur für Platz 15 (4,97 Punkte). Es werden sich mehr Geschäfte, Spielmöglichkeiten für Kinder und zum Beispiel ein Fitnessstudio gewünscht.

Am schlechtesten schneidet Extertal allerdings beim ÖPNV (4,42) ab. Hier erreicht die Gemeinde nur Platz 15 von 16. In den Kommentaren wird immer wieder auf fehlende und schlecht ausgebaute Radwege, unter anderem an der Extertalstraße, hingewiesen. Die Bus- und Bahnverbindungen seien nicht ausreichend und für Menschen ohne Führerschein sei es kaum möglich, mobil zu sein. Hier hat die Gemeinde also offenbar noch Luft nach oben.

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