Horn-Bad Meinberg. Mit dem Südring könnte in Horn eine neue Straßenverbindung zwischen Hessenring/Steinheimer Straße und der Leopoldstaler Straße geschaffen werden. Die Verwaltung ist derzeit dabei, die planerischen Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Ziel des Südrings ist eine vollständige Umfahrung des historischen Stadtkerns für den Durchgangs- und Gewerbeverkehr. Nebenbei könnte so zugleich der Knotenpunkt am Bahnübergang Steinheimer Straße entschärft und das Gewerbegebiet von der B?1 aus schneller erreicht werden.
Bis zum Baubeginn dürfte es allerdings noch ein paar Jahre dauern – wenn sich die Stadt dazu entschließen sollte. Nach Angaben von Fachbereichsleiter Martin Heim müssten auch Fördermittel beantragt werden. Doch zunächst muss der Bebauungsplan „Erweiterung Röddepöhlen“ geändert werden. „Durch die Änderung der Vorschriften ist dieser überholt“, erläutert Martin Heim. Der Kreis Lippe hatte die Stadt darauf hingewiesen.
Danach sei die geplante Verlegung des Gewässers rechtlich inzwischen nur sehr schwer möglich und mit großem technischen und wirtschaftlichen Aufwand realisierbar. Auch sei der Eingriff in Natur und Landschaft unnötig groß und die Gebäude im nördlichen Bereich der Straße „In der Trift“ müssten durch aufwendige Lärmschutzmaßnahmen geschützt werden. Des Weiteren müsse eine Straße wie der Südring aufgrund der zu erwartenden Verkehrsbelastung den Standard von Kreis- und Landesstraßen erfüllen.
Die Bauverwaltung stimmt den Bedenken zu und hat deshalb in den vergangenen Monaten ein Konzept für eine alternative Führung des Südrings erarbeitet. Dieses sieht vor, dass der Südring im nördlichen Verlauf gradlinig geführt wird und nicht mehr auf die Trasse der Straße „In der Trift“ schwenkt. Dadurch könne der Bach weitgehend unangetastet bleiben und können die bestehenden Bäume geschont werden. Allerdings gingen dadurch Wohnbauflächen verloren, die als Reserve gedacht waren. Das verbleibende Wohngebiet könnte auf nur noch 6 Hektar nur 75 bis 80 Baugrundstücke unterbringen. „Aufgrund der rückläufigen Nachfrage nach Wohnbauland in Horn-Bad Meinberg und der zahlreich vorhandenen Baulücken ist der Verlust an Wohnbaulandreserven vertretbar“, heißt es in der Vorlage der Stadt.
Das Konzept ist beim Kreis bereits auf Zustimmung gestoßen. Auch die Politik hat der Bebauungsplan-Änderung mit großer Mehrheit zugestimmt.