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"Man braucht Mut zum Unbequemen"

Matthias Engel kanditiert für die SPD und plädiert für mehr eherenamtliche Tätigkeiten

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Hat sich für die Umgestaltung des Burgplatzes in Horn stark gemacht: SPD-Bürgermeisterkandidat Matthias Engel. - © Cordula Gröne
Hat sich für die Umgestaltung des Burgplatzes in Horn stark gemacht: SPD-Bürgermeisterkandidat Matthias Engel. (© Cordula Gröne)

Sie plädieren unermüdlich für`s Ehrenamt?

ENGEL: Horn-Bad Meinberg hat die Stärke, dass wir eine Gemeinschaft von Einwohnern in 16 Stadtteilen sind. Wenn wir es schaffen, untereinander Solidarität zu üben, bin ich überzeugt, profitieren wir alle davon. Das heißt auch, das Ehrenamt zu stärken. Deshalb brauchen wir im Rathaus einen Garant dafür. Egoismus stelle ich die Kraft der Gemeinschaft entgegen. Der Anspruch muss aber auch für einen selber gelten. Ich nehme aktiv am Stadtleben teil und engagiere mich auch selber. Wie ein Ufo einzufliegen, reicht nicht.

Wollen die Leute hören, dass sie sich ehrenamtlich engagieren sollen?

ENGEL:
Man muss auch den Mut haben Unbequemes zu sagen. Ich möchte meiner Werteordnung gerecht werden. Ich glaube, die Bürger wollen jemandem im Rathaus, dem sie vertrauen können und der nicht ein Spielball von Interessengruppen ist, also einen starken Bürgermeister. Das erfordert Kraft und Ehrlichkeit, auch mal Nein sagen zu können, wenn es für die gesamte Stadtgemeinschaft besser ist.

Was wollen Sie anders machen?

ENGEL:
Natürlich wird es Änderungen an der Führung im Rathaus geben; jeder hat andere Kompetenzen. Schon heute ist es so, dass jedermann in der Regel sofort mit mir reden kann, das bleibt auch so. Aber ich glaube, das reicht nicht. Führungspersonen müssen stärker auf Menschen zugehen und wollen. In Zukunft wird es mit mir auch Bürgersprechstunden in den Ortsteilen geben. Der Weg zum Bürgermeister wird auf null Meter minimiert.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?

ENGEL: Ich will, dass Horn-Bad Meinberg ein hervorragender Bildungsstandort bleibt. Im Schulzentrum investieren wir richtig Geld. Sobald es möglich ist, müssen wir auch in die Grundschulen investieren. Das verstehe ich nicht nur als Auftrag an den künftigen Bürgermeister, sondern an alle Entscheidungsträger in der Stadt.

Ihr Stärken und Schwächen?

ENGEL: Ich kann zuhören und bin auch bereit, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Ein Schwäche: Ich weiß, ich kann nicht singen, singe aber trotzdem.

Zur Person:

Matthias Engel wurde in Münster geboren und ist 45 Jahre alt. Nach dem Abitur in Mettmann studierte er Rechtswissenschaften.

Von 1992 bis 2002 arbeitete das SPD-Mitglied als parlamentarischer Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten in Bonn.

1989 wurde er in den Stadtrat von Mettmann gewählt.

Der 45-Jährige ist seit April 2012 Beigeordneter in Horn-Bad Meinberg.

Davor war er als Jurist in einem großen Kaufhaus-Konzern tätig.

Seine Hobbys sind Radfahren und Wandern.

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