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"Man braucht Mut zum Unbequemen"

Matthias Engel kanditiert für die SPD und plädiert für mehr eherenamtliche Tätigkeiten

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Hat sich für die Umgestaltung des Burgplatzes in Horn stark gemacht: SPD-Bürgermeisterkandidat Matthias Engel. - © Cordula Gröne
Hat sich für die Umgestaltung des Burgplatzes in Horn stark gemacht: SPD-Bürgermeisterkandidat Matthias Engel. (© Cordula Gröne)

Horn-Bad Meinberg. Bei der Kommunalwahl am 13. September will er es wissen. Matthias Engel kandidiert für das Amt des Bürgermeisters und Nachfolgers von Eberhard Block, der nicht mehr antritt. Außerdem bewerben sich Stefan Rother und Norbert Hennemann.

Seit dreieinhalb Jahren ist Matthias Engel Beigeordneter in der Stadt. Die Zeit hat das SPD-Mitglied genutzt, um sich bekannt zu machen und um Dinge voranzutreiben. Die LZ fragte nicht nur nach seinen Zielen.

Das Land richtet vermutlich zwei Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt ein. Sind das zu viel?

MATTHIAS ENGEL:
Das ist nicht die Frage. Es kommen Flüchtlinge nach Deutschland, denen geholfen werden muss. Auf der Bürgerinformationsversammlung der Bezirksregierung in Billerbeck hat man gemerkt, dass die Bevölkerung helfen möchte und man möchte informiert werden. Die Aufgaben werden wir alle so gut wie möglich meistern. Ich mache gegenüber der Landesregierung aber auch deutlich, dass die Aufgaben gleichmäßig verteilt werden müssen. Es muss auch etwas im Rheinland getan werden, eine privilegierte Region in NRW darf es nicht geben.

Die Stadt hat mit einem defizitären Haushalt zu kämpfen. Wie wollen Sie den in den Griff bekommen?

ENGEL: Klar ist, dass man nicht immer nur Defizite anhäufen kann. Gemeinsam mit dem Stadtrat sollte im Konsens entschieden werden. Wenn wir eine lebenswerte Stadt behalten wollen, muss eine finanziell solide Basis vorhanden sein. Es ist eine gemeinsame Aufgabe, die bisherigen Errungenschaften zu halten. Einige sind freiwillige Leistungen, die erhalten bleiben sollten. Ich möchte, dass wir eine soziale Stadt bleiben und nicht eine Stadt der sozialen Kälte werden.

Wie wollen Sie Handel und Gewerbe fördern?

ENGEL: Wirtschaftsförderung ist heute schon Chefsache, das soll auch so bleiben und ist gut so. Ich weiß, wie private Firmen denken, bin ich doch selber aus der Privatwirtschaft in unsere Stadtverwaltung gekommen. In den Jahren, die ich hier bin, habe ich eine aktive und direkte Wirtschaftsförderung neu aufgebaut. Den Firmen, die das wollen, helfen wir, diskret und auch ohne Öffentlichkeit. Wir sind gerade dabei, nicht genutzte Gewerbeflächen zu aktivieren und auf den Markt zu bringen.

Wie wird Bad Meinberg in zehn Jahren aussehen?

ENGEL: Bad Meinberg wird Gesundheits- und Gesundheitstourismusstandort sein. Privatfinanzierte Gesundheitsurlauber werden den Kurort neu entdecken und in Verbindung mit der hervorragenden Arbeit der Kurkliniken, den neu sanierten Wohnvierteln wie dem Klimaquartier und yoga-affinen Besuchern wird Bad Meinberg auf unterschiedlichen Säulen stehen und leben - fernab von einer Monokultur.

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